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SdG 07 - Das Haus der Ketten

SdG 07 - Das Haus der Ketten

Titel: SdG 07 - Das Haus der Ketten
Autoren: Steven Erikson
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Wurfgeschoss missbrauchter Felsbrocken aus dem Sturm aufgetaucht war, und er hatte gerade genug Zeit gehabt, sein Schwert wegzuwerfen und die Arme auszubreiten.
    Der Aufprall hatte ihn auf das Hinterteil des Pferdes geschoben, doch seine Füße steckten noch in den Steigbügeln.
    Die Wucht trug den Beutel bis zu seinem Gesicht hoch, und das Zischen erfüllte seine Ohren.
    Schlangen!
    Er rutschte auf dem Rücken auf einer Seite der stampfenden Hinterhand seines Reittiers hinunter, ließ das Gewicht des Beutels seine Arme mitziehen. Keine Panik! Er schrie auf.
    Schlangen!
    Der Beutel ruckte in seinen Händen, als er den Boden berührte.
    Er hielt den Atem an, ließ dann los.
    Purzeln und Klirren, ein Ausbruch von wütendem Zischen – dann trug ihn sein vorwärts stürmendes Pferd glücklich davon.
    Er gab sein Bestes, sich wieder aufzurichten, und spannte dabei seine Bein- und Bauchmuskeln heftig an, und schließlich gelang es ihm, das Sattelhorn zu ergreifen und sich vollends hochzuziehen.
    Einmal drauf, hatte Leoman gesagt. Und dann reiß dein Pferd herum und reite ins Herz des Sturms.
    Das hatte er getan. War einmal auf einen Verfolger losgegangen. Das reichte.
    Nun war es an der Zeit zu fliehen.
    Corabb Bhilan Thenu’alas beugte sich im Sattel vor. Er bleckte schmutzige Zähne.
    Bei den Geistern hienieden, es tut gut, am Leben zu sein!
     
    Die Explosion hätte Fiedler eigentlich töten müssen. Da war Feuer. Turmhohe Mauern aus Sand. Druckwellen tobten über ihn hinweg, pressten ihm die Luft aus den Lungen, während ihm Blut aus Nase und Ohren zu laufen begann.
    Und der Körper, der auf ihm lag, schien in Fetzen gerissen zu werden.
    Er hatte die Stimme erkannt. Es war unmöglich. Es … es machte ihn rasend vor Wut.
    Heißer Rauch rollte über sie hinweg.
    Und die verdammte Stimme flüsterte ihm zu: »Kann man dich denn nicht mal einen verdammten kurzen Augenblick lang allein lassen, beim Vermummten? Grüß Kalam von mir, ja? Ich werde euch wiedersehen, früher oder später. Und ihr werdet mich auch sehen. Ihr werdet uns alle sehen.« Ein Lachen. »Aber heute noch nicht. Tut mir echt verdammt Leid, das mit deiner Fiedel.«
    Das Gewicht verschwand.
    Fiedler drehte sich um. Der Sturm torkelte davon, ließ einen weißen Schleier hinter sich zurück. Er tastete um sich.
    Ein schreckliches, raues Stöhnen drang aus seiner Kehle, und er richtete sich auf die Knie auf. »Igel!«, schrie er. »Verdammt! Igel ! «
    Jemand kam in sein Blickfeld gerannt, ließ sich neben ihm in den Sand sinken. »Bei allen zuschlagenden Toren, Fied – du bist verdammt noch mal tatsächlich noch am Leben, beim Vermummten!«
    Er starrte dem Mann ins zerschlagene Gesicht, erkannte es schließlich. »Krake? Er war hier. Er – du bist völlig blutüberströmt – «
    »Stimmt. Ich war nicht so dicht dran wie du. Zum Glück. Leider kann ich das von Ranal nicht sagen. Irgendjemand hatte sein Pferd erledigt. Er ist in der Gegend rumgestolpert.«
    »Das Blut – «
    »Stimmt«, sagte Krake noch einmal. Ein hartes Grinsen überzog sein Gesicht. »Ich trage sozusagen Ranal.«
    Schreie, und dann kamen andere Gestalten herangestürmt, alle zu Fuß.
    »- haben die Pferde getötet. Diese Scheißkerle sind – «
    »Sergeant! Bist du in Ordnung? Buddl, komm hier rüber – «
    »- Pferde getötet – «
    »Sei still, Lächeln, du machst mich krank. Hast du den Knall gehört? Bei den Göttern hienieden – «
    Krake gab Fiedler einen kräftigen Klaps auf die Schulter und zog ihn dann auf die Beine.
    »Wo ist der Leutnant?«, fragte Koryk.
    »Genau hier«, sagte Krake, ohne es allerdings weiter auszuführen.
    Er trägt Ranal.
    »Was ist da gerade passiert?«, fragte Koryk.
    Fiedler musterte seinen Trupp. Alle da. Das ist ein Wunder.
    Krake spuckte aus. »Was passiert ist, mein Junge? Wir haben einen in die Fresse gekriegt. Und zwar kräftig. Das ist passiert«
    Fiedler starrte dem davonziehenden Sturm hinterher. Oh, Scheiße. Igel.
    »Da kommt Bordukes Trupp!«
    »Sucht eure Pferde«, sagte Korporal Starr. »Der Sergeant ist übel zugerichtet. Sammelt ein, was immer noch brauchbar ist – wir werden auf den Rest der Kompanie warten, schätze ich.«
    Guter Junge.
    .»Schaut euch diesen Krater an«, sagte Lächeln. »Bei den Göttern, Sergeant, viel näher am Tor des Vermummten hättest du dich wohl wirklich nicht rumdrücken dürfen, was?«
    Er starrte sie an. »Du hast ja keine Ahnung, wie Recht du hast, Schätzchen.«
    Und das Lied schwoll an und ebbte
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