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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen
Autoren: Gena Showalter
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von einer Hüfte zur anderen aufzuschneiden und die kleinen Kreaturen aus ihr rauszu… äh, schon gut, vergiss es“, schwenkte William um, als ein bedrohliches Knurren aus Maddox’ Kehle drang.
    Weil er fast mit einem Kampf rechnete, trat Kane ein, um das Baby an sich zu nehmen.
    Sofort waren Williams durchdringende blaue Augen auf ihn gerichtet. „ Katastrophe . Hast es wohl nicht ausgehalten ohne die bezauberndsten kleinen Schätze, die je auf die Welt gekommen sind, was? Oh ja, das seid ihr“, richtete er sich an die Kinder. „Ja, ja, das seid ihr.“
    Babygesäusel. Wie abartig.
    Seine negative Reaktion überraschte ihn. Früher wäre er voll mit dabei gewesen, hätte das gleiche Zeug geredet wie William, im selben Tonfall. In der Dunkelheit der Nacht hatte er immer davon geträumt, selbst ein solches Happy End zu finden. Eine liebende Ehefrau. Ihn verehrende Kinder. Dann hatten die Lakaien versucht, seinen Samen zu stehlen, und er … er …
    „Sprich mich nicht mit dem Namen des Dämons an“, brüllte er und begriff im nächsten Augenblick, dass sein Ausbruch die Kinder geweckt hatte, die nun zu weinen begannen. Scham stieg in ihm auf. „Tut mir leid. Aber ich bin nicht dieses abscheuliche Stück …“ Und schon wieder schrie er. „Tut mir leid. Pass einfach auf, was du sagst, ja?“
    „Ruhig jetzt“, befahl William streng, und Kane hatte keine Ahnung, an wen das gerichtet war.
    Spielte aber auch nicht wirklich eine Rolle. Alle verstummten.
    Ashlyn blickte zu Kane auf und hieß ihn mit ihren Augen willkommen. Sie sah nicht ansatzweise so aus wie Kanes Frau – nein, nicht meine Frau, verbesserte er sich sofort –, und trotzdem erinnerte sie ihn an das Mädchen. Vielleicht war es ihre zierliche Gestalt. Oder das tiefe Mitgefühl für alle um sie herum. „Willst du Urban mal halten?“
    „Nein, danke“, antwortete er im selben Moment, als Maddox sagte: „Nein, will er nicht.“
    Ein angespannter Moment des Schweigens breitete sich aus.
    Kane ignorierte den Schmerz, den diese Worte in ihm auslösten. Die Ablehnung war gerechtfertigt. Er stellte eine Gefahr für jeden dar, dem er begegnete. Hätte in seinem Kopf nicht so ein Chaos geherrscht, an dem sich der Dämon ständig laben konnte, wären schon längst Glühbirnen durchgebrannt und Fußböden aufgerissen worden.
    „Ich wollte sie nur mal sehen, bevor … Na ja, in ein paar Stunden will ich losziehen. Ich muss einer Frau helfen.“ Mit einem Räuspern vertrieb er die angestauten Emotionen aus seiner Stimme.
    „Na, dann komm her“, ermutigte ihn Ashlyn. „Sabin und Strider haben das spitzohrige Mädchen aus New York erwähnt. Was sie so erzählt haben, gefällt mir.“
    „Sie ist …“ Betörend. Liebreizend. Witzig. „… eine Klasse für sich.“ Er spürte, wie sich etwas in ihm zusammenzog, als er zu den Schaukelstühlen trat.
    William stand ebenfalls auf und stellte sich direkt neben Kane – steif, die Hand griffbereit über dem Heft eines Dolchs. Um die Babys vor Kanes Jähzorn zu beschützen? Ja. Vermutlich.
    Das kann ich ihm nicht mal verübeln.
    „Na, kommst du mir so nahe, weil du ein Stück von mir probieren willst, Willy-Boy?“, sagte er zu dem Krieger, der kein bisschen zurückwich. Besser, er zog ihn auf, als dass er in Raserei verfiel. Oder, noch schlimmer: weinte.
    „Vielleicht.“ William gab ihm ein paar Zentimeter mehr Freiraum. „Aber das hast du dir gerade versaut. Ein Stück probieren? Echt jetzt? Ich hab’s lieber, wenn meine Eroberungen ein bisschen reifer sind.“
    „Ich bin reif. Ich bin alt genug, deine Mutter zu vögeln.“
    „Ich bitte dich. Die würde deine Leber zum Mittag und die Nieren zum Abendbrot verspeisen.“
    „Jungs, geht’s noch ein bisschen widerlicher?“, fragte Ashlyn.
    „Ja“, antworteten sie einstimmig.
    Urban prustete, als hätte er alles verstanden. Der Kleine hatte dichte schwarze Haare, und seine Augen hatten denselben violetten Ton wie die seines Vaters – auch wenn sie wesentlich ernster und viel zu intelligent für ein Neugeborenes wirkten. Als Kane ihn musterte, traten zwei Hörner aus dem Schädel des Babys hervor, und schwarze Schuppen erschienen auf seinen Händen.
    „Abwehrmechanismen?“, fragte er.
    „Nehmen wir an“, bestätigte Ashlyn und klang ein wenig peinlich berührt. „Er meint es nicht böse.“
    „Weiß ich doch.“ Als Nächstes sah er zu Maddox hinüber. Das Mädchen, Ever, hatte das honigblonde Haar ihrer Mutter, aber zu winzigen Locken
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