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Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)
Autoren: Michelle Günter
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in seinen Augen war mörderisch, als er fauchte: „Hörst du jetzt auf zu lachen! Über so etwas macht man keine Witze!“
    Melica verstummte tatsächlich, verblüfft und ungläubig zugleich. „Das…das war kein Scherz? Du glaubst das wirklich?“
    „Natürlich, denn es ist die Wahrheit. Der Dämon, mit dem du gesprochen hast, war Ptolemaios Kaisar – der uneheliche Sohn Kleopatras und Julius Cäsars.“
    „Aber das ist doch vollkommen unmöglich!“
    Jonathan lächelte, als sein Blick auf ihr entsetztes Gesicht fiel. „Ist dir eigentlich schon einmal aufgefallen, dass du mir andauernd widersprichst? So langsam wird das ein wenig nervig. Kannst du nicht einmal versuchen, erst zu überlegen und dann zu protestieren?“
    „Ich würde mich ja nicht beschweren, wenn du nicht ständig Sachen erzählen würdest, die einfach nicht stimmen.“
    Jonathans Seufzen wurde von den kahlen Mauern auf eine beinahe gespenstische Art und Weise zurückgeworfen. „Wann habe ich dich schon belogen?“
    „Als du gesagt hast, dass du diesen Mann aus Berlin nicht aussaugen wirst!“, antwortete Melica wie aus der Pistole geschossen.
    „Ich hätte das auch niemals getan, wenn du das übernommen hättest. Der Mann war gefährlich.“
    In dem Punkt konnte Melica ihm nicht einmal widersprechen, schließlich hatte sie ja hautnah miterlebt, was für ein Mensch dieser Mann gewesen war. So schrecklich dies auch klingen mochte – der Berliner hatte das Leben gar nicht verdient gehabt. So wie aussah waren Dämonen nicht die einzigen Monster auf diesem Planeten.
    Jonathan nickte grimmig. „Ich habe keinen Grund, dich zu belügen. Alles, was ich sage, ist wahr. Gregor ist Kaisar. Nun…zumindest ist er das einmal gewesen.“
    Er rieb sich das Kinn, bevor er mit einem Mal nach Melicas Hand griff und sie den Gang hinunterschleifte. Auf ihren verdrießlichen Blick hin, lächelte er entschuldigend. „Du wolltest doch eine Führung oder etwa nicht?“
    Als er bemerkte, dass Melica auch von alleine in die richtige Richtung ging, ließ er sie los. Seine Hand lag jedoch noch immer sanft auf ihrem Rücken, fast so, als habe er Angst, Melica würde sich plötzlich umdrehen und davonlaufen. Sie dachte jedoch nicht einmal daran. Mit jedem Schritt, den sie durch den nur spärlich beleuchteten Gang machte, wuchs ihre Faszination für diesen Ort. Trotz seiner Kargheit strahlte er eine nicht zu bestimmende Wärme aus.
    Sie hatten bereits viele Meter zurückgelegt, als mehrere Türen an beiden Seiten des Ganges in Melicas Blickfeld fielen. Es waren insgesamt 18 und glichen sich wie ein Ei dem anderen.
    „Was sind das für Räume?“, fragte Melica neugierig.
    „Hier sind unsere Unterkünfte. Ausgestattet mit einem Badezimmer, einem Bett, Schreibtisch, Sofa und vielen anderen Dingen. Wenn ich alles richtig verstanden habe, wirst du dir ein Zimmer mit Tizian teilen müssen.“
    Als Melica nur schweigend weiterging, packte Jonathan sie am Arm. Er starrte sie verwundert an. „Du widersprichst mir bei allen möglichen Dingen und jetzt, wo ich dir erkläre, dass du und Tizian in einem Bett schlafen müsst, sagst du kein Wort?“, fragte er und ein Hauch von Sorgte schlich sich in seine Stimme. „Bist du dir sicher, dass du dich von deinem…nun, nennen wir ihn einmal „Hungerstreik“ erholt hast?“
    Melica schenkte ihm ein Grinsen, bevor sie die Achseln zuckte. „Ich bin nicht mehr als ein Gast in diesen Höhlen. Es wäre unhöflich, mich zu beklagen.“
    „Du weißt also doch, was sich gehört und was nicht“, bemerkte Jonathan verwundert und zog sie weiter.
    „Es gibt Leute, bei denen lohnt es sich, höflich zu sein.“
    „Und bei mir lohnt es sich nicht?“
    „Richtig“, bestätigte Melica und zwinkerte ihm zu.
    Jonathan schüttelte entrüstet den Kopf.
    Der Gang begann sich zu verändern. Wo die Wände zu Anfang noch grob und alt aussahen, wurden sie nun heller und immer ebenmäßiger. Hin und wieder führte auch eine Abzweigung zur rechten Seite, doch Jonathan zog sie unbeirrt geradeaus.
    Schließlich erreichten sie eine alte Eisentür, hinter der sich ein Anblick versteckte, der Melica den Atem geraubt hätte – wäre sie noch ein Mensch gewesen. Der Raum war groß und breit. Obwohl auch er von nichts weiter als Fackeln beleuchtet wurde, war er viel heller als der Gang, den sie zuvor durchlaufen hatten. Das, was Melica jedoch zum Staunen brachte, war eine gigantische, schneeweiße Säule an der Wand. Eckig und fein säuberlich verputzt, hob
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