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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1
Autoren: Anthologie
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lange Zacken stehen, so daß er nicht so leicht herauszuziehen war, wenn er einmal eingedrungen sein würde.
Wie bei einer Harpune! Darüber lohnte es sich nachzudenken. Für diesen verrückten Wettkampf war eine Harpune vielleicht besser geeignet als ein Speer, wenn er die Kugel mit etwas durchbohren könnte, an dem ein Strick befestigt war, konnte er die Kugel an die Barriere ziehen, und sein Steinmesser würde hindurchgehen, auch wenn seine Hand es nicht vermochte.
Der Schaft war schwieriger herzustellen als die Spitze. Er verband die vier dicksten Zweige eines Busches miteinander, indem er sie mit den Ranken einer anderen Art umwickelte, so erhielt er einen Stiel, der über einen Meter lang war. In einem Spalt am oberen Ende des Schaftes klemmte er die Speerspitze ein und band sie fest.
Die Waffe sah primitiv aus, aber sie war stabil.
Jetzt der Strick. Aus den Ranken flocht er sich eine Leine von etwa sechs Metern Länge. Sie war leicht und sah nicht sehr zuverlässig aus, aber er wußte, daß sie mehr als sein Gewicht halten würde. Er band ein Ende an den Stiel der Harpune, das andere wickelte er sich um sein rechtes Handgelenk. Wenn er jetzt die Harpune durch die Barriere warf, würde er sie zumindest wieder einholen können, wenn er sein Ziel verfehlte.
Als er dann den letzten Knoten festgezogen hatte und es nichts mehr für ihn zu tun gab, waren die Hitze, die Erschöpfung und der Schmerz in seinem Bein plötzlich tausendmal stärker als zuvor.
Er versuchte aufzustehen, zu sehen, was die Kugel trieb, und er stellte fest, daß er sich nicht erheben konnte. Beim dritten Versuch kam er bis auf die Knie, dann fiel er wieder flach auf den Rücken.
„Ich muß schlafen“, dachte er. „Wenn es jetzt zur Entscheidung käme, wäre ich völlig hilflos. Sie könnte hierherkommen und mich töten, wenn sie es wüßte. Ich muß wieder etwas Kraft sammeln.“
Langsam und unter Schmerzen kroch er von der Barriere weg. Zehn Meter, zwanzig …
Der dumpfe Ton von etwas, das neben ihm einschlug, weckte ihn. Er hatte einen wirren und schrecklichen Traum gehabt, und jetzt war er wieder in einer Wirklichkeit, die noch viel wirrer und schrecklicher war.
Wie lange hatte er geschlafen? Eine Minute? Einen Tag?
Ein weiterer Stein schlug neben ihm auf, näher diesmal, etwas Sand traf ihn. Er stützte sich auf die Ellbogen und blickte auf. Er sah die Kugel in zwanzig Metern Entfernung, direkt an der Barriere.
Sie rollte hastig davon, als er sich aufrichtete, hielt erst an, als sie an der Rückwand ihrer Hälfte angekommen war.
Er war zu schnell eingeschlafen, stellte er fest, als er noch in der Wurfreichweite der Kugel war. Als sie ihn reglos daliegen sah, hatte sie es gewagt, bis an die Barriere vorzukommen und Steine nach ihm zu werfen. Zum Glück merkte sie nicht, wie schwach er war, sonst hätte sie dort bleiben können, um weitere Steine nach ihm zu schleudern.
Hatte er lange geschlafen? Er glaubte es nicht, denn er fühlte sich so, wie er sich davor gefühlt hatte. Überhaupt nicht erholt, nicht durstiger, gar nichts war anders. Wahrscheinlich hatte er nur ein paar Minuten gedöst.
Er begann wieder zu kriechen, diesmal zwang er sich, durchzuhalten, bis er so weit war, wie er kommen konnte, bis die schimmernde Eingrenzung der Arena nur noch einen Meter von ihm entfernt war.
Dann verschwamm ihm wieder alles vor den Augen.
Als er aufwachte, hatte sich um ihn her nichts verändert, aber diesmal wußte er, daß er lange geschlafen hatte.
Als erste spürte er das Innere seines Mundes. Er war trocken, verklebt. Seine Zunge war geschwollen.
Irgend etwas stimmte nicht, das wußte er, als er langsam wieder voll das Bewußtsein erlangte. Er fühlte sich weniger erschöpft, der Zustand äußerster Schwäche war gewichen. Dafür hatte der Schlaf gesorgt.
Aber da war der Schmerz, der lähmende Schmerz. Erst als er versuchte, sich zu bewegen, spürte er, daß der Schmerz von seinem Bein herrührte.
Er hob den Kopf und sah sich das Bein an. Unterhalb des Knies war es schrecklich angeschwollen, ja, die Schwellung zog sich sogar die halbe Länge seines Schenkels hinauf. Die Pflanzenranken, die er dazu benutzt hatte, um das schützende Blätterpolster auf seine Wunde zu binden, schnitten tief in das geschwollene Fleisch.
Das Messer unter die tief eingesunkenen Schlingen zu bringen, um diese aufzuschneiden, war unmöglich. Zum Glück hatte er die Ranken auf dem Schienbein verknotet, wo die Schwellung nicht so stark war. So war er schließlich unter
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