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Sehnsucht und Erfüllung

Sehnsucht und Erfüllung

Titel: Sehnsucht und Erfüllung
Autoren: Sheri Whitefeather
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rustikal eingerichtete Küche.
    “Dad, ich habe einen Gast mitgebracht.”
    Tom McKinley war ebenso groß wie Shane, doch seine Gesichtszüge waren weicher, und er hatte hellblaue Augen und dichtes rotes Haar. Tom hatte nichts Bedrohliches an sich, während Shane diese gewisse verwegene Ausstrahlung hatte, die ihm wohl von so mancher Frau bewundernde Blicke beschert hatte.
    Shane stellte Kelly und seinen Vater einander vor. Dann erklärte er kurz Kellys Dilemma, und Dr. McKinley hieß sie mit einem freundlichen Lächeln willkommen. Was für eine herzliche Beziehung die beiden haben, dachte sie, und ihr fielen wieder die jüngsten Auseinandersetzungen mit ihrer Mutter ein. Die waren der Grund für ihre Reise nach Texas gewesen. Und ihr Schmerz über die Zurückweisung eines Mannes.
    Während Dr. McKinley sich wieder dem Abendessen widmete, brachte Shane Kelly in ein sauberes, kleines Gästezimmer.
    Kellys Blick fiel sofort auf den hohen Metallkäfig, in dem in einem ausgepolsterten Karton eine gefleckte Katze lag, von Spielzeug umgeben. Neugierig spitzte sie die Ohren.
    Shane stellte Kellys Gepäck ab und trat an den Käfig. “Das ist Zuni. Es macht Ihnen hoffentlich nichts aus, das Zimmer mit ihr zu teilen. Sie ist quasi auch ein Hausgast.” Er streckte einen Finger durch die Gitterstäbe, und die Katze haschte mit der Pfote danach. “Wenn ich es mir überlege, sollte ich Zuni doch lieber in mein Zimmer stellen. Wir geben ihr noch die Flasche. Sie wollen bestimmt nicht alle vier Stunden gestört werden.”
    “Sie ist noch ein Baby?” Zuni war bereits halb so groß wie eine ausgewachsene Hauskatze und einfach hinreißend. “Wie alt ist sie denn?”
    “Fünf Wochen.”
    Als Shane den Käfig öffnete, kam das Kätzchen heraus und strich ihm um die Beine. “Sie ist eine afrikanische Wildkatze, die mittelgroß wird.” Er griff nach einem Spielzeug und schüttelte es. Sofort schlug Zuni zu. “Aber diese Kleine wurde in Gefangenschaft geboren. Sie war nie in Afrika.”
    “Ist sie ausgesetzt worden?”
    “Nein, das werden junge Katzen und Raubkatzen selten. Alle finden sie niedlich. Erst wenn sie größer werden, werden sie zum Problem. Zuni gehört einem Freund, und ich bin nur der Babysitter, während er verreist ist.”
    Lächelnd sah Shane hoch. “Möchten Sie sie mal halten?”
    Er brauchte nicht zweimal zu fragen. Kelly streckte sofort die Arme aus. Die kleine Katze hatte weiches, flauschiges Fell und lange, dünne Beine, ein Stupsnäschen und große dunkle Augen. Kelly fand es sehr aufregend, eine exotische Katze zu streicheln und sie schnurren zu hören.
    “Meinen Sie, Sie könnten mir zeigen, wie man sie füttert? Ich stehe gern alle vier Stunden auf. Daran werde ich mich ja ohnehin gewöhnen müssen.”
    “Sind Sie sicher?”
    Sie drückte das Kätzchen enger an sich. “Ja.”
    Zehn Minuten später hatte Kelly gelernt, wie man die Ersatzmilch anrührte und das Fläschen erwärmte. Sie stand neben Shane in der Küche, während sein Vater Kartoffeln schälte. Wieder fiel ihr auf, welche Harmonie zwischen den beiden herrschte. Ob sie sich je stritten? Auch sie hatte sich gut mit ihrer Mutter verstanden. Doch die Frage einer Vaterschaftsklage hatte einen tiefen Graben zwischen ihnen aufgerissen.
    Shane reichte Kelly die Flasche. “Wir weichen ein wenig vom Zeitplan ab, aber das stört Zuni sicher nicht.”
    Gleich darauf waren sie wieder im Gästezimmer. Als Zuni die Flasche erspähte, setzte sie sich Kelly zu Füßen und gab einen hellen Laut von sich.
    “Nicht alle Arten von Wildkatzen miauen oder brüllen”, erklärte Shane.
    Sie setzten sich auf die Bettkante, und Zuni kletterte sofort auf Kellys Schoß. Als Shane sich zu ihr beugte, musste Kelly schlucken. Plötzlich kam ihr die Situation viel zu intim vor. Die Zimmertür war geschlossen, das Licht gedämpft.
    “Füttern Sie sie in der Stellung, in der sie von ihrer Mutter gesäugt würde. Sie muss also auf dem Bauch liegen. Katzen dürfen beim Füttern nicht wie Menschenbabys in den Arm genommen werden. Sonst können sie Milch in die Lunge bekommen.”
    Interessiert hörte Kelly Shane zu, während Zuni am Fläschchen zu saugen begann.
    Shane legte einen Arm um Kelly, um die Position der Flasche zu korrigieren. “Sie muss etwas zum Festhalten haben. Sehen Sie, wie sie versucht, einen Platz für ihre Pfoten zu finden? Geben Sie ihr Ihre Hand.”
    Kelly nickte. Merkte Shane, wie nah er ihr war? Dass sein Atem ihre Wange streifte?
    Zunis
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