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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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erstaunlich, dass ein VBM einem solchen Feind überhaupt gegenübertreten konnte, statt sich schlotternd hinter dem nächsten Busch zu verstecken.
    »Du hast recht – verteilt euch!« Es blieb kein Raum für Zweifel, kein Raum mehr für Angst. Wir hatten einen Auftrag und mussten unsere Pflicht der Erde wie der Anderwelt gegenüber erfüllen.
    Menolly ging einfach an mir vorbei. »Also, mir kann sein Gift nichts anhaben«, sagte sie, ohne stehenzubleiben. Ich packte sie am Arm, ließ aber gleich wieder los, als sie mich abschüttelte. Sie stürmte auf ihn zu.
    Luke hielt an und starrte auf die zierliche, blasse Frau hinab, die mit gesenktem Kopf vor ihm stehengeblieben war.
    »Ihr schickt mir die Schwächste vorweg... zum Aufwärmen?« Seine Stimme hallte durch den Garten, doch als Menolly den Kopf hob, verging ihm das Lachen. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, doch ich wusste, wie sie aussah, wenn das Jagdfieber sie gepackt hatte. Ich hatte es gesehen, als sie über den Psychoschwafler hergefallen war. Glühende Augen. Gebleckte, glitzernde, lange Reißzähne. Luke trat schwankend einen Schritt zurück, und ich hörte ihn nach Luft schnappen; unsicher beäugte er sie.
    »Vampir?« Mit verwirrter Miene neigte er für einen Sekundenbruchteil den Kopf zur Seite. Mehr brauchte Menolly nicht. Sie warf sich mit atemberaubender Geschwindigkeit in die Luft und flog auf ihn zu. Luke brüllte und versuchte auszuweichen, doch meine Schwester war schneller. Sie landete auf seiner Brust und grub die Klauen in seine Haut. Dann riss sie den Kopf zurück, ließ ihn vorschnellen und schlug die Zähne mitten in sein Gesicht.
    Gut so, dachte ich. Sie versuchte ihn daran zu hindern, sein Giftgas auszustoßen, damit wir anderen ihn angreifen konnten. Er packte sie an der Taille und versuchte, sie von sich wegzuzerren, doch sie krallte sich fest, die Zähne immer noch in seiner Wange versenkt. Dann fuhr sie ihm mit den Klauen ins Auge, und er brüllte erneut.
    Ich rannte los und schlug einen Bogen nach rechts. Während ich die Blitze in meinen Händen vorbereitete, sah ich, dass Smoky endlich eine freie Stelle gefunden hatte, die groß genug war, damit er sich verwandeln konnte. Ein majestätischer weißer Drache donnerte nun durch unseren Garten und zertrampelte die Rosenbüsche.
    Er zielte auf Luke, und Rauch entwich unter Druck aus seinen Nüstern, doch statt Feuer zu speien – was überhaupt nichts genutzt hätte – stieß er ein gewaltiges Brüllen aus und stampfte mit den Füßen, dass die Erde bebte. Alle schwankten.
    Ich fand das Gleichgewicht wieder, zielte auf Luke, ließ die Blitze aus meinen Händen hervorschießen und traf ihn in den Rücken. Der Angriff, kombiniert mit dem kleinen Erdbeben, das Smoky mit einem Schlag seines Schwanzes auslöste, zwang Luke, Menolly loszulassen. Sie fiel zu Boden und taumelte zur Seite, um sich zu übergeben. Mal wieder zu viel Dämonenblut getrunken.
    Sobald Menolly aus der Schusslinie war, ließ Morio sein » Kitsune-bi !« erschallen, und ein Blitz aus Fuchsfeuer traf Luke ins Gesicht. Er brüllte auf und schüttelte den Kopf, während das blendende Licht die Nacht erhellte.
    Während Luke sich die Augen rieb, griff Delilah an. Ich dachte, sie wollte mit dem Messer auf ihn losgehen, doch stattdessen zog sie eine große Flasche hervor und bespritzte ihn mit Wasser. Lukes Haut zischte und warf Blasen, wo die Flüssigkeit ihn traf – das musste das gesegnete Tygeria-Wasser sein! Er stieß ein zorniges Brüllen aus, schlug wild um sich, traf sie in die Seite und schleuderte sie gut sieben Meter weit. Delilah drehte sich in der Luft herum und landete geduckt auf allen vieren. Dazu musste man schon eine Katze sein.
    Im selben Augenblick drehte Luke sich um, und ich sah mich seinem geballten Zorn gegenüber. Entsetzen packte mich, denn offenbar konnte er wieder klar sehen, und nichts hinderte ihn mehr daran, mir Giftgas ins Gesicht zu blasen oder mich mit einer dieser ungeheuren Fäuste zu erschlagen; stolpernd trat ich die Flucht zum Waldrand an.
    Als ich die ersten Bäume erreichte, spürte ich eine gewaltige Hitzewelle hinter mir und hörte Flammen knistern. Ich hatte keine Zeit, zurückzublicken, doch ich wusste, dass Luke sein Feuerschwert gezückt haben musste. Ich setzte über einen Brombeerstrauch hinweg und landete knöcheltief in einem Schlammloch.
    Während ich mich aus dem Matsch zu befreien versuchte, sagte mir das Knarren von Bäumen, dass der Dämon mich verfolgte. Ich schlug
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