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Schwestern Des Blutes

Schwestern Des Blutes

Titel: Schwestern Des Blutes
Autoren: Yasmine Galenorn , Lynda Hilburn , Kathryn Smith
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hole mir eine dicke Fischsuppe mit Brot.«
    Ich erreichte mein Ziel und pustete meinen Schwestern eine Kusshand zu. »Seid schön brav. Wir sehen uns beim Abendessen. Falls ihr vor mir zu Hause seid, richtet der Köchin aus, dass sie schon mal mit den Brathähnchen anfangen soll.« Sie winkten mir nach, als ich die Tür öffnete und in Lathes Büro schlüpfte.
    Mein Vorgesetzter war jünger als ich und hatte mich auf dem Kieker, weil ich mich weigerte, mit ihm ins Bett zu steigen. Er war zwar ganz süß, aber Arbeit und Sex ließen sich einfach nicht gut vereinbaren, und außerdem hatte ich einiges über seine sonderbaren Vorlieben gehört. Ich stand ja auf schräge Sachen, aber nicht auf Schmerz und Demütigung. Er hingegen offenbar auf beides. Also wich ich seinen Avancen so geschickt wie möglich aus, und er gab mir immer die beschissensten Aufträge. Irgendwann würde ich ihm eine überbraten, aber damit würde ich ein Donnerwetter lostreten, dem ich mich im Augenblick nicht gewachsen fühlte.
    »Was zum Teufel soll das?«, fragte ich, kaum dass ich durch die Tür marschiert war. Er hatte sich auf seinem Sessel zurückgelehnt und die Füße auf den Tisch aus Walnussholz gelegt. Wie immer war er makellos gekleidet. Er sah mich mit schmalen Augen an, ließ langsam die Füße vom Tisch sinken und bedeutete mir, ihm gegenüber Platz zu nehmen.
    »Hast du Roche schon gefunden?« Er machte sich über mich lustig. Er wusste genau, dass ich ihn nicht gefunden hatte und das ohne offizielle Unterstützung auch nicht schaffen würde.
    »Roche hat immer noch Freunde in der Garde Des’Estar, die keine Skrupel haben, ihm zu helfen, trotz der Verbrechen, die er begangen hat. Nach allem, was ich weiß, könntest du selbst daran beteiligt sein, diese Scheinermittlungen ins Leere laufen zu lassen.« Ich sah ihn mit schmalen Augen an und fragte mich, wie weit ich gehen konnte, ehe er ausrastete. Das war mir zwar im Grunde egal, aber ich wollte Vater nicht enttäuschen, indem ich gefeuert wurde.
    Lathe schlenderte um seinen Schreibtisch herum und schloss die Tür zum Flur. Dann trat er hinter meinen Stuhl, und ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Sanfte Finger massierten sich unter die Träger meines Bustiers.
    »Das Leben könnte so viel einfacher sein, wenn du endlich ein wenig Kompromissbereitschaft lernen würdest«, flüsterte er und küsste mich in den Nacken. Ich versuchte ihn abzuschütteln, doch er hielt mich nun an beiden Schultern fest und drückte so fest zu, dass es weh tat. »Dann könntest du es im Nachrichtendienst weit bringen, und ich wäre ein sehr nützlicher Verbündeter für dich.«
    »Das soll wohl ein Witz sein? Und meine Abstammung ist dir genau so lange egal, wie ich hübsch die Beine breitmache, richtig?«
    »Kleines Mädchen, du hast noch viel zu lernen«, raunte er und knabberte an meinem Ohr. »Ich werde keiner Versetzung, Beförderung oder sonst irgendetwas zustimmen, bis du gelernt hast, zu kooperieren. Und mit ›kooperieren‹ meine ich mir den Schwanz lutschen. Verstanden?«
    Ich starrte mit flammenden Wangen zu Boden. Ich liebte Sex, aber er wollte mich dazu zwingen. Das würde ich mir nicht gefallen lassen. Abgesehen davon hielt ich Beruf und Vergnügen streng getrennt. Vater hat uns dazu erzogen, stolz auf unsere Arbeit zu sein und stets unser Bestes zu geben – nicht dazu, uns hochzuschlafen.
    Energisch schüttelte ich Lathes Hände ab, stand auf und drehte mich langsam zu ihm um.
    »Ich habe da eine Idee.« Ich drückte ihm den Zeigefinger an die Brust. »Wie wäre es, wenn du dir in einer der einschlägigen Kaschemmen eine Hure suchst? Da findest du bestimmt eine, die bereit ist, sich von dir in den Arsch ficken oder grün und blau prügeln zu lassen, wenn du ihr nur genug dafür bezahlst. Ich ganz sicher nicht. «
    »Du hast gerade dein Schicksal besiegelt, meine Hübsche«, erwiderte er mit funkelnden Augen. Einen Moment lang war ich sicher, dass er mich auf der Stelle feuern oder mit einem Blitz erschlagen würde – er war ein sehr fähiger Magus. Doch stattdessen kehrte er an seinen Platz hinter dem Schreibtisch zurück.
    »Entweder findest du Roche binnen einer Woche, oder ich statuiere ein Exempel an dir, und zwar vor dem gesamten Nachrichtendienst. Das wird so peinlich für dich, dass du es nicht wagen wirst, noch irgendwem ins Gesicht zu sehen, wenn ich mit dir fertig bin.«
    Ich stemmte die Handflächen auf seinen Schreibtisch. »Ich finde Roche, darauf kannst du wetten.
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