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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)
Autoren: A. R. Rodin
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am Raumhafen ablieferte, diskutierten die beiden noch über den Sinn dieser Reise. Doch es spielte keine Rolle was William sagte, oder wie viele Tränen seine Mutter vergoss, er musste auf das Raumschiff und seine einjährige Reise antreten.
    Eine Woche war seit diesem Abschied vergangen und Williams Leben hatte sich bereits jetzt grundlegend verändert. Auf einem Raumschiff zu dienen war eine anstrengende Arbeit, die kaum gewürdigt wurde. Schon gar nicht, wenn man als Frischling anheuerte. Captain Hax gab ihm meist die miesesten Aufgaben, die kein anderer machen wollte. Toiletten schrubben, Essensreste verwerten, Dreck von den Wänden abkratzen oder einfach nur den klebrigen Boden wischen. Seine graue Uniform war bereits nach den ersten Tagen mit Flecken übersät. Es waren eklige und undankbare Arbeiten. Dabei half es auch nicht, dass sowohl der Captain, als auch die anderen Besatzungsmitglieder nicht gerade freundlich mit dem Neuen an Bord umgingen. William wurde er von niemandem genannt. Entweder sie riefen ihn »Frischling« oder dachten sich irgendein an den Haaren herbeigezogenen und beleidigenden Spitznamen aus. Natürlich spielte dabei auch die Farbe der Uniform eine wichtige Rolle. Sein schmutziges Grau wurde nur zu gerne benutzt, um einen verbalen Tiefschlag zu landen. Die anderen Besatzungsmitglieder durften im Gegensatz zu ihm ihre blauen Uniformen mehrmals waschen, was meist William für sie erledigen musste. Als bräuchten die Männer noch einen weiteren Grund, um ihre überlegene Position auf diesem Schiff deutlich zu machen. Einzig Jakob, der Koch an Bord, zeigte etwas Mitgefühl für William und das auch nur wenn die beiden ungestört waren und keiner der anderen sie hören konnte.
    Neben Captain Hax und Jakob bestand die Besatzung noch aus dem Techniker Lee und dem Waffenexperten Flint. William bezweifelte, dass das ihre echten Namen waren. Für gewöhnlich nannte man als Besatzungsmitglied auf einem Raumschiff nie seinen echten Namen. Sobald man in eine der vielen Flotten eintrat, begann man ein neues Leben und dazu gehörte auch eine neue Identität. Leider bekam William nicht die Gelegenheit sich seinen neuen Namen selbst auszusuchen. Er musste sich mit dem zufriedengeben, was Captain Hax für das Beste hielt.
    »Frischling!«, rief Captain Hax während er mit den anderen beim Essen saß. William war es erst gestattet etwas Nahrung zu sich zu nehmen, wenn alle anderen bereits fertig gegessen hatten. Warum das so war, wusste er nicht.
    »Ja?«, fragte William.
    »Bring noch mehr von der Suppe«, verlangte Captain Hax, während er auf seinem leicht erhöhten Metallstuhl saß. William hätte ihm am liebsten die heiße Suppe direkt über den Kopf gegossen. Dieser Mann verdiente es nicht Captain eines Raumschiffes zu sein. Er und auch alle anderen Besatzungsmitglieder waren dumm wie Stroh. Eine Ausnahme bildete vielleicht noch Jakob. Es war allgemein bekannt, dass die Männer und Frauen, die bei den Raumflotten der verschiedenen Konzerne anheuerten, nicht gerade die intelligentesten Menschen waren. Und das mussten sie auch nicht sein. Das Raumschiff flog sich praktisch wie von alleine. Reparaturen waren kaum nötig und wenn, dann waren sie so einfach durchzuführen, dass selbst ein Kind sie hätte bewerkstelligen können. Alles in allem war der Beruf eines Besatzungsmitglieds, auf einem Raumschiff der einen oder anderen Flotte, ein Beruf für den keine wichtigen Qualifikationen von Nöten waren. Was Williams Anwesenheit umso überflüssiger machte. Da seine Eltern relativ wohlhabend waren hatte er eine gute Ausbildung genossen. Nur ließ er sich nach seinem überdurchschnittlich guten Abschluss etwas zu sehr gehen und ruhte sich nur auf dem Reichtum seiner Eltern aus. Er bekam während dieser Zeit viele Möglichkeiten aus den verschiedensten Berufsbereichen angeboten. Doch er lehnte sie alle ab. Genau diese Ziellosigkeit hatte ihn in diese Lage gebracht. Anstatt in einem Büro zu sitzen, brachte er den dümmsten Männern die er kannte Suppe.
    »Hier«, sagte William und stellte die Kunststoffschale gefüllt mit Suppe vor den Captain.
    »Wurde auch Zeit«, erwiderte Captain Hax schroff.
    »Das heißt Danke«, sagte William und bereute sein loses Mundwerk sofort. Jeder der Anwesenden hörte mit einem Schlag auf zu Essen. Sie alle starrten den Frischling an und konnten nicht fassen, zu was für einer Dreistigkeit er fähig war.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Captain Hax wütend.
    »Gar nichts. Ich
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