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Schwere Last mit leichten Mädchen

Schwere Last mit leichten Mädchen

Titel: Schwere Last mit leichten Mädchen
Autoren: Carter Brown
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hergekommen ?«
    »Ich hatte erfahren, daß Dexter und seine Schwester in der Stadt seien«, antwortete ich. »Und da wollte ich ihnen einen Besuch abstatten. Die Schwester ist ein Quatschmaul. Sie sagte mir, daß er hier bei Ihnen oben sei. Deshalb kam ich herauf, um nach dem Rechten zu sehen .«
    Sie nahm einen weiteren Schluck Whisky. »Er wird zurückkommen«, flüsterte sie. »Was er dann mit mir anstellen wird, weiß ich nicht. Aber Sie legt er ganz bestimmt um !«
    »Wie schnell können Sie packen ?«
    »In fünf Minuten«, erwiderte sie teilnahmslos. »Ich habe kaum Zeit gehabt auszupacken .«
    »Dann packen Sie wieder ein«, befahl ich, »und ziehen Sie aus diesem Hotel aus .«
    »Wo soll ich denn hin ?«
    »Sie können bei mir bleiben .«
    »Nein!« Sie schüttelte entschieden den Kopf. »Da würde er zuallererst suchen. Wenn nicht nach mir, dann garantiert nach Ihnen. So wie Sie ihn behandelt haben, wird er Sie umbringen wollen .«
    »Wo wollen Sie sonst hin ?«
    »Ich suche mir ein anderes Hotel. Ein kleineres, und melde mich unter falschem Namen an .«
    »Okay«, sagte ich. »Rufen sie mich an, sobald Sie eine neue Adresse haben .«
    »Das werde ich tun«, nickte sie. »Hoffentlich leben Sie dann noch, um an den Apparat gehen zu können .«
    »Soll ich Sie mit meinem Wagen fahren ?«
    »Ich nehme ein Taxi .« Sie hob einen Koffer auf das Bett.
    Ich goß mir einen Whisky ein, während ich zuschaute, wie sie ihre Sachen in den Koffer warf. Es war wirklich ein erhebendes Gefühl, wenn einem eine Klientin so viel Vertrauen entgegenbrachte. So viel Vertrauen, daß sie überzeugt war, ich würde den kommenden Tag nicht mehr erleben.
    »Was wollte Dexter denn ?« erkundigte ich mich.
    »Er sagte, ich solle vernünftig sein und ihm verraten, was Dan mit dem Geld gemacht habe. Lucky würde keine Ruhe geben, bis er es wiederhätte, und wenn ich am Leben bleiben wolle, solle ich lieber mit der Sprache herausrücken. Ich erzählte ihm, daß ich Sie engagiert hätte, weil ich dachte, das würde ihn ein bißchen dämpfen, aber das funktionierte nicht. Anschließend verschwand dann dieses fette Weib von seiner Schwester und er band mich an dem Stuhl fest .«
    »Wußte er bereits, daß Sie mich engagiert hatten ?«
    »Keine Ahnung. Ich glaube nicht, weil er leicht überrascht zu sein schien, als ich es ihm sagte .« Sie wandte mir plötzlich den Kopf zu. »Sie denken wahrscheinlich an diesen Anruf in Ihrem Büro heute vormittag .«
    »Dann war das vielleicht Matt Pine .«
    »Oh, Gott! Sie scheinen anzunehmen, daß er auch hinter mir her ist! «, stieß sie hervor.
    »Wollen Sie aufgeben ?«
    »Nein«, versetzte sie entschlossen. »Es war Dans Geld, und er wurde umgebracht, bevor er es ihnen gegeben hatte. Jetzt gehört es mir, und ich denke gar nicht daran, es ihnen zu überlassen .«
    »Von dem Brief haben Sie Dexter nichts gesagt ?«
    »Ich versuchte ihm klarzumachen, daß ich von dem Verbleib des Geldes keine Ahnung hätte. Aber er wollte mir überhaupt nicht zuhören .« Sie knallte den Deckel des Koffers zu und schloß ihn ab. »Okay, ich bin abfahrbereit .«
    »Ich werde Sie noch bis zum Taxi begleiten«, erbot ich mich.
    »Nein, besten Dank. Sobald Dexter Sie zu sehen bekommt, zieht er wahrscheinlich die Pistole. Und ich möchte nicht in die Schußlinie geraten !«
    Sie ergriff den Koffer und verließ eilig den Raum. Sofern Dexter noch immer im Fahrstuhl fuhr, konnte ich nur hoffen, daß sie nicht gerade zu ihm einsteigen würde.
    Um eine schöpferische Pause einzulegen, ließ ich mich mit meinem Whisky auf einem Stuhl nieder. Die Energie, die ich auf die Dexters verwendet hatte, mußte wieder aufgetankt werden. Ich war gerade dabei, mein Glas nachzufüllen, als jemand an die Tür klopfte. Mein erster Instinkt war, aus dem Fenster zu springen. Aber dann fiel mir ein, daß ich mich im siebenten Stockwerk befand. Mein Bedauern, keine Waffe bei mir zu haben, machte die Situation auch nicht angenehmer.
    »Mach auf, Baby !« bellte eine männliche Stimme. »Ich bin’s, dein alter Freund Matt Pine .«
    Ich öffnete die Tür und sah mich einer Art von haarlosem Gorilla gegenüber. Er mußte über zwei Zentner wiegen und war vollkommen kahl. Sein breites Grinsen verschwand ziemlich schnell, als er über meine Schulter spähte und sah, daß der Raum hinter mir leer war. Im nächsten Augenblick hatte er bereits eine Pistole gezückt — erstaunlich schnell für einen Kerl seines Umfangs — und mir den Lauf schmerzhaft in
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