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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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wartet neben dem Telefon«, antwortete Chase. »Delilah ist auf dem Weg hierher.«
    Ich trat vom Gehsteig vor die finsteren Überreste des Verbindungshauses. Das Anwesen war kürzlich verkauft worden und gehörte nun zum ersten Mal seit über hundert Jahren nicht mehr Harolds Familie. Wir wussten zufällig, dass der Mann, der es gekauft hatte - Carter -, in Wahrheit ein Dämon war. Er stand auf unserer Seite, aber wir hielten seine wahre Natur geheim. Was die Stadt nicht wusste, konnte niemanden heiß machen. Zumindest in diesem Fall.
    Während ich mit Morio im Rücken langsam auf die Trauerweide zuging, stockte mir der Atem. Die Energie war schwer und dunkel - widerlich, ranzig. Kein Zweifel, da war irgendetwas, eine unfreundliche, fast schon zornige Präsenz. Ich blieb unsicher stehen.
    Morio beugte sich zu mir vor und flüsterte: »Ich weiß, was das ist. Und Shamas hat recht - das Geschöpf stammt aus der Schattenwelt, aber es ist kein Geist.«
    »Was denn dann?«, fragte ich so leise wie möglich.
    »Eine Goshanti. Das sind Teufelinnen, die durch den Zorn betrogener oder ermordeter Frauen entstehen. Es gibt eine Menge solcher Geschöpfe, nicht nur in meiner Heimat, sondern überall auf der Welt. Wenn man bedenkt, was dem weiblichen Geschlecht über so lange Zeit hinweg angetan wurde, ist es kein Wunder, dass die Geister irgendwann Form und Substanz annehmen.«
    Er legte die Hände auf meine Schultern und stützte mich von hinten. »Sie hassen Männer, und sie locken Frauen zu sich, um sie dann zu töten und ihre Seelen zu verschlingen. So wachsen sie nach ihrer Entstehung weiter. Männer töten sie nur, um ein wenig Nahrung zu gewinnen und sich zu rächen, aber weibliche Opfer wirken wie eine Art übersinnliche Steroide. Offenbar begreifen die Goshanti nicht den Zusammenhang, dass sie anderen Frauen das antun, was ihnen selbst angetan wurde.«
    Großartig. Ganz großartig. Und nur allzu verständlich, nachdem auf diesem Grundstück so viele Morde passiert waren. »Weißt du, wie man sie töten kann?«
    Morio küsste mich auf den Scheitel. »Sie nähren sich von Zorn und Streit. Wenn wir hier richtig gute Schwingungen produzieren, zieht sich die Goshanti vielleicht von selbst in die Schattenwelt zurück.«
    Ich warf ihm einen schiefen Blick zu. »Also, bitte. Ich lasse hier jetzt nicht das Höschen herunter, nur um ein paar glückliche Gedanken zu erzeugen.«
    »Ich käme nicht im Traum darauf, dich hier draußen im kalten Regen zu vögeln, es sei denn, du willst unbedingt die Nachbarn aufbringen«, entgegnete Morio. Er schob die Hand meinen Rücken hinauf und liebkoste meinen Nacken. »Aber wenn du darauf bestehst, werde ich deinem Wunsch selbstverständlich entsprechen. Dir würde ich nie etwas verweigern.« Er beugte sich an meiner Schulter vorbei, um mich auf den Mund zu küssen, und seine Lippen kräuselten sich zu einem unverschämten Lächeln. »Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass du auf diese Idee gekommen bist. Mein Vorschlag wäre, dass wir ein Reinigungsritual durchführen. Aber das machen wir besser tagsüber - diese Teufelinnen kommen hauptsächlich nachts hervor, obwohl man ihre rastlose Energie auch tagsüber spüren kann. Ich weiß gar nicht, ob sie bei Tageslicht überhaupt wach sind.«
    Ich verdrehte die Augen. »Ja, ja. Dann kommen wir also morgen wieder und reinigen diesen Bereich. Was machen wir bis dahin?«
    »Wir sperren das Grundstück und postieren ein paar Feen hier, die der Versuchung widerstehen können. Goshanti stehen Sirenen in nichts nach, wenn es darum geht, VBMs in ihre Fänge zu locken.«
    Seufzend wandte ich mich dem Gehsteig zu, und in diesem Moment spürte ich, dass mir etwas in den Rücken sprang. Ich wirbelte herum und starrte auf eine pechschwarze, körperlose Gestalt, der ätherischer Sabber von den Lippen tropfte. O Mann, schon wieder jemand, der scharf auf mich war! Ich hatte mich nicht mehr so begehrt gefühlt, seit ... na ja ... ungefähr vorletzter Nacht, aber dies war nicht die Art leidenschaftlichen Begehrens, an das ich gewöhnt war. Nein, die Goshanti betrachtete mich auch als Leckerbissen, nur auf eine Weise, die ich als ziemlich ungesund empfand - zumindest für mein Weiterleben.
    »Sie hat mich angegriffen!« Ich rief die Mondmutter an und fragte mich, ob ich noch genug Energie in mir hatte, um dem Geschöpf einen hübschen, gleißenden Blitz zu verpassen.
    Morio zerrte mich hinter sich und brach damit meine Konzentration. »Nicht! Deine Energie
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