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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen
Autoren: Gena Showalter
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solange die Kreatur zu schwach war, um sich zur Wehr zu setzen.
    Die Männer holten ihre Frauen zu sich, und paarweise teleportierte Lucien sie fort.
    Kane spazierte hinüber zu Tink. „Tja“, sagte er.
    „Tja“, entgegnete sie.
    „Du bist offiziell die mächtigste Person in diesem Reich.“
    „Nein, genau genommen bist das du, der neue König.“
    König? Er? Er war ihr Mann, das reichte. „Das Königreich ist das deine. Das Volk ist das deine. Du wirst immer das letzte Wort haben.“
    Augenblicklich schob sich wieder das Grauen in ihren Blick. „Ich glaube nicht, dass ich das kann“, flüsterte sie.
    „Bitte sag mir, dass diese Worte nicht soeben aus dem Mund des Mädchens gekommen sind, das den ehemaligen König und seine Königin auf ihre rechtmäßigen Plätze verwiesen hat – nämlich in den Kerker.“
    „Schon klar, aber ich hatte Hilfe“, wandte sie ein. „Von dir, von den Mädels, die mir ihre Kräfte überlassen haben, von William. Von der Regenbogenbande.“ Ihr Kinn begann zu zittern. „Allein hätte ich das nie geschafft.“
    Er wollte ihr sagen, dass sie niemals allein sein würde. Tja. Wollte er. „Du kannst das, Tink. Ich glaube an dich.“
    „Ich glaube ja auch an mich – manchmal.“
    „Das wird noch besser.“
    „Meinst du?“
    „Definitiv.“
    „Weil du an mich glaubst. Und mich liebst“, fügte sie hinzu. „Ich weiß, dass es so ist, ob du es nun aussprichst oder nicht.“
    „Ich gehöre dir, Tinkerbell, mit Haut und Haaren. Es gibt nichts, was ich nicht für dich tun würde. Keine Grenze, die ich nicht überschreiten würde. Ich liebe dich so sehr, dass ich kaum geradeaus gucken kann. Ich bin besessen von dir, süchtig nach dir. Ich respektiere dich, und ich verehre dich und noch tausend andere Wörter, für die ich einfach nicht eloquent genug bin.“
    Ihr stiegen Tränen in die Augen. „Na ja, das gerade war schon ziemlich gut. Ich glaube, das ist das Schönste, was jemals jemand zu mir gesagt hat.“
    „Dann sind alle anderen Narren.“
    „Oh Kane … Ich sollte nicht zulassen, dass du dein Zuhause aufgibst, um hier bei mir zu bleiben. Ich sollte dich zwingen zu verschwinden. Endlich habe ich mein Schicksal in eigenen Händen, und dir sollte es genauso gehen.“
    „Aber so ist es doch.“ Er stützte die Hände auf den Armlehnen des Throns ab und beugte sich vor, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten. „Mein Platz ist an deiner Seite. Ich wähle dich. Ich werde immer dich wählen. Aber mach nur. Versuch ruhig, mich zu zwingen, hier zu verschwinden. Wirst schon sehen, was du davon hast.“
    Mit glänzenden Augen blickte sie zu ihm auf. „Ich danke dir.“
    „Wie gesagt. Ich gehöre dir, solange ich lebe.“

36. KAPITEL
    Kane stand neben Tinks Thron und sah zu, wie sie Streitfälle zwischen Opulen und Armen gleichermaßen schlichtete. Mittlerweile hatte sie sich recht gut in ihre neue Rolle eingelebt, hatte das Kommando über das Palastpersonal übernommen und den Hohen und Niederen Hof mit der Aufgabe betraut, die königlichen Gärten neu anzulegen. Es hatte mehrere Aufstände gegeben, und ein Mann hatte sich sogar in den Palast eingeschlichen und versucht, die neue Königin zu ermorden.
    Kane und die Palastwache, die jetzt unter seinem Kommando stand, hatten die Aufstände niedergeschlagen und den Mann getötet. Ein leichter Tod war ihm nicht vergönnt gewesen – weil Kane es nicht zugelassen hatte.
    Die Nachricht von Tinks Taten an jenem Tag, als sie mit ihrem Vater gekämpft hatte, war wie ein Lauffeuer unters Volk geraten und verschaffte ihr mehr und mehr Respekt und Unterstützung. Die Leute hier waren mit den Husarenstücken der Herren gegen die Jäger aufgewachsen. Gerissenheit schätzten sie über alles, und davon hatte Tink mehr als genug bewiesen.
    Jetzt, schon nach wenigen Wochen ihrer Regentschaft, begann das Volk auch Tink zu schätzen.
    „Der Nächste“, rief der Wachmann, der die Schlange der Bittsteller betreute.
    Zwei Opulen traten auf die unterste Stufe der Estrade.
    Unbehaglich setzte Tink sich auf ihrem Thron zurecht. Wie schön sie aussah. Heute trug sie ein neues Gewand aus rosa Seide, an den Schultern mit Perlen behängt und an der Taille mit samtenen Rosenranken verziert.
    Die gleichen Rosen waren in ihr dunkles Haar geflochten und erweckten den Eindruck, sie sei gerade aus einem magischen Wald hervorgetreten. Selbst ihr Make-up unterstützte diese Illusion. Kräftiger, glitzernder Lidschatten zog sich wie Katzenaugen bis zu
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