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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug
Autoren: David Baldacci
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hervorquellen. Ihr Blick fiel auf die Einschusslöcher im Blech der Karosserie. Mit diesem Wagen würden sie und Sean nirgendwohin fahren.
    »Sean?«, rief sie. »Sean!«
    »Hier drin!«
    Michelle eilte die Treppe hinauf, über die Splitter der Tür hinweg, stürmte ins Wohnzimmer und schwenkte dabei die Waffe in einem weiten Bogen.
    Sean kniete auf dem Boden neben einer Frau. Sie lag auf dem Rücken, Arme und Beine vom Körper abgespreizt. Ihre Augen waren weit geöffnet, aber starr und leer. Das rote Haar fiel ihr bis auf die Schultern. Was die Frau getötet hatte, war auf den ersten Blick zu sehen: Ihre Kehle war zerfetzt.
    »Mein Gott«, sagte Michelle. »Wer ist das?«
    »Pam Dutton. Die Frau, mit der wir uns treffen wollten.«
    Michelle sah Buchstaben auf den nackten Armen der Toten. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Keine Ahnung.« Sean beugte sich näher an die Tote heran. »Sieht aus, als wären die Buchstaben mit einem schwarzen Marker geschrieben.«
    »Ist sonst noch jemand im Haus?«
    »Finden wir's raus.«
    »Wir dürfen den Tatort nicht kontaminieren, ehe die Spurensicherung hier ist.«
    »Wir dürfen aber auch niemanden sterben lassen, den wir retten können«, konterte Sean.
    Die Durchsuchung des Hauses dauerte nur ein paar Minuten. Im Obergeschoss gab es vier Schlafzimmer, zwei auf jeder Seite des Flurs. Im ersten Schlafzimmer entdeckten sie ein kleines Mädchen. Es war bewusstlos, hatte aber keine erkennbaren äußeren Verletzungen. Ihre Atmung war stabil, der Puls schwach, aber regelmäßig.
    »Das ist Colleen Dutton«, sagte Sean.
    »Wurde sie unter Drogen gesetzt?«
    Sean hob das Augenlid des Kindes. Die Pupille war stark vergrößert. »Sieht so aus.«
    Im zweiten Schlafzimmer lag ein kleiner Junge; er war im gleichen Zustand wie das Mädchen.
    »John Dutton«, sagte Sean und überprüfte auch hier die Pupillen. »Ebenfalls betäubt.«
    Das dritte Schlafzimmer war leer.
    Das vierte Schlafzimmer war das größte. Und es war nicht leer.
    Der Mann lag auf dem Boden. Er trug Hose und T-Shirt und war barfuß. Eine Seite seines Gesichts war blau und geschwollen.
    »Das ist Tuck Dutton, Pams Mann.« Sean fühlte den Puls des Bewusstlosen. »Er atmet regelmäßig. Offenbar hat er einen ziemlichen Schlag abbekommen.«
    »Wir sollten die Cops anrufen.« Michelle nahm das Telefon vom Nachttisch. »Mist! Die Leitung ist tot. Sie müssen die Kabel durchgeschnitten haben.«
    »Versuch es über dein Handy.«
    »Das habe ich verloren, als die Kerle mich überfahren wollten.«
    »Was für Kerle?«
    »Ein Fahrer und ein Typ mit einer Maschinenpistole. Hast du niemanden gesehen, als du reingekommen bist?«
    Sean schüttelte den Kopf. »Als ich die Schüsse gehört habe, bin ich direkt durch die Hintertür ins Haus. Aber ich habe ein Krachen gehört.«
    »Da sind die Kerle mit dem Wagen durchs Garagentor gebrochen«, sagte Michelle.
    »Pam tot, Tuck niedergeschlagen, John und Colleen mit Drogen betäubt ...«, murmelte Sean.
    »Du hast mir doch gesagt, sie hätten drei Kinder.«
    »Haben sie auch. Willa ist anscheinend verschwunden. Das leere Schlafzimmer ist ihres.«
    »Ob sie in dem Pick-up entführt wurde?«
    »Was für ein Modell war es?«
    »Ein Tundra, viertürig, dunkelblau. Ein Fahrer und der Schütze saßen darin.«
    »Hast du sie gut genug gesehen, dass du sie identifizieren könntest?«
    »Nein, aber einer trug eine kugelsichere Weste. Sie hat das Hartmantelgeschoss aus meiner Waffe aufgehalten. Außerdem hatte der Kerl eine schwarze Skimaske auf.«
    Sean wählte 911 auf seinem Handy, gab die Informationen weiter, schob das Handy zurück in die Tasche und schaute sich um.
    »Was ist das da?«, fragte er und zeigte auf den Schrank.
    Michelle ging durchs Zimmer und besah sich das Gepäckstück, das aus dem Schrank hervorlugte. »Eine Reisetasche, halb offen.« Sie bückte sich. »Hier ist ein Anhänger ... United Airlines, Flug 567 nach Dulles. Das Datum ist heute.« Sie holte einen Waschlappen aus dem Bad, um den Reißverschluss zu öffnen, ohne mögliche Fingerabdrücke zu verwischen. Dann schaute sie in die Tasche. »Männerkleidung. Vermutlich gehört die Tasche Tuck.«
    Sean blickte auf die nackten Füße und das T-Shirt des bewusstlosen Mannes. »Er kommt nach Hause, begrüßt Pam, geht rauf, um seine Tasche abzustellen, zieht sich um und kriegt eins über den Schädel.«
    »Da ist noch etwas. Der Tundra, der aus der Garage kam ... Entweder gehörte der Wagen den Duttons, oder die Typen haben ihn in
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