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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band
Autoren: PeP eBooks
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machen, indem wir allein da reingehen.«
    »Davida hat geschlafen. Wir sind hellwach.«
    »Hier spricht der Macho.«
    »Hey«, sagte er, »es ist ein privater Besuch. Wir klingeln bei ihm an der Tür und sind ganz nett und höflich.«
    »Es ist fast zweiundzwanzig Uhr, und wir haben es nicht mit Torres geklärt.«
    »Wir haben es versucht. Ist es unsere Schuld, dass er bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung ist?« Er schüttelte den
Kopf. »Gemeindegärten, ein wichtiges Thema für Gesetzeshüter.«
    Amanda wurde still.
    Fünf Minuten später sagte Barnes: »Weißt du, vielleicht ist es eine gute Idee, wenn du im Wagen wartest, vor allem, wenn Parker Frauen nicht so gut findet.«
    »Ich soll dasitzen und zusehen, wie Parker dir Löcher in den Bauch schießt?«
    »Falls du Rat-a-tat hörst, trittst du fest aufs Gas und machst, dass du hier wegkommst. Du hast jemanden, zu dem du nach Hause fahren kannst.«
    »Das ist nicht lustig, Will.«
    Barnes lächelte. Er fragte sich, ob er wirklich einen Scherz hatte machen wollen.
    Er wurde noch langsamer, bat Amanda, Janes Landkarte mit der Taschenlampe zu beleuchten, fuhr weitere fünfzehn Kilometer geradeaus und bog nach links ab, als die Straße sich gabelte. »Mir und dir wird nichts geschehen. Wir statten dem Kerl nur einen Besuch ab, das ist alles.«
    Amanda schüttelte den Kopf. »Sorg bloß dafür, dass du die Waffe gezogen hast.«
    Sie kamen zu einer unbefestigten Straße, die mit einem kleinen, von Ranken fast überwucherten Holzschild markiert war.
    RISING GLEN - BETRETEN VERBOTEN.
    Ein Maschendrahttor hing an den Scharnieren durch. Barnes stieg aus. Kein Schloss, nicht mal der Haken war eingehängt. Er schob das Tor nach innen auf, stieg wieder ins Auto und rollte weiter auf einem tief gefurchten Feldweg.
    »Es ist so dunkel, dass ich kaum die Hand vor Augen sehen kann«, sagte Amanda.
    Barnes hielt den Wagen an, konsultierte wieder die Karte und schaltete die Taschenlampe aus. »Wenn wir zu einem Teich kommen, sind es noch fünfzig Meter nach rechts.«

    Wenige Augenblicke später erblickte Amanda eine winzige Lichtquelle.
    Ein Mondsplitter, der sich im Wasser spiegelte. Sie streckte die Hand aus. »Dort drüben.«
    In einiger Entfernung war noch ein leuchtender Fleck zu sehen. Bernsteinfarben, wie eine angezündete Zigarette.
    Sie beobachteten es eine Weile. Der Fleck bewegte sich kein bisschen.
    Barnes sagte: »Vermutlich eine Lampe auf der Veranda.« Er lenkte den Honda in diese Richtung und fuhr vorsichtig über die welligen Uferböschungen des Teichs.
    Ein kleines Bauwerk kam in Sicht. Eher ein Verschlag als eine Hütte, gefertigt aus rohen Brettern und oben mit Teerpappe bedeckt. Eine Verandalampe mit niedriger Wattzahl, während durch die Fenster kein Licht zu sehen war.
    Auf einer Seite war ein Chevy Blazer geparkt, der lange nicht gewaschen worden war und dessen Reifen so wenig Luft enthielten, dass sie so gut wie platt waren.
    »Ein Typ, der seine Karre so schlecht in Schuss hält, kümmert sich auch nicht richtig um sich selbst«, sagte Barnes.
    »Ich bin sicher, er wird es lieben, geweckt zu werden«, sagte Amanda.
    Barnes schaltete die Scheinwerfer aus und stellte den Motor ab. Die beiden stiegen aus dem Wagen aus und blieben stehen. Etwas Kleines und Erschrockenes huschte ins Gestrüpp. Eine Eule schrie. Vom Teich her erklang ein Blubbern.
    Die Luft roch sauber, süß nach Kräutern.
    »Ist das die Melodie aus Flussfahrt , die ich durch den Kiefernwald wehen höre?«, fragte Amanda.
    Beide Detectives überprüften ihre Schusswaffen und gingen auf die Hütte zu.
    Barnes flüsterte: »Wenn du irgendwas hörst, bring dich und die Kleinen in Sicherheit und nimm den Planwagen zurück nach Laramie.«

    »Bringen wir die verdammte Sache hinter uns«, sagte Amanda.
    »Aber hallo«, erwiderte Barnes, der annahm, dass er sich ziemlich abgeklärt anhörte. Die Pistole in seiner Hand war so kalt, dass er sich über Erfrierungen Gedanken machte.
     
    Auf halber Strecke zur Tür der Hütte einigten sich die Detectives darauf, dass Barnes das Reden übernehmen und Amanda achtgeben würde, ob Parker Seldey sich irgendwie merkwürdig benähme.
    Eine Sekunde, nachdem sie diese Übereinkunft getroffen hatten, wurde die Nacht von zwei Explosionen zerrissen, und die süße Luft begann nach Schwefel zu riechen.
    Barnes ließ sich zu Boden fallen und streckte die Hand aus, um Amanda aus der Schusslinie zu schieben. Sie tat das Gleiche für ihn, und einen Moment lang
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