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SEPA und SAP

SEPA und SAP

Titel: SEPA und SAP
Autoren: Joerg Claus u Siebert Wild
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abschließt, sollten mittels Unterschrift in einem Prozessschritt ebenfalls ein Mandat für den späteren SEPA-Lastschrifteinzug mit unterschreiben. Dieser Vorgang darf nicht zu komplex werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie den Neukunden noch verlieren. Damit Sie Ihre bestehenden Musterverträge überarbeiten können, sind Mitarbeiter aus den Abteilungen Vertrieb, Recht und Buchhaltung erforderlich.
    SEPA ist kein reines IT-Projekt. Sie benötigen das Wissen aus vielen unterschiedlichen Abteilungen. Das reine SAP Customizing hat hier den geringsten Anteil überhaupt. Vielmehr geht es um Stammdaten und Prozessfragen wie:
    Kennen alle relevanten Mitarbeiter die Bedeutung von IBAN und BIC überhaupt?
    Wer ist zukünftig für die Pflege der Bankstammdaten (BIC und IBAN) verantwortlich?
    Wollen Sie als Unternehmen B2C oder auch B2B-Lastschrifteinzüge verwenden?
    Wie reagieren Sie als Unternehmen auf die erweiterte Widerspruchsfrist bei einer B2C-Lastschrift? Mit zusätz-lichen Gebühren für diesen Zahlweg?
    Welche Cut-off-Zeiten haben unsere Hausbanken mit SEPA und wie gehen Sie damit um?
    Die Herausforderung des Projektmanagers liegt darin, die gesetzlichen Anforderungen mit den Unternehmensinteressen zu vereinbaren. Für Unternehmen, die keine Strategie einer zentralen Payment Factory verfolgen, entsteht an dieser Stelle die Notwendigkeit, alle bisher losgelösten Prozesse zu harmonisieren und Interessen zu bündeln.
8.1.2 Projektziele definieren
    Die Definition des Projektzieles ist in den gesetzlichen Vorgaben der Europäischen Union klar vorgegeben. Allerdings besteht durch diese Regelung die Möglichkeit, die bestehenden Prozesse zu überdenken und den Zahlungsverkehr strategisch neu auszurichten. So kann das Projektziel beispielsweise in den jeweiligen Unternehmungen in die folgenden Strategien übergeleitet werden:
    Zentralisierungs- und Konsolidierungsstrategie
    Formatstrategie
    Systemstrategie
    Bankenstrategie
    Zentralisierungs- und Konsolidierungsstrategien sind dann sinnvoll, wenn eine dezentrale und heterogene Systemlandschaft vorzufinden ist. Dies kann im Rahmen der SEPA europaweit, oder mit einer Formatstrategie auch mit einem globalen Umfang erfolgen. So können neben den paneuropäischen SEPA-Formaten auch übergreifende Formate wie beispielsweise ISO 20022, IDoc oder EDIFACT eingesetzt werden.
    Die Systemstrategie erfordert eine Identifikation der von der Umstellung betroffenen Systeme. Diese geht häufig über das Zahlungsverkehrssystem (eBanking) hinaus. Daraus entstehende Abhängigkeiten müssen geklärt und mit dem jeweiligen Systemhersteller abgestimmt werden.
    Eines der wichtigsten Ziele in dem Gesamtprojekt ist die richtige Bankenstrategie. Durch den geschaffenen Wettbewerb sind die Banken transparenter in den Gebühren als auch in den Produkten geworden. Diese Transparenz ermöglicht eine Auswahl von Hausbanken, die eine europaweite SEPA-Strategie unterstützen kann.
8.1.3 Projektumwelt berücksichtigen
    Ihre Projektumwelt berücksichtigt die unterschiedlichsten Interessen und Erwartungen, so können die in den Projektzielen definierten Strategien von den Erwartungen und Vorstellungen der Unternehmensleitung abweichen.
    Beziehen Sie daher in einer frühen Phase der Konzeption bereits die Führungskräfte in Ihre Überlegungen mit ein. Aus dem ehemals strategischen Projekt ist mittlerweile ein verbindliches Projekt geworden, das nach den unternehmensinternen Planungen ausgerichtet und gestaltet werden kann.
    Planen Sie dabei neben den internen Verfügbarkeiten der Projektmitglieder auch die Zeitfenster von möglichen externen Beratungs-unternehmen mit ein.
8.1.4 Projektrisiken aufdecken
    Führen Sie eine eingehende Risikoanalyse durch, und schätzen Sie darin die Risiken und Konsequenzen ab, die aus dem Projektverlauf entstehen können. Definieren Sie die kritischen Erfolgsfaktoren und leiten Sie daraus die geeigneten Maßnahmen für Ihren erfolgreichen Projektverlauf ab.
    Ein bereits fest definiertes Projektrisiko ist der 01. Februar 2014. Erfüllen Sie zu dem Zeitpunkt nicht die Voraussetzung der EU-Verordnung, so verstoßen Sie im schlimmsten Fall gegen geltendes EU-Recht. Leiten Sie an der Stelle schon frühzeitig geeignete Maßnahmen ein. Prüfen Sie im Falle eines möglichen, absehbaren, Projektverzuges die Verwendung eines Konvertierungsservice Ihrer Hausbank.
8.2 Projektplanung
    Nach den Projektvorbereitungen erfolgt in einem nächsten Schritt die Planung des SEPA-Projektes. Sie
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