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Sechs Richtige (German Edition)

Sechs Richtige (German Edition)

Titel: Sechs Richtige (German Edition)
Autoren: Steffi von Wolff
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eigenartig war: Die beiden trugen Kronen und sahen aus wie kleine Kobolde. Sie hatten sich Säcke übergestülpt und Schlitze reingeschnitten.»
    «Kronen? Kobolde?» Astrid verstand gar nichts mehr.
    «Vielleicht hat das alles etwas mit dem Brief zu tun, den ich Bonnie gegeben habe», warf Fiffi ein.
    «Was denn für ein Brief?» Astrid stand auf.
    «Von meinem Opa. Opa Wilfried. Er wohnt im Sommer immer bei den Küsters. Mehrere Wochen.»
    «Und was stand in dem Brief?»
    «Keine Ahnung. Ich hab ihn nicht gelesen. Er war für Lilly und Bonnie.»
    Astrid eilte zur Tür raus, um zu Rieke zu gehen.
    «Glaub mir, ich habe keine Ahnung», sagte Rieke unglücklich. «Ich wusste ja noch nicht mal, dass die mit einem Motorboot klarkommen. Und welche Krone?»
    «Wir müssen in ihren Zimmern nachschauen. Da muss ein Brief vom Opa liegen.»
    Aber sie fanden keinen Brief, weder in Bonnies noch in Lillys Zimmer. Dafür fanden sie viele Reiseführer und Notizen und immer wieder Zeichnungen, und in den Notizen stand sehr oft das Wort Schatz. Was meinten sie damit?
    «Ob sie einen Schatz suchen wollten?» Astrid sah Rieke fragend an.
    «Gut möglich. Opa Wilfried redete in lichten Momenten gern mal über irgendwelches Gold und Silber, das irgendwelche Piraten hier angeblich versteckt hätten. Aber hier auf der Insel haben schon so viele Leute nach dem ganzen Zeug gegraben und nie was gefunden.»
    «Lilly ist schlau», überlegte Astrid. «Sie ist belesen und informiert sich immer brillant. Gut möglich, dass die da was gefunden haben.»
    «Unsinn. Die tun vielleicht nur so. Die Kronen haben sie bestimmt von der letzten Schulaufführung, die liegen im Schrank in der Schule.»
    «Aber warum sind sie nach Hamburg gefahren?»
    «Das weiß ich allerdings auch nicht.»
    «Es nützt nichts», sagte Astrid. «Wir rufen jetzt Opa Wilfried an.»
    «Er ist dement.»
    «Vielleicht hat er einen lichten Moment.»

    «Klaus Störtebekers Schatz», sagte Astrid und schüttelte den Kopf. «Wer glaubt denn so was? Außerdem hab ich in einer Dokumentation mal gesehen, dass der Schatz angeblich auf Rügen liegen soll, und Millionen von Menschen haben schon danach gesucht und gegraben. Wahrscheinlich bricht deshalb immer mehr von dieser armen Insel ab. Aber dass ausgerechnet Bonnie und Lilly auf Helgoland einen Piratenschatz finden sollten, der seit vierzehnhundertnochwas hier liegt, das glaube ich nun wirklich nicht.»
    «Wilfried hat es aber gesagt. Er konnte sich ja sogar an den Brief erinnern, den er ihnen geschrieben hat, und er wusste noch, dass er ihn seiner Enkelin mitgegeben hat.»
    Astrid schaute Rieke an. «Entschuldige bitte, aber der Opa ist uralt. Er hat sich wahrscheinlich mit Störtebeker beschäftigt und sich gewünscht, mal einen Schatz oder so zu finden. Aber dass er dadurch die Mädchen in Gefahr bringt, nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem hatte er ja schon wieder vergessen, wo der Schatz sich angeblich befindet.»
    «Wenn, haben sie ihn ja sowieso von dort weggeschafft», mutmaßte Rieke. «Vielleicht stimmt das mit den Kronen ja doch.»
    «Ich fahre nach Hamburg», sagte Astrid.
    «Warte mal. Du darfst doch nicht weg. Außerdem – schau mal.» Sie deutete auf den kleinen Fernseher, den sie in der Küche manchmal anmachte.
    Man sah Lilly und Bonnie – jedenfalls konnte man vermuten, dass sie es waren, mit den nun leeren Säcken auf einer Schubkarre.
    «Vielen Dank, dass Sie gekommen sind», rief der eine Gnom mit dem Sack über dem Kopf. Der Stimme nach musste es Bonnie sein. Neben ihr nickte eine andere kartoffelähnliche Gestalt. «Wir haben nämlich extra die Presse informiert.» Bonnie hatte wirklich an alles gedacht, damit sie unerkannt blieben. Sie hatte sogar Säcke organisiert beziehungsweise welche auf dem Boot gefunden und gleich gedacht, dass die nützlich sein könnten.
    «Was haben die denn vor, um Himmels willen?», fragte Astrid, die nun absolut gar nichts mehr kapierte.
    «Hauptsache, es ist ihnen nichts passiert», sagte Rieke, während sie beobachten konnten, dass sich um Bonnie und Lilly herum immer mehr Menschen versammelten, die nicht aussahen, als würden sie regelmäßig zu Shampoo und Wasser greifen. Einige hatten Bierflaschen in der Hand und trugen goldene Ketten.
    «Wo ist denn das?», fragte Astrid.
    «Ich glaube, in der HafenCity», sagte Rieke. «In dem Neubaugebiet. In der Nähe der Elbphilharmonie. Schau, da steht ja auch das Denkmal vom Störtebeker.»
    «Dann sind sie da, wo er
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