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Sein letztes Tabu

Sein letztes Tabu

Titel: Sein letztes Tabu
Autoren: Cherry Adair
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Kreissäge. Helles Sonnenlicht fiel durch die Fenster, vor die Plastikfolie gespannt war. Es roch nach frischem Holz und Farbe. Cat ging an großen Rollen Isoliermaterial vorbei, bis sie vor dem gewaltigen Kamin stand.
    “O Luke, der ist ja wunderschön!” Sie strich langsam über die großen Natursteine. “Hast du diese riesigen Steine einzeln herbeigeschleppt?”
    Er sah sie beinahe empört an, dann zog er die Jacke aus und warf sie über eine Stehleiter. “Du machst wohl Witze? Dafür ist Nick doch da. Er brauchte unbedingt ein bisschen körperliche Ertüchtigung.”
    Cat schüttelte lachend den Kopf. “Du bist wirklich schrecklich. Ihr habt doch sicher wieder gewettet. Worum denn diesmal?”
    “Wer die meisten Brezeln essen konnte.” Er wölbte seinen Brustkorb vor, sodass sich sein schwarzes T-Shirt spannte und sich Cats Herzschlag beschleunigte. “Ich habe dreiundzwanzig geschafft.”
    “Toll. Dir muss hinterher doch übel gewesen sein.”
    “Ehrlich gesagt, ja. Aber es hat sich trotzdem gelohnt.” Er grinste und legte ihr den Arm um die Schultern. “Über zweihundert Feldsteine sind in dieser Wand verbaut”, sagte er stolz.
    Cat sah zu der hohen Decke empor. “Das glaube ich gern. Aber ob ihr zwei wohl jemals mit dieser albernen Wetterei aufhört? Seit ich euch kenne, habt ihr um alles und jedes gewettet.” Sie schüttelte lächelnd den Kopf und trat wie unabsichtlich einen Schritt vor, um sich von Lukes Arm zu lösen. Die Nähe zu ihm ließ ihre Haut prickeln, und sie ging mit weichen Knien zu dem großen Fenster.
    “O Luke, das ist einfach unbeschreiblich schön. Meinst du, dass es hier auch Wild gibt?”
    “Aber sicher. Erst am letzten Wochenende habe ich eine Ricke mit ihrem Kitz gesehen.” Er kniff die Augen leicht zusammen und betrachtete Cat aufmerksam. “Alles in Ordnung?”
    “Aber natürlich! Warum denn nicht?”
    “Du bist irgendwie verändert.”
    “Anders? Wieso?” Seit wann, fragte sie sich insgeheim.
    “Das kann ich auch nicht sagen. Eben anders.”
    Sie spürte seinen Blick, auch ohne sich umzusehen. Ihre Hände zitterten, und eine kräftige Röte stieg ihr in die Wangen. Plötzlich leuchteten ihre Augen auf. “Da ist Nick! Hat er ein neues Auto? Ich werde ihm tragen helfen.”
    Sie schoss aus dem Raum, ehe Luke noch etwas sagen konnte. Verblüfft blickte er ihr hinterher.
    Kopfschüttelnd folgte er ihr nach draußen und sah gerade noch, wie sie sich in Nicks ausgebreitete Arme warf. Nick hatte seinen auffallenden roten BMW neben Lukes Maschine geparkt, und Luke sah stirnrunzelnd zu, wie Cat und Nick ihm eng umschlungen entgegenkamen. Am liebsten hätte er Nick, seinen besten Freund und Partner, mit einem gut gezielten Haken zu Boden gestreckt. Diesen Ausdruck in Nicks Augen kannte er nur allzu gut.
    Doch stattdessen zog Luke langsam einen Zwanzigdollarschein aus der Brusttasche und hielt ihn hoch. Nick grinste und zog ihm den Schein schnell aus den Fingern. “Vielen Dank, mein Sohn.”
    Cat sah ratlos von einem zum anderen.
    “Das Nummernschild. Es hat drei Dreien”, erklärte Luke und trat neben die beiden. Gemeinsam gingen sie die Stufen hoch, mussten aber vor der Tür stehen bleiben, weil sie nicht zu dritt hindurchpassten.
    “Wir können doch einzeln gehen”, meinte Cat.
    “Nein”, sagten Nick und Luke wie aus einem Munde. Nick zog eine Münze aus der Tasche. “Kopf oder Zahl?”
    “Zahl.”
    Nick warf die Münze hoch und fing sie geschickt wieder auf. “Kopf. Pech gehabt, Partner, ich bin dran.”
    Luke trat einen Schritt zurück und folgte den beiden ins Haus. Heute war nicht viel Schwerarbeit zu tun. Vielleicht hätte er lieber auf Nick verzichten sollen.

3. KAPITEL
    “W irklich, Cat, du siehst einfach hinreißend aus!” Nick fasste Cat bei beiden Händen und sah sie langsam von oben bis unten an. Sie betrachtete ihn lächelnd. Sie kannte ihn seit fast zwanzig Jahren und mochte ihn sehr gern. Aber mehr war nicht drin, und sie wunderte sich selbst, warum dieser gut aussehende Mann in ihr nicht ähnliche Gefühle hervorrief wie Luke.
    “In den letzten acht Monaten”, stellte sie fest, “hast du mich zwei Mal mehr angerufen als Luke. Und das war auch nicht besonders viel. Da musste ich doch einfach mal herkommen und sehen, ob ihr beiden auch keinen Unsinn macht.”
    “Eins kann ich dir sagen, meine Süße. Wenn ich gewusst hätte, dass du noch hübscher geworden bist, hätte ich dich sicher drei Mal am Tag angerufen.”
    Cat entzog ihm lachend die
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