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Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Titel: Sei schlau, stell dich dumm: Biographie
Autoren: Bastei Lübbe
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oben im Stockbett, Michael und ich unten – und da ist es passiert.
    Nun hatten wir beide keinen blassen Schimmer von Sex und null Ahnung von Tuten und Blasen. Trotzdem hat’s irgendwie funktioniert. So ungeschickt, wie wir beide waren, war es aber alles andere als schön.
    Nun gut, jetzt hatte ich es zumindest hinter mir. Morgens auf dem Klo hat’s aber beim Pullern noch ein bisschen wehgetan. Egal: Die Katze war jetzt keine Jungfrau mehr und fühlte sich auf einmal irre erwachsen.
    Aber das dicke Ende ließ nicht lange auf sich warten. Als Michael das nächste Mal bei mir schlief (diesmal ohne die schnarchende Sabrina über uns!), stand meine Mutter plötzlich spätabends im Zimmer. Mann, ist die ausgeflippt! »Was ist denn das für eine Fickparty?«, schrie sie, schnappte sich den armen Michael und schmiss ihn raus. Der wusste gar nicht, wie ihm geschah. Das war’s dann mit meiner ersten Liebe oder zumindest dem, was man in dem Alter dafür hält.
    Ich habe mich dann per SMS von ihm getrennt. Ihr müsst also nicht glauben, dass das die Naddel erfunden hat, als sie sich von dem Ralph Siegel verabschiedet hat. Michael und ich, das hatte einfach keine Zukunft. Ich glaube nicht, dass der sich nach dem Rauswurf noch einmal bei mir zu Hause reingetraut hätte.
    Dann habe ich erst mal eine längere Pause eingelegt. Irgendwie war kein guter Typ in Sicht, und dann kann man es auch gleich bleiben lassen. Die Leute denken immer, dass ich so ein Sexmonster bin und schon ganz, ganz viele Jungs und Männer hatte. Irrtum! Nur weil ich so aufgerüscht rumlaufe, kurze Röcke und hohe Schuhe mag und manchmal zu tief in den Kosmetikkoffer greife, heißt das ja nicht gleich, dass ich schnell und einfach zu haben bin. Manche Leute meinen, dass ich billig aussehe. Meinetwegen – aber ich bin nicht kostenlos. Und ob ihr’s glaubt oder nicht: Ich bin kein Girl für eine Nacht – ich bin eine fürs ganze Leben.
    Außerdem bin ich wahnsinnig schüchtern. Ich kann noch nicht mal Flirt-Tipps geben. Da bin ich eine absolute Fehlbesetzung – glaubt mir zwar keiner, ist aber so. Ich bin jetzt fünfundzwanzig und hatte gerade mal eine Handvoll Freunde. Das finde ich sehr anständig, oder?
    Mister Kirschgeschmack
    Dann gab es da noch Stephan. Das war ein arg hübscher Kerl. Eigentlich zu hübsch. Der dachte von sich, dass er der schönste Mensch auf Erden wäre. Noch dazu jobbte er als Haarmodel. Zu komisch, denn heute ist er fett und hat eine Glatze. Aber als ich mit ihm zusammen war, ich war knapp siebzehn, da hat er sich immer jede Menge Gel in die Haare geknallt und gab sich supercool.
    Das Witzige an Stephan war, dass er immer einen Labello mit Kirschgeschmack dabeihatte und den auch benutzt hat! Ich meine, ein Kerl, der auf Kirschgeschmack steht – das geht doch gar nicht. Hätte er meine Lippen abgeschleckt, okay. Aber sich selbst alle fünf Minuten die Lippen nachzuziehen, irgendwie schwul. Von Anfang an kam der Typ mir merkwürdig vor, aber es dauerte noch eine ganze Weile, bis ich merkte, dass der gute Stephan nicht nur in mich verknallt war. Nein, blöderweise gab es da auch noch ein paar andere Mädchen. Wenn wir zusammen im Bett lagen (mittlerweile durfte ich Übernachtungsbesuch haben und meine Mutter klopfte sogar an, bevor sie ins Kinderzimmer reinkam), hat Stephan immer unter der Decke SMS geschrieben. Hat man da noch Worte? Eben ist er noch auf dir drauf und erzählt dir was von großer Liebe, und kaum wälzt er sich runter, zückt der Scheißkerl sein Handy und verabredet sich mit anderen Girls.
    Aber nicht nur im Bett hat mich Stephan zur Weißglut getrieben. Einmal bin ich seinetwegen aus einer Disco geworfen worden. Da hatte ich Stephan eine Cola ins Huch-was-bin-ich-schön-Gesicht geschüttet und ihm dazu noch eine geknallt. Das war im »B9« in Frankenthal – der Türsteher hat mich gepackt und an die Luft gesetzt, weil ich angeblich hysterisch sei. Von wegen, das war ein ganz lichter Moment in meinem Leben – von denen habe ich viel zu wenige.
    Was war passiert? Stephan hatte mich (mal wieder) übel beleidigt. Er sagte: »Du bist dick, du bist hässlich – du hast keine Manieren!« Aua. Das ist ein ganz wunder Punkt bei mir! Da wird die Katze schnell mal zur Wildsau. Mich hat noch kein Mann ungeschoren beleidigt. Das wär’s ja auch!
    Aber Stephan hat mich mal angespuckt. Wir hatten uns mal wieder gestritten, und dann schrie er: »Du hast eine Fresse zum Reinspucken!« Und – rotz – hat er es im nächsten
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