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Septembermann: Lovestory (German Edition)

Septembermann: Lovestory (German Edition)

Titel: Septembermann: Lovestory (German Edition)
Autoren: Liz Ambros
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dir das an, Stefan , die aufsteigenden Dämpfe aus den Garküchen allerorts und dazwischen quieken die Schweine, die zum Verkauf angeboten werden.“
    Das Leben der Ei nheimischen spielt sich auf den Straßen und Gehsteigen ab.
    An jeder Ecke gibt es dieses mobile Cooking , sekundenschnell werden Plastikhocker hervorgekramt und damit eine Kochgelegenheit geschaffen. Meist wird das Nationalgericht Poh , eine Nudelsuppe angeboten. Alles mögliche Getier wird als Mahlzeit zubereitet. Das Essen ist allgemein gut, weniger scharf wie vom thailändischen Herd. Gegessen wird mit Stäbchen und dazu genießt man ein blumiges Bier.
     
    Aus beruflichem Interesse zieht es die Bauingenieure ans Wasser.
    „Wohl oder übel müssen wir uns in einen der überlad enen Busse zwängen, wenn wir zur Fähre wollen.” Stefan brummt ungehalten.
    „Ich fühle mich wie Kolumbus, der Amerika entdecken wollte, aber Indien gefunden hat. Obwohl wir viele Lä nder gesehen haben, waren wir noch nie an diesem Ende der Welt.”
    „Ungewohnt , ungewöhnlich, jeder Blick verheißt einen neuen Eindruck und das Szenario am Flussufer gleicht einer Filmkulisse.”
    „Das ist es, Peter : Der Liebhaber .”
    „Typisch Stefan, dass dir dieses Movie einfällt.”
    „Ach, was, ich bin seit Jahren clean, frage Stefanie.”
    „Soll ich?” Peter sieht seinen Kumpel lausbübisch an.
    „Spielt ihr Unsere kleine Farm, eine glückliche Familie?”
    „Bitte?“
    „Wie in der Ingalls-Saga zur Siedlerzeit. Ich sehe die Bretterbude in Walnut Grove im Norden Amerikas vor mir. Fernsehgenerationen haben dieses idyllische Epos in den Siebzigern verfolgt, in der der Bonanza Spross Little Jo Cartwright, alias Michael Landon, seine Familie zusammengehalten und ernährt hat. Das Wesen, das du mir beschreibst, kann unmöglich mein Freund sein. Sanft. Lieb. Ein zahmer Hauskater.“ Peter patscht in die Hände.
    „Doch , doch, mein albernes Gockelgehabe ist Vergangenheit“, antwortet Stefan mit einem glaubwürdigen Grinsen.
    „In dem Kinostreifen Der Liebhaber nach der Autobiografie von Marguerite Duras gedreht, hat sich vor circa  zwanzig Jahren eine junge Französin in einen Chinesen verliebt“, fährt Stefan fort.
    „Vietnam war einst französische Kolonie. Diese Plat tform hier ist kein Bühnenbild, sondern real im Jahre neunzehnhundertachtundneunzig.“
    Peter weist mit einer Handbewegung zum Fluss.
    Tiefschwarze Rußschwaden quellen aus dem Schornstein, als sich das Schiff in Bewegung setzt, um einen Mündungsarm des Mekong zu überqueren.
    „Der Mekong River braucht Brücken statt dieser zeitau fwendigen Verbindungen, jetzt ist deine Fachkompetenz gefragt.”
    „Nur meine, Peter?”
    „Das ist einer der außergewöhnlichsten Aufträge für unser Architekturbüro. Warum führt uns dies bis nach Asien, ausgerechnet jetzt, Stefan?“
    „Was hat sich in den letzten Wochen in Bodenseestetten ereignet?“ Stefan stellt sich demonstrativ vor Peter am Geländer des Fährschi ffes.
    „Unsinn , ich habe in die Zufallsbegegnung zu viel hineinprojiziert.” Peter weicht Stefans standhaftem Blick aus.
    „In welche? Kann ich dich überzeugen, dass es besser ist, darüber mit deinem Freund zu sprechen?” Er kann.
    „ Donnerwetter, alter Bursche, endlich! Stefanie wird vor Freude einen Luftsprung machen. Sie liebt dich abgöttisch.”
    „Aber dich hat sie geheiratet“, erwidert Peter feixend.
    „He, Ralf unser Schulfreund arbeitet im Polizeirevier.”
    „Und weiter?”
    „Er hat entsprechende Möglichkeiten.”
    „Welche?”
    „Wenn alle Stränge reißen, lasse dir von Jane ein Phantombild anfertigen.”
    „Ein waaaas?”
    „Du hast richtig gehört, mit dem klapperst du die Türen in deinem Wohnturm nach deinem Liftmädel ab.”
    „Bist du bescheuert?”
    „Keineswegs, sie war auf dem Weg zu einem deiner Mitbewohner, als du sie aus dem Fahrstuhl entführt hast.”
    „Entführt? Zweiunddreißig Wohnungen hat das vielg eschossige Haus.”
    „Was tut Mann nicht alles aus Liebe. So oder so, wir finden deine Jane.“ Wie als Studenten winkeln die Freu nde die rechten Arme ineinander und ballen siegessicher die Fäuste.
    „Tzz, weil wir auf dem Fluss schwimmen, musst du nicht nahe am Wasser bauen, Stefan.”
    „Wenn ich dein blaues Leuchten in den Augen sehe, wird mir warm ums Herz. Darauf müssen wir im Gäst ehaus später anstoßen.”
    „Mit Erdbeerwein wie in den siebziger Jahren und dazu Bauernschnittchen belegt mit Blut-, Leberwurst und Käse. Wir
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