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Sein mit Leib und Seele - Band 07

Sein mit Leib und Seele - Band 07

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 07
Autoren: Olivia Dean
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großartige Frau ist, der sich alle Blicke zuwenden.
    Ich ziehe meinen sexy apfelgrünen Slip mit dem schwarzen Saum an, dazu den passenden BH, trägerlos, den, der meine Brüste so betont. Den, den ich meinen „Große-Brüste-BH“ nenne. Ich kann also mein Korsagenkleid anziehen, das kurze Kleid, das so weit ausgeschnitten ist, dass ich mich selten traue, es anzuziehen. Ein Blick in den Spiegel: Ist das nicht ein Hauch übertrieben für einen gewöhnlichen Arbeitstag?

    ,Ja, ein Hauch. Umso besser!‘
    Schnell noch meine Pumps, ein Bürstenstrich vorm Spiegel, das Make-up mache ich dann in der Bahn. Runter mit dem Kaffee, das wärmt und macht wach. Ich öffne die Tür, ein letzter Blick: Stimmt, es regnet! Ich werfe meinen Trenchcoat über mein leichtes Kleid und springe auf den Flur.
    Ich glaube, ich bin noch nie so schnell gewesen. Diplom für „Krisensituationen“ mit Auszeichnung, bitte! Und dieser Peitschenknall lässt mich ein wenig mein Unglück mit Charles vergessen. Während ich durch die Straße zur Metro laufe, höre ich das Klackern meiner Pumps unter dem Prasseln des fallenden Regens. Der Gehweg scheint unter den Tropfen und der allmorgendlichen Hast der Stoßzeit zu beben. Mir kommt ein gut gekleideter Mann entgegen, der vor dem Schauer davonläuft und sich schützend seinen Aktenkoffer über den Kopf hält. Keine Ahnung, ob er zur Unterzeichnung eines Vertrages mit Chinesen rennt, aber ich sehe im Augenwinkel, wie er einen Augenblick stehenbleibt und mich betrachtet, und in der Eile glaube ich, ein Lächeln zu erkennen. Ich erröte etwas, aber ich gebe zu, dass es mir nicht missfällt!
    Ich haste die Treppe zur Metro hinunter. Und wieder drehen sich zwei, drei Männer nach mir um. Gar keine schlechte Idee, heute verführen zu wollen! Okay, abgesehen von dem kleinen Alten mit dem lüsternen Blick, aber egal, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
    Überfüllte Metro. Geruch nach nassem Hund. Express-Make-up und wieder eindeutige Männerblicke. Nun, meine Liebe, der Tag beginnt gar nicht mal so schlecht, was?
    In diesem Moment kommt eine SMS: von Guillaume.
    ,Verfolgt er mich jetzt, oder was?‘
    „Hi Emma, auf 1 Glas heute Nachmittag? Kaffee oder mehr. Du wirst sehen …“
    ,Worauf will er hinaus? Hm, man wird sehen.‘
    Ich stoße die Tür zur Agentur auf. Ich bin klitschnass. Als ich hätte ich samt meiner Kleidung ein Vollbad genommen. Meine Haare kringeln sich in großen Locken, wahrscheinlich würden sie beim Auswringen den Whirlpool von Charles füllen! Endlich im Trockenen, schnaufe ich ein wenig. Diane, die immer früh da ist, sitzt bereits hinter ihrem iMac an ihrer Arbeit.
    „Hallo Emma, du hast also noch immer keine Technik gefunden, um zwischen den Tropfen durchzuspringen!
    „Hi, Diane, ich freu mich auch, dich zu sehen. Ich glaube kaum, dass ich arbeiten kann ohne einen Kaffee zum Aufwärmen des Körpers und der Atmosphäre. Kommst du mit?“
    „Liebend gern!“
    Ich begebe mich in den hinteren Teil der Agentur, wo die Kaffeemaschine steht. Dann höre ich ein Lachen hinter mir.
    „Emma, hi hi hi, sag mal, hi hi hi …“
    „Was gibt’s?“
    Ich sehe Diane losprusten.
    „Diane, was ist? Du stotterst so, ich kann dich nicht verstehen.“
    „Emma, hi hi hi, Gott, ich kann nicht mehr. Emma, also, hi hi hi …“
    „Was, Diane? Drück dich klarer aus! Was willst du mir sagen?“
    „Emma, dreh dich mal um, hi hi hi …“
    Ich drehe mich um und sehe sofort, was sie mir sagen will: Mein Kleid und mein Mantel haben sich in meinem Slip verfangen! Im Klartext, ich bin gerade durch halb Paris und durch die Metro mit einer Pobacke an der frischen Luft spaziert. So viel ist sicher: Bei diesem Regen spürt man nicht, ob man nun innen oder außen durchnässt ist …
    Aber anstatt mich aufzuregen, sehe ich, wie Diane in schallendes Gelächter ausbricht und muss in ihr irres Lachen einstimmen. Wir lachen uns krumm und schief und können uns kaum noch bewegen.
    „Das muss wirklich harte Arbeit sein!“
    Monsieur Lechevalier kommt und scheint die gute Stimmung im Raum zu teilen. Doch dann:
    „Emma, sofort ins Quartier Latin, ein wichtiger Termin.“
    „Guten Morgen, Monsieur Lechevalier. Ich trinke schnell meinen Kaffee und renne dann los.“
    „Mir scheint, Sie haben die Bedeutung des Wortes ,sofort‘ nicht verstanden, Mademoiselle Maugham.“
    Diese eher trockene Zurechtweisung dämpft mich sofort. Diane wirft mir aus den Augenwinkeln einen mitfühlenden Blick zu. Das hatte ich
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