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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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herausfinden und abstellen, ehe Seattle zu einem einzigen großen Geisterschloss wurde. Das gäbe vielleicht eine tolle Touristenattraktion, aber das Leben in »Spukstadt Seattle« wäre eher ungesund, und vor allem die menschlichen Bewohner wären sicher nicht glücklich damit.
    Ich starrte aus dem Fenster und sah die hellen Lichter der City vorbeigleiten, während wir uns Belles-Faire näherten, wo meine Schwestern und ich wohnten. Morio schwieg und hielt den Blick auf die Straße gerichtet, doch ich wusste, dass er mich die ganze Zeit über aus den Augenwinkeln beobachtete, um sich zu vergewissern, dass es mir gutging. Und dafür liebte ich ihn umso mehr.
     

 
Kapitel 3
     
    Unser Zuhause war eine dreistöckige viktorianische Villa auf einem gut zwei Hektar großen Grundstück am Rand von Belles-Faire, einem schäbigen, aber gemütlichen Viertel im Norden von Seattle. Unser Land bestand zum Großteil aus Wald und Sumpfgebiet, das bis zum Birkensee reichte, wo wir Rituale und Festtage begingen. Ich hatte einen Kräutergarten, und Delilah streifte in ihrer Katzengestalt zwischen den Bäumen hindurch, spielte mit ihrer Freundin Misha - seltsamerweise eine Maus - und behielt die Flora und Fauna im Auge. Sie wohnte im zweiten Stock unseres knarrenden alten Hauses, ich im ersten, und das Erdgeschoss diente als gemeinsamer Treffpunkt für alle. Menolly hatte ihren Unterschlupf im Keller als gemütliches Nest in grünem Toile-de-Jouy und Elfenbeinweiß eingerichtet.
    Während Morio und ich durch die Waldlandschaft der Vororte fuhren, fiel mir auf, wie viel sich in den vergangenen zwei Jahren verändert hatte, seit meine Schwestern und ich erdseits gekommen waren, und nicht alles zum Besseren. Aber zumindest war unser Zuhause noch sicher und einladend.
    In mancher Hinsicht vermisste ich die Ungestörtheit, die wir anfangs hier genossen hatten. Doch inzwischen war unser Haus wahrhaftig ein lebendiges Heim, nicht mehr nur eine vorübergehende Zuflucht, in der wir eine Art Strafversetzung durch den AND absaßen. Jetzt war unser Haus eine echte Zuflucht vor Dämonen und anderen Gefahren, und wir würden hierbleiben, bis Schattenschwinges Pläne endgültig vereitelt waren.
    Zu Anfang hatten nur wir drei Schwestern darin gewohnt. Dann war Maggie gekommen, unser Gargoyle-Baby, das ich aus dem Lunchpaket eines Dämons gerettet hatte. Da sie bei uns bleiben würde, hatten wir natürlich ein Kindermädchen und eine Haushälterin gebraucht, also hatten wir Iris angeheuert - einen finnischen Hausgeist (oder richtiger, eine Talonhaltija) und außerdem eine sehr schlagkräftige Person. Sie hatte eine Menge Geheimnisse, aber hinter ein paar davon waren wir schon gekommen, etwa, dass sie eine Priesterin der Undutar war, der finnischen Nebel- und Schneegöttin. Was Iris in Seattle zu suchen hatte und warum sie bei uns arbeitete, war uns immer noch ein Rätsel, aber wir wussten, dass wir uns voll und ganz auf sie verlassen konnten.
    Und dann waren all die Männer gekommen. Mein Exfreund Trillian war plötzlich aufgetaucht und wieder in mein Leben getreten. Er war ein Svartaner und galt offiziell als vermisst, doch wir sollten in ein paar Tagen in die Anderwelt reisen und ihn zurückholen. Dann hatten Morio und Smoky mein Leben noch mehr durcheinandergewirbelt. Rozurial, ein Incubus, wohnte nun auch bei uns, und Vanzir, ein Dämon, der zu uns übergelaufen war.
    Andere kamen und gingen - Menollys Geliebte Nerissa und Delilahs Verehrer Zachary waren Werpumas vom Rainier-Rudel. Und nun wohnte auch unser Cousin Shamas mit Roz und Vanzir in unserem zum Gästehaus ausgebauten Schuppen.
    Ja, unsere Familie war auf einmal ziemlich angewachsen. Und obwohl wir dadurch einiges an Privatsphäre eingebüßt hatten, mochte ich das Gefühl der Sicherheit, wenn so viele Leute um mich herum waren.
    Im Haus war es still, als wir hereinkamen. Iris hatte an der Pinnwand eine Nachricht hinterlassen, dass sie und ihr Freund, ein Leprechaun, ins Bett gegangen seien, Maggie schon schliefe und wir alle drei möglichst nicht stören mögen. Rozurial und Vanzir waren entweder ausgegangen oder drüben im Gästehaus.
    Morio und ich überprüften die Schutzbanne, um uns zu vergewissern, dass Haus und Grundstück sicher waren, und schleppten uns dann die Treppe hinauf. Ich wollte nur noch ein heißes Bad, aber Morio und Smoky schwebte etwas anderes vor.
    Entweder hatte Morio Smoky irgendwie mitgeteilt, wie es mir ging, oder der Drache hatte meine Stimmung gespürt -
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