Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Werkatze. Tut mir schrecklich leid«, sagte er, doch seine Stimme klang nach dem Gegenteil. »Abschnitt fünf im Handbuch: Nicht alle Werwesen sind gleich .«
    »Verdammt richtig, und vergiss das nie. Einige von denen würden dir die Kehle aufschlitzen, wenn du so etwas nur andeuten würdest.« Ich setzte ihm ziemlich zu, aber das war besser, als dass Chase das selbst herausfand – auf die harte Tour. Ein Schwert oder ein Reißzahn war wesentlich spitzer als meine Zunge.
    »Wie auch immer. Was ich damit sagen wollte, ist, dass ihr alle nichts weiter als Mythen und Legenden wart, bis ihr vor ein paar Jahren plötzlich wie aus dem Nichts hier aufgetaucht seid. Das ist manchmal etwas schwer zu verstehen. Sogar du – du siehst ganz normal aus, aber du bist eine Hexe. Und noch dazu Halbfee. Ich versuche immer noch, irgendwie damit klarzukommen.«
    »Verstanden«, lenkte ich lächelnd ein. »Wir waren wohl tatsächlich ein ziemlicher Schock für euch, vor allem, da man euch euer ganzes Leben lang erzählt hatte, dass es uns gar nicht gibt. Okay, kommen wir wieder zur Sache. Erzähl mir mehr über Jockos Tod.«
    »Nun, abgesehen davon, dass der Mörder mindestens so groß und stark gewesen sein muss wie sein Opfer, gibt es nicht viel mehr zu erzählen. Nichts in der Bar hat uns irgendeinen Hinweis darauf gegeben, was passiert ist. Kein Eintrag im Logbuch des Portals, dass gestern Nacht jemand Neues hier angekommen ist. Im Grunde weiß ich nicht viel mehr, als dass der Wayfarer jetzt einen Barkeeper zu wenig hat und das Hauptquartier will, dass du dich darum kümmerst.«
    The Wayfarer Bar & Grill gehörte wie der Indigo Crescent dem AND und war Teil eines weltweiten Netzwerks sicherer Häuser und Portale. Die Bar war außerdem ein Treffpunkt für VBM, die Feen kennenlernen wollten. Und wir hatten eine Menge Bewunderer, die Schlange standen, um die Chance zu bekommen, einen von uns zu sehen, mit ihm zu sprechen... oder auch zu schlafen. Der Laden war immer voll und die Stimmung ausgelassen.
    Meine Schwester Menolly arbeitete in der Nachtschicht an der Bar. Sie hielt die Ohren offen, achtete auf Tratsch und Gerüchte unter den Reisenden, die aus der Anderwelt ankamen. Dieser Posten war eine gute Möglichkeit, potenziellen Ärger im Vorfeld auszumachen, da die Gerüchteküche immer schneller war als die offiziellen Kanäle. Außerdem war das einer der wenigen Nachtjobs, die sie finden konnte, und sie war stark genug, um auch einmal den Türsteher zu vertreten, wenn es sein musste.
    Chase holte eine Packung Zigaretten hervor, schob sie jedoch wieder in die Tasche, als ich den Kopf schüttelte. Zigarettenrauch wirkte sich verheerend auf meine Lunge aus, und bei Delilah war es sogar noch schlimmer. Menolly kümmerte so etwas nicht mehr. Sie war tot. Nun ja, untot. Das Einzige, was sie noch riechen konnte, waren Blut, Angst und Pheromone.
    Ich warf einen Blick auf die Wanduhr. »Ich kann Menolly erst nach Anbruch der Dunkelheit wecken. Delilah ist unterwegs und kommt erst am späten Nachmittag zurück. Wie wäre es, wenn wir uns um sechs wieder hier treffen und du dann mit zu uns nach Hause kommst? Dann könntest du vorher noch einmal mit dem Hauptquartier Verbindung aufnehmen. Bis dahin ist auch die Sonne untergegangen.«
    »Kannst du Menolly nicht gleich aufwecken? Der Himmel ist bedeckt«, wandte Chase ein.
    »Chase, bitte! Vampire vertragen keine Art von Tageslicht. Außerdem ist es schwer für sie, den ganzen Tag im Haus eingeschlossen zu sein. Da ist es besser, wenn sie schläft, so viel sie kann; dann bekommt sie wenigstens keinen Budenkoller. Menolly ist noch nicht lange ein Vampir, jedenfalls nicht nach unseren Maßstäben. Sie lernt immer noch, damit zurechtzukommen, und wir machen es ihr so leicht wie möglich. Ich tue mein Bestes, ihr zu helfen, aber manchmal ist es wirklich hart für sie.« Im Moment arbeitete ich an einer Überraschung, für die sie mich vermutlich hassen würde, aber sie würde ihr gut tun.
    »Ich verstehe«, sagte Chase nachdenklich. »Also gut, ich versuche noch einmal, dem Hauptquartier den Ernst der Lage zu verdeutlichen und ihnen mitzuteilen, was du über den Riemen gesagt hast. Aber ich an Menollys Stelle würde mich heute Nacht krankmelden und zu Hause bleiben. Wenn tatsächlich ein Dämon dahintersteckt, könnte er es auf AND-Agenten abgesehen haben. Und wenn er Hilfe von drinnen hatte, dann weiß er womöglich, dass Menolly eine Agentin ist.«
    Das Werk eines Insiders? »Toll, dieser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher