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Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition)
Autoren: Meg Cabot
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zeigen.«
    »Wenn es die Titelseite der Post ist«, erwidere ich, »die hat Reggie mir schon gezeigt. Es ist schon okay, Mags. Mir geht es gut. Ich fasse es kaum, dass sie ihn nach der Geschichte im Pussycat Dolls mit Paris zurückgenommen hat, aber schließlich gehört seinem Dad ihr Plattenlabel. Was soll sie da schon machen?«
    Magda schüttelt den Kopf. »Nicht die Post . Komm mal mit, Heather.«
    Neugierig folge ich Magda den Flur entlang, es muss schon etwas wirklich Weltbewegendes sein, weil sie bisher noch nicht einmal den Anflug eines Lächelns gezeigt hat. Wir gehen am Büro der Studentenvertretung vorbei, das so früh am Morgen noch geschlossen ist, und am Büro von Magdas Chef, das seltsamerweise leer ist. Normalerweise halten sich dort die Angestellten aus der Cafeteria auf, und es ist voller Zigarettenqualm, weil Gerald Eckhardt, der Leiter der Kantine, ein unverbesserlicher Raucher ist. Er darf eigentlich nur vor der Tür rauchen, aber ich erwische ihn ständig mit einer Zigarette im Mund an seinem Schreibtisch, wo er den Rauch zum offenen Fenster hinauspustet und glaubt, dann röche es keiner.
    Aber heute nicht. Heute ist das Büro leer und rauchfrei.
    »Magda«, sage ich, als sie in ihrem rosafarbenen Kittel durch die Schwingtüren in die laute, dampfende Küche der Cafeteria eilt, »was ist hier los?«
    Aber Magda sagt nichts. Sie bleibt neben dem massiven Industrieherd stehen, auf dem ein einzelner Topf aufgesetzt ist. Auch Gerald steht dort. Er wirkt in seinem Anzug
neben seinen Angestellten in den rosa Kitteln ein wenig fehl am Platz, neben ihm werden alle zu Zwergen, weil er so massig ist (eine Folge davon, dass er sein eigenes Rezept für paniertes Hühnerbrustfilet mit Schinken und Käse zu oft probiert hat).
    Gerald sieht irgendwie, na ja, verängstigt aus. Das gilt auch für Saundra, die an der Salatbar steht, und für Jimmy, der für die warmen Gerichte zuständig ist. Magda ist ganz blass unter ihrem Make-up. Und Pete – was macht denn Pete hier? – sieht so aus, als wolle er gleich anfangen zu schreien.
    »Okay«, sage ich. Was immer hier los ist, ist bestimmt irgendein Witz. Gerald ist ein Meister der schlechten Scherze, von der Gummiratte in der Schreibtischschublade bis hin zur Plastikspinne in der Suppe. »Was ist los? Der erste April ist doch erst in drei Monaten. Pete, was machst du überhaupt hier?«
    In diesem Moment streckt Pete, der aus irgendeinem Grund einen Topflappenhandschuh trägt, die Hand aus und hebt den Deckel von dem Topf, in dem es munter vor sich hin brodelt, und ich kann gut erkennen, was darin ist.

2

     
    »Tanga Song«
Von Heather Wells
     
     
    In der Cafeteria der Fisher Hall wimmelt es von Menschen, aber es sind keine Studenten. Wir haben den Bewohnern erklärt, die Gasleitung sei defekt, nicht so schlimm, dass das gesamte Gebäude evakuiert werden müsste, sondern lediglich die Cafeteria.
    Traurig ist, dass alle noch von der Party gestern Nacht so müde waren, dass sie uns sofort glaubten. Zumindest erhob niemand Einspruch, als ich ihnen die Gutscheine für eine kostenlose Mahlzeit in der Mensa aushändigte.
    Jetzt wimmelt es im Speisesaal von College-Dozenten
und Verwaltungsangestellten, von Polizisten und Kriminalbeamten statt von hungrigen Achtzehnjährigen.
    Es liegt eine seltsame Stille in der Luft, sodass die Energiesparlampen in den Leuchtern an der Decke lauter als sonst zu summen scheinen. Über dem Summen höre ich Magda schniefen. Sie sitzt mit ihren Kolleginnen auf einer Seite der Cafeteria. Alle tragen sie rosa Kittel und Haarnetze. Ein Polizeibeamter spricht mit ihnen.
    »Sie können nach Hause gehen, wenn wir Ihre Fingerabdrücke abgenommen haben«, sagt er.
    »Wozu brauchen Sie denn unsere Fingerabdrücke?« Magdas Kinn bebt aus Angst, vielleicht auch aus Empörung. »Wir haben nichts getan. Von uns hat keiner das Mädchen umgebracht.«
    Die anderen Mitarbeiter der Cafeteria murmeln zustimmend. Auch von ihnen hat keiner das Mädchen umgebracht.
    Der Tonfall des Polizeibeamten bleibt unverändert freundlich. »Wir brauchen alle Fingerabdrücke, Ma’am, damit wir sehen können, welche von Ihnen stammen und welche vom Mörder, falls er überhaupt welche hinterlassen hat.«
    »Ja, das müssen Sie natürlich machen«, kommt Gerald seinen Angestellten zu Hilfe. »Aber ich kann Ihnen versichern, dass von meinen Leuten niemand einen Mord begangen hat. Habe ich Recht?«
    Jeder, der einen rosafarbenen Kittel trägt, nickt feierlich. Irgendwie
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