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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)
Autoren: Corina Bomann
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Anwesen nicht weit von der Küste. Das Haus bestand aus mehreren rechteckigen Gebäuden, in die einige Fenster eingelassen waren. Die blauen Fensterläden leuchteten. Umzäunt war das Gelände mit einer niedrigen Steinmauer, in die ein Tor eingelassen war. Hinter dem Haus entdeckte ich einige der seltsamen Bäume, die man wohl Palmen nannte. Es gab einen kleinen Brunnen und so etwas wie einen Garten, der allerdings nicht besonders gut gepflegt war.
    Offenbar lebte Gabriel hier allein, denn als wir das Tor durchquerten, kam uns niemand entgegen. Mein Retter brachte das Pferd vor dem Haus zum Stehen und hob mich dann von seinem Rücken.
    Die Zähne zusammenbeißend setzte ich das verletzte Bein auf den Boden. Zum Gehen reichte es noch nicht. Ich schämte mich zwar, dass ich mir wieder von Gabriel helfen lassen musste, doch sein Lächeln zeigte mir, dass er nichts dagegen hatte.
    Durch die ebenfalls blaue Haustür führte er mich zunächst in einen kleinen Raum, dann über einen Gang ineinen weiteren, wesentlich größeren Raum, dessen Fenster von schweren Vorhängen verschlossen waren. Nachdem er mich auf ein riesiges rundes Sitzkissen heruntergelassen hatte, ging er zu den Fenstern und zog die Vorhänge zurück.
    Als das Licht den Raum durchflutete, erkannte ich, dass der Boden mit farbigem Mosaik ausgelegt war. Die Wände waren mit Ranken bemalt und die Fensterläden in einem feinen, sternförmigen Muster durchbrochen, durch das ich auf den hinteren Teil des Anwesens blicken konnte.
    Während ich noch über die kunstvolle Gestaltung des Raumes staunte, holte Gabriel ein Tuch, mit dem er mein Knie fest umwickelte. »Du musst es ein paar Tage lang schonen. Deine Sehnen müssen sich wieder zurechtziehen. Wenn du sie zu sehr belastest, werden sie reißen und dein Bein wird steif werden.«
    Ich sagte nichts dazu, aber immer dann, wenn mich seine Finger streiften, war es, als würden sie eine feurige Spur auf meiner Haut hinterlassen. Dieses Gefühl, das für einen Moment sogar stärker war als meine Trauer, gefiel mir, verwirrte mich allerdings auch. Wenn mich jemand aus der Mannschaft kurz berührt hatte, hatte ich nicht so empfunden.
    Nachdem er einen festen Knoten in das Tuch gebunden hatte, erhob er sich wieder, zog einen Vorhang beiseite und verschwand dahinter.
    »Du hast sicher Hunger«, tönte seine Stimme aus dem Raum, dann hörte ich die knarrenden Scharniere einer Kiste. »Ich habe zwar nur Brot, Datteln und Feigen, aber das ist besser als nichts.«
    Mit Brot konnte mein Magen etwas anfangen, wie er mir lautstark klarmachte. Auch Feigen kannte ich, denn wir hatten bei einem Händler kurz hinter Gibraltar welche eintauschen können. Doch was waren Datteln?
    Als ich den Blick von den Fenstern abwandte, erblickte ich einen Rüstungsständer in der Ecke hinter mir. Er trug ein Kettenhemd und einen langen weißen Umhang, in dessen Mitte sich ein rotes Kreuz befand. Der Stoff hatte wohl schon bessere Tage gesehen, denn er war an einigen Stellen zerfetzt. Auch fanden sich darin einige Flecke, die sich offenbar nicht hatten herauswaschen lassen.
    Warum bewahrte Gabriel dieses beschädigte Kleidungsstück auf?
    Während diese Frage meinen Verstand beschäftigte, wurde mein Blick von dem Schwert angezogen, das neben dem Waffenständer hing. Es war ein richtiges Frankenschwert, feiner gearbeitet als jene Waffen, die in den Schmieden meiner Heimat hergestellt wurden. Zu gern hätte ich die Gravur auf der Unschärfe der Klinge betrachtet, doch mein schmerzendes Knie zwang mich, auf dem Kissen sitzen zu bleiben.
    Nach einer Weile kehrte Gabriel mit zwei kleinen Körben zurück. In dem einen befand sich Brot, in dem anderen neben grünen Feigen längliche braune Früchte, die mich irgendwie an Eicheln erinnerten, auch wenn sie deutlich größer waren. Außerdem hatte er eine kleine Karaffe und einen Wasserschlauch bei sich. Meine ohnehin schon trockene Kehle wurde bei diesem Anblick noch rauer und der Durst quälender.
    »Hier, trink erst mal was«, sagte er, als er mir den Schlauch reichte.
    Gierig stürzte ich das Wasser hinunter.
    »Immer langsam«, mahnte er mich daraufhin. »Du willst dich doch nicht übergeben, oder?«
    Das wollte ich in der Tat nicht, also zwang ich mich, auch wenn es schwerfiel, kleinere Schlucke zu nehmen. Als ich fertig war, reichte ich Gabriel den Schlauch zurück. Er nahm ebenfalls einen Schluck, dann griff er nach der Karaffe.
    Ich vermutete zunächst ebenfalls ein Getränk darin, doch nachdem er
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