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Search inside yourself

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Titel: Search inside yourself
Autoren: Chade-Meng Tan
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könnte also auch sagen, dass viel mehr Menschen Zugang zu guter Medizin bekamen. Ich möchte, dass die Meditation eine ähnliche Entwicklung nimmt.
    Im Jahr 2006 schrieb ich eine E-Mail (eher eine Art Mini-Manifest) an meine meditierenden Freunde. Darin erklärte ich, dass die Meditation zu einem Wissenschaftszweig werden müsse, und bat alle, Bemühungen bezüglich eines »datengesteuerten« Meditationstrainings in die Wege zu leiten. Die Reaktion war ziemlich enttäuschend. Die Leute fanden die Idee gut, aber niemand war wirklich elektrisiert davon.
    Schließlich fand ich einen Menschen, den meine Idee begeisterte. Mein Freund Tenzin Tethong leitete meine E-Mail an Dr. B. Alan Wallace weiter. Alan antwortete umgehend und erklärte aufgeregt, er arbeite bereits seit sechs Jahren an einem ähnlichen Projekt. Warum? Weil ihn der Dalai-Lama darum gebeten hatte! Ich war fassungslos. Keiner meiner meditierenden Freunde (zu denen auch viele Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zählen) fand die Vermählung von Meditation und Wissenschaft aufregend – ganz im Gegensatz zum Dalai-Lama. Da wusste ich, dass ich auf der richtigen Spur war. Gewiss können Seine Heiligkeit und ich nicht beide irren.
    Alan und ich wurden schnell gute Freunde. Als ich immer mehr über seine Arbeit und über ähnliche Forschungsprojekte anderer Wissenschaftler in Erfahrung brachte, wurde mir nach einer Weile klar, dass diese Bemühungen dank der enthusiastischen Unterstützung des Dalai-Lama Fortschritte machen würden – mit oder ohne mein Zutun. Ich engagierte mich noch ein wenig und wurde zusammen mit dem Dalai-Lama und meinen Freunden Jim Doty und Wayne Wu Gründungspate des Center for Compassion and Altruism Research and
Education (CCARE) der Universität Stanford. Letztendlich kam ich jedoch zu dem Schluss, dass diese Bewegung in guten Händen war und ich meine Energie stattdessen lieber auf Schritt Nummer drei konzentrieren würde.
    Verschaffen Sie der Meditation einen Platz im richtigen Leben
    Wenn wir die wohltuende Wirkung der Meditation weiten Teilen der Bevölkerung zugänglich machen möchten, kann sie nicht ausschließlich in der Zuständigkeit kahlköpfiger Menschen in seltsamen Gewändern bleiben, die irgendwo im Gebirge leben, oder kleiner Gruppen von New-Age-Anhängern in San Francisco. Die Meditation muss »real« werden. Sie muss Eingang in das Leben und die Interessen der echten Menschen, der ganz normalen Durchschnittsbürger dieser Welt finden. Ich vermute, dass es sich hier um den wichtigsten dieser drei Schritte sowie um den Bereich handelt, in dem ich am meisten bewirken kann. Aber wie stelle ich das an?
    Das historische Vorbild für diese Entwicklung ist das sportliche Training. Im Jahr 1927 gründete eine Gruppe von Wissenschaftlern das Harvard Fatigue Laboratory (HFL), um die Physiologie der Ermüdung zu erforschen. Ihrer Pionierarbeit haben wir die Entstehung der Sportphysiologie zu verdanken. Eine ihrer bedeutendsten Entdeckungen war, dass sich ein sportlich trainierter Mensch physiologisch von einem sportlich untrainierten Menschen unterscheidet. Im Nachhinein ist unschwer zu erkennen, dass ihre Arbeit die Welt verändert hat.
    Aufgrund ihres Beitrags sowie der Arbeit weiterer Pioniere treffen heute mindestens vier wichtige Punkte auf die sportliche Betätigung zu:
Jeder weiß: »Sport tut gut.« Das steht inzwischen außer Frage. Es stimmt zwar, dass sich nicht jeder die Mühe macht zu trainieren. Aber selbst die Trainingsverweigerer wissen, dass sie Sport treiben sollten und es gut für sie wäre.
Wer trainieren will, kann es auch lernen. Die entsprechenden Informationen sind so gut wie überall erhältlich. Trainer sind leicht zu finden, falls man danach sucht, und viele Menschen haben Freunde, die Sport treiben und ihnen zeigen können, wie man trainiert.
Die Firmen haben erkannt, dass gesunde und körperlich leistungsfähige Mitarbeiter gut fürs Geschäft sind. Viele Unternehmen verfügen sogar über eigene Fitnessclubs oder fördern die Mitgliedschaft in einem Studio.
Sportliche Betätigung gilt als selbstverständlich. Sie ist sogar so selbstverständlich, dass niemand Sie seltsam ansehen und für einen New-Age-Spinner aus San Francisco halten wird, wenn Sie Ihren Freunden erzählen, dass Sie in einem Fitnessstudio trainieren. Das Gegenteil ist der Fall: Sie ernten
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