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Seelenriss: Thriller

Seelenriss: Thriller

Titel: Seelenriss: Thriller
Autoren: Hanna Winter
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Klimmzüge, ehe sie sich nassgeschwitzt wieder nach Hause schleppte, sich rasch unter die Dusche stellte und mit ihrer Vespa aufs Präsidium fuhr.
    Trotz ihrer anhaltenden Kopfschmerzen hatte sie sich am Morgen dagegen entschieden, einen Arzt zu konsultieren, und das Training vorgezogen. Die Zeit rannte ihr davon, und Lena wusste, dass ihr diese Waffe im Ernstfall das Leben retten konnte, während die Kopfschmerzen sie schon nicht umbringen würden.
    Lena nahm die Pistole herunter und wollte gerade nachladen, als sie die Anwesenheit einer Person hinter sich spürte. Sie drehte sich um, und zu ihrer Überraschung stand Wulf Belling hinter ihr. Lena nahm ihren Gehörschutz ab.
    »Gar nicht so übel, Peters«, brummte Belling mit einem Blick auf den durchlöcherten Pappkameraden. Er musste schon eine Weile in der Parzelle gestanden haben, ohne dass sie ihn bemerkt hatte. »Diese Morddrohung scheint Ihnen doch ziemlich zuzusetzen, was?«
    Lena schenkte ihm ein scheues Lächeln und war um eine Antwort verlegen. Sie wusste, wie sehr Belling um ihre Sicherheit besorgt war, doch sie war überzeugt davon, sehr gut auf sich selbst aufpassen zu können. Sie spürte, wie ihre Fingerknöchel von dem ungewohnten Training anschwollen.
    »Wann waren Sie eigentlich das letzte Mal in der Kirche?«, fragte ihr Kollege unvermittelt.
    Die Frage überraschte Lena. »In der Kirche?« Sie grinste ertappt. »Keine Ahnung, ist schon Ewigkeiten her.«
    »Dann wird es höchste Zeit …« Belling drehte sich auf dem Absatz herum und ging ihr voraus Richtung Ausgang.
    Lena hatte keinen Schimmer, worauf er hinauswollte. Sie steckte ihre Waffe ins Schulterholster und eilte ihm hinterher. »Und wohin fahren wir?«, wollte sie wissen, als sie einige Zeit später auf dem Beifahrersitz seines grünen Peugeots saß.
    »Sankt-Ludwig-Kirche, Wilmersdorf«, erklärte er, während er den Wagen aus der Parklücke manövrierte. Er zog eine Visitenkarte aus der Seitentasche seines Kordjacketts und reichte sie Lena. »Die hier wurde bei der Durchsuchung von Lynn Maurers Schreibtisch im Büro von Astor & Ronald Immobilien sichergestellt«, sagte er, den Blick wieder nach vorne gerichtet.
    »Pater Maximilian Sonnenberg«, las Lena. Unter dem Namen stand lediglich eine Handynummer. Lena blickte auf und sah Belling von der Seite an. »Und weiter?«
    Er griff in die Innentasche seines Jacketts und zündete sich eine Zigarette an. »Beim Überprüfen von Maurers Telefonabrechnungen hat sich herausgestellt, dass sie in engem Kontakt mit diesem Pater gestanden hat.« Er warf Lena einen vielsagenden Blick zu, dann sah er wieder nach vorne. »Tatsächlich hat er nur wenige Tage vor ihrer Ermordung mit ihr telefoniert.« Seine Zigarette wippte auf und ab, während er das sagte. »Aber das Beste kommt noch: Dieser Kerl ist bereits mehrfach in die Schlagzeilen geraten, da er in Verdacht steht, Gläubige mit ihren Beichtgeheimnissen zu erpressen.«
    »Sie meinen, es besteht ein Zusammenhang?«, fragte Lena und blickte zum Beifahrerfenster hinaus.
    »Schon möglich. Ist jedenfalls Grund genug, sich diesen Priester einmal vorzuknöpfen. Nachweisen konnte ihm allerdings niemand etwas. Sonnenberg war damals in einem Kaff nahe der polnischen Grenze ansässig, dann wurde er nach Berlin versetzt und die ganze Sache unter den Teppich gekehrt.« Hektisch schnippte Belling die Asche seiner Zigarette aus dem heruntergelassenen Fenster und bog Richtung Friedrichstraße ab.
    »Was ist eigentlich mit dem Phantombild, das von Maurers Nachbarin angefertigt wurde?«, erkundigte sich Lena. »Sind da schon irgendwelche Hinweise eingegangen?«
    Den Blick weiter auf die Straße gerichtet, schüttelte Belling den Kopf. »Jede Menge, aber etwas Brauchbares war bisher nicht dabei.«
    Angespannt presste Lena die Lippen zusammen. »Und was ist mit der Frau auf dem Foto aus ihrer Brieftasche? Offensichtlich war sie Lynn Maurers Geliebte.«
    Belling nickte. »Es handelt sich dabei um eine gewisse Annette Lorenz. Ben Vogt hat ihr einen Besuch abgestattet.«
    »Und?«
    »Diese Lorenz war wohl ziemlich neben der Spur. Maurers Tod schien sie ganz schön mitgenommen zu haben. War sturzbetrunken, als Vogt sie befragt hat. Maurer und sie hatten wohl schon seit drei Jahren ein Verhältnis, das die beiden, aus Angst vor Maurers gewalttätigem Freund, geheim hielten. Diese Lorenz war es übrigens auch, mit der Lynn Maurer nach Teneriffa fliegen wollte.«
    Nachdenklich nickte Lena. »Wusste diese Lorenz, dass
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