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Scream Street - Das Hexenblut

Titel: Scream Street - Das Hexenblut
Autoren: PeP eBooks
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Stolpersteins Geschichten aus der Scream Street , das jetzt aufgeschlagen auf dem Rasen lag. Inmitten der krakligen Handschrift wurde ein Bild sichtbar, eine Bleistiftzeichnung. Sie wurde immer größer und größer, als ob sie sich aus dem Buch herausbewegen würde.
    Das Papier begann, sich auszudehnen, als eine Gestalt sich plötzlich aus der Seite erhob.
Die langen kohlrabenschwarzen Haare raschelten im sanften Wind und lange, schwarz lackierte Finger umfassten den diamantenbesetzten Griff eines scharfen Messers.
    »Komm sofort wieder in das Buch zurück!«, befahl Samuel Stolperstein. Der Silberumschlag von Stolpersteins Geschichten aus der Scream Street versuchte, sich über dem Fuß der Frau zu schließen, der noch immer auf der Seite stand, von der sie aufgetaucht war.
    »Das werde ich nicht tun, ehe dieses Monster hier nicht Shan in Ruhe lässt!«, brüllte die Zeichnung. Sie fasste Lukes Haare, wobei das Papier knitterte.

    »Er ist kein Monster«, sagte Stolperstein. »Das ist der Werwolf, von dem ich dir erzählt habe.«
    » Das ist der Junge, der einen Weg finden will, um seine Eltern aus der Scream Street hinauszubringen? Ich sollte sie mit einem Zauber für immer hierher verbannen!«
    »Mit einem Zauber?«, stieß Luke hervor. »Sind Sie eine Hexe ?«
    »Nicht eine Hexe, mein Süßer«, antwortete die Zeichnung, »sondern die Hexe. Nelly Twist, die allererste Hexe in der Scream Street.«
    »I-ich bin Luke Watson.«
    »Also gut, Luke Watson«, sagte Nelly Twist. »Wenn du möchtest, dass ich dir das Relikt gebe, das du suchst, musst du zuerst was für mich tun.«

    »In Ordnung«, sagte Luke. »Alles, was Sie wollen!«
    Nelly Twist hielt Luke das diamantbesetzte Messer hin. »Töte meinen Kater.«
    Luke blickte die große Hexe entsetzt von unten an. »Meinen Sie das ernst?«
    Die gezeichnete Nelly Twist verstärkte ihren Griff um Lukes Haare. »Todernst«, fauchte sie. »Und jetzt nimm das Messer und töte meinen Kater!«
    »Nelly, hör auf damit«, forderte Samuel Stolperstein. »Er ist doch noch ein Kind!«
    »Wenn er meine Hilfe möchte, muss er sich ihrer würdig erweisen«, sagte die Hexe mit Nachdruck. »Wenn er sich weigert, meiner Bitte nachzukommen, wird er mein Relikt nicht bekommen, und seine Suche ist bereits am Ende angelangt.«
    Luke schluckte schwer und nahm das gezeichnete Messer aus der ausgestreckten Hand
der Hexe. Als er es mit den Fingern berührte, stoben blaue Funken über die Zeichnung, und das Messer wurde echt. Luke richtete die Klinge auf den schwarzen Kater, der friedlich zu Füßen der Hexe saß.
    »Luke Watson, wenn du das tust, spreche ich nie wieder ein Wort mit dir!«, rief Cleo.
    Luke blickte mit schreckgeweiteten Augen zu Nelly Twist hoch, in der Hoffnung, dass es sich nur um einen Test handelte, wie weit er gehen würde. Aber das bleistiftumrissene Gesicht der Hexe blieb streng. »Tu’s, oder deine Eltern werden niemals die Scream Street verlassen!«
    Zitternd wandte sich Cleo ab, als Luke das Messer über den Kater hob. Rhesus konnte seinen Blick nicht von dem schrecklichen Schauspiel abwenden.
    Mit fest zusammengekniffenen Augen stach Luke zu. Ein leises Miauen ertönte,
dann wurde es still. Nur Cleos Schluchzen war über das Rascheln des Papiers hinweg zu hören, als die Hexe Luke das Messer aus der Hand nahm.
    »Schaut nur!«, sagte Rhesus.
    »Hör auf!«, brüllte Cleo.
    »Ich mein’s ernst«, sagte Rhesus. »Schaut euch den Kater an!«
    Luke öffnete die Augen und beobachtete verblüfft, wie sich der Körper der Katze langsam in die Luft erhob und zu drehen begann, als wäre er in einen Mini-Tornado geraten. Das Tier verblasste und war mal mehr, mal weniger deutlich zu erkennen.
    Nach einem Augenblick wurde die Drehung langsamer und ein kleinerer, quicklebendiger Kater sank zu Boden. Er miaute leise und tapste zu der Hexe hinüber, leckte ihr die Papierhand, ohne dass irgendwo Vampirzähne zu sehen waren.

    »Das ist unmöglich!«, sagte Rhesus.
    »Nicht für Shan«, erklärte Nelly. »Vor vielen Jahren hat er sich mal in meine Speisekammer geschlichen und die rohen Zutaten von Dutzenden Zaubertränken aufgefuttert. Die haben sich dann in seinem Magen vermischt und seither ist er bis zum heutigen Tag am Leben geblieben.«
    »Sie meinen, dass er bis in alle Ewigkeit leben wird?«, stieß Cleo hervor.
    »Nicht ganz«, sagte die Hexe. »Er hat die Zahl seiner Leben unbeabsichtigt von neun auf neunhundertneunundneunzig erhöht. Und wenn ich mich nicht sehr irre, hat
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