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Sechs Richtige (German Edition)

Sechs Richtige (German Edition)

Titel: Sechs Richtige (German Edition)
Autoren: Steffi von Wolff
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Chance», sagte Frauke.
    «Ich weiß nicht, irgendwie find ich das nicht richtig.»
    «Du Gutmensch», sagte Vanessa. «Du würdest wahrscheinlich auch einem Serienkiller verzeihen, weil er so eine schwere Kindheit hatte und seine Mutter arbeiten musste, anstatt für ihn da zu sein.»
    «Trotzdem», sagte Sinditt und schaute Sophia nach.

    «Hallo, Rieke! Meine Güte, endlich ist der Trubel halbwegs vorbei», sagte Astrid, die Bonnies Mutter auf dem Oberland getroffen hatte.
    «Freu dich nicht zu früh, ein paar Reporter bleiben bestimmt noch», sagte Rieke. «Wegen diesem Face-Dingsbums. Seit ihr hier seid, ist nichts mehr mit der Ruhe nach vier.»
    «Du bist doch nicht etwa genervt von uns?» Astrid hatte einen Schreck bekommen.
    «Ach was», sagte Rieke. «Es ist nur so, dass ich glaube, dass Fridtjof das mit dem Wal nicht passiert wäre, wenn Jan nicht dabei gewesen wäre. Ist nur so ein Gefühl.»
    «Dasselbe könnte ich sagen.» Astrid lächelte Rieke an.
    «Was machen denn unsere Töchter?», fragten sie dann synchron.

    «Nun stell dich nicht so an. Natürlich geht es mit dem Kat schneller, das weiß ich auch. Aber es ist eben nun mal so. Außerdem haben wir doch eine gute Sache vor uns.»
    «Wir sind aber schon so lange unterwegs», nörgelte Lilly. «Und die Nutellabrote sind auch alle.»
    «Geh mal unter Deck. Da hat Jens bestimmt was stehen. Wir haben eine Mission zu erfüllen. Auf so Dinge wie Nutella oder sonst was können wir jetzt keine Rücksicht nehmen!»
    Heroisch steuerte Bonnie das Motorboot weiter. Sie kamen gut voran, und zum Glück konnte sie schon navigieren. So was lernt man, wenn man einen Bruder hat, der Segler ist!

    Sie hatten die ganze Insel abgesucht, nach ihnen gerufen und geschrien, man hatte fast jeden Stein umgedreht, war in jedem Haus gewesen, und zur Düne war auch jemand gefahren. Aber von Lilly und Bonnie fehlte jede Spur.
    «Wenn sie ertrunken sind!», schrie Astrid. «Wenn sie ertrunken sind!»
    «Astrid, bitte bleib jetzt ruhig», sagte Hanno, während Vanessa von Frauke angestupst wurde. Sie deutete auf Sophia, die schon wieder mit rotem Gesicht sensationslüsterne SMS verschickte. Fiffi schien sich wirklich Sorgen zu machen. Sie klatschte noch nicht mal in die Hände. «Das ist furchtbar, ich hoffe so sehr, dass den Mädchen nichts passiert ist.»
    «Gibt es denn irgendeinen Anhaltspunkt dafür, dass sie unglücklich waren? Gab es Anzeichen für eine Depression?», fragte Frau Tütenmaus gütig mit gepresster Stimme.
    Astrid schüttelte ihren Arm ab. «Unfug. Die beiden sind ganz normale Mädchen. Es muss nicht jeder Depressionen haben, Frau Tütenmaus.»
    «Oh, das wollte ich damit nicht sagen. Ich möchte nur sagen, dass ich für Sie da bin.»
    «Danke.» Bevor Astrid sich von Frau Tütenmaus psychologisch betreuen ließ, müsste noch einiges passieren.
    Dieser Herr Müller war nicht besser. Er saß da wie ein Pfarrer und rührte in seinem Tee herum. An der Suche beteiligte er sich nicht, weil er der Meinung war, dass ein Ansprechpartner vor Ort sein musste, falls irgendjemand mit ihm über sein Seelenheil sprechen wollte.

    Zwei Stunden später machten sie eine Pause und aßen etwas. Sie hatten nichts gefunden, gar nichts.
    «Und Jens regt sich auf, weil sein Boot weg ist», sagte Hannes, der auch ein Boot im Hafen liegen hatte.
    Alle schauten auf. « WAS ? Und das sagst du uns erst jetzt?», fuhr Hanno sie an.
    «Ich werde für das Boot beten», sagte Herr Müller gütig.
    «Herr Müller», Hanno musste sich nun wirklich beherrschen, während schon wieder das Telefon klingelte, «es geht um zwei verschwundene Kinder und nicht um ein Boot.»
    «Auch ein Boot kann eine Seele haben», sagte Herr Müller.
    «Halten Sie jetzt einfach Ihre Klappe, sonst warten Sie draußen.»
    «Papa», sagte Vanessa. «Da ist die Polizei dran, sie sagen, sie hätten das Boot von Jens in Hamburg im City-Sportboothafen gefunden.»
    «Und die Mädchen?»
    «Die sind nicht drin.»
    Hanno riss ihr den Hörer aus der Hand. «Was haben Sie herausgefunden?» Er hörte aufmerksam zu, stellte noch ein paar kleine Fragen und legte dann auf.
    «Und?», fragte Astrid verzweifelt.
    «Es ist alles sehr merkwürdig», sagte Hanno. «In der Tat sind zwei Mädchen von Bord gegangen. Sie hatten mehrere Säcke dabei, die sie auf einen dieser Wagen gestapelt haben, mit denen die Leute ihre Klamotten und den Proviant vom Schiff zum Auto transportieren, damit sie nicht so oft laufen müssen. Was auch sehr
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