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Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Titel: Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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Sir.« Er steckte die Datacard und das Lesegerät wieder ein, griff nach dem Geländer und kletterte eilig wieder in den Simulator.
    »Zweiundachtzig Y, bitte«, rief er dem Trainer zu, als er die Cockpitklappe öffnete. »Aber diesmal setzen Sie mich bitte in einen X-Jagdaufklärer«.

15
     
    Lieutenant Rone Taggar saß sicher angeschnallt im Cockpit seines Jagdaufklärers und ging seine Startcheckliste mit ungewöhnlich großer Sorgfalt durch.
    Sein Ziel war N’zoth, die Hauptwelt der Duskhan-Liga – das wichtigste Ziel der 21. Aufklärungsgruppe und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das am besten geschützte. Aber was ihn so beschäftigte, war nicht die Gefährlichkeit des bevorstehenden Einsatzes auf der anderen Seite der Hyperraummauer. Wichtig war vielmehr, die Informationen zu sammeln, um deretwillen man ihn ausschickte, und sie sicher vor feindlichen Störungen an die Hyperkommempfänger und Datenrekorder abzusetzen, die in der Flotte warteten.
    Die konisch zulaufende Spitze seines X-Flügler-Jagdaufklärers barg sechs voneinander unabhängige Scannersysteme, von denen jedes für Panorama- und Zoomaufnahmen eingesetzt werden konnte. Die Radarscanner, das ER-Abbildungssystem und die Stereobildsysteme waren so programmiert, dass der ganze Planet stets voll erfasst wurde und den jeweiligen Bildschirm bis zu den Rändern füllte. Die beiden anderen Systeme wurden von einem R2-R-Aufklärungsdroiden gesteuert, der die Bilder in Echtzeit auswerten und spezielle Ziele und die für ihre Erfassung am besten geeignete Scanwellenlänge auswählen konnte.
    Alle sechs Systeme waren mit dem Steuermechanismus des Hyperantriebs gekoppelt und würden in dem Augenblick anlaufen, in dem die Jennie Lee wieder in den Echtraum eintrat. Auch die Hyperkommdatenübermittlung war vollautomatisiert und zwar in solchem Maße, dass die Anlage selbsttätig alternative Kanäle auswählte, falls Störsignale entdeckt wurden. Die Überflugbahn war in den Autopiloten einprogrammiert, der die Steuerung übernehmen würde, falls es zu einer Kursabweichung von mehr als einem Prozent ohne erkennbare Piloteninputs kam.
    Böse Zungen behaupteten, ein X-Flügler-Jagdaufklärer benötige eigentlich nur deshalb einen Piloten, um der R2-Einheit Gesellschaft zu leisten, und einige gingen so weit und behaupteten, ein Pilot könne ohne weiteres im Hyperraum einen Herzanfall haben und trotzdem noch einen perfekten Einsatz fliegen. Der stellvertretende Kommandeur der Einheit, Schlafmütze Nagelson – er war für den Wakizaüberflug eingeteilt – hatte seinen Spitznamen bekommen, als die Black Box in seinem Cockpit registriert hatte, dass er während eines Einsatzes im Kampf gegen Thrawn in seiner Pilotenliege geschlafen hatte.
    Aber Taggar tat das alles mit einem Achselzucken ab. Er war mit Herz und Verstand von dem überzeugt, was er seinen Piloten gesagt hatte, ehe diese ihre Einsätze angetreten hatten: dass die eine unersetzliche Eigenschaft, die der Pilot mit ins Cockpit brachte, die war, dass ihm das Ergebnis seines Einsatzes etwas bedeutete. Ein Pilot konnte sich weiter bemühen, wenn eine Maschine schon aufgegeben hatte, weil er den Begriff des Scheiterns kannte und die Folgen ihm etwas bedeuteten.
    »Es gibt keine Geschichten von Drohnen, die sich, beladen mit lebenswichtigen Informationen, den Weg nach Hause freigekämpft haben, oder die über sich hinausgewachsen sind, um einen gefährlichen Einsatz zu Ende zu führen«, hatte er ihnen erklärt. »Ihr seid da, weil das, wozu ihr fähig seid, den entscheidenden Unterschied bedeuten kann. Den Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern. Und das ist es, worum ich euch bitte – sorgt für diesen Unterschied, sorgt dafür, dass der Auftrag erfüllt wird. Nur deshalb gibt es ein 21. Aufklärergeschwader. Piloten – zu euren Maschinen! Wir sehen uns alle auf der anderen Seite.«
    Die Einsatzsynchronuhr tickte ihren Countdown herunter. Einen Augenblick lang hielt Taggar inne und machte sich ein Bild von den anderen Piloten in anderen engen Cockpits, wie sie sich ihren über den ganzen Sternhaufen verteilten Zielen näherten. Obwohl das 21. neu gebildet worden war, um der Fünften Flotte zu dienen, war er mit einigen von ihnen schon früher in anderen Einheiten und anderen Kriegen geflogen. Er konnte sich jedes einzelne Gesicht vorstellen, ahnte, was sie im Augenblick bewegte.
    00:15
    Macht’s gut, dachte er, als könne er damit diesen Wunsch zu ihnen hinausschicken. Und viel Glück.
    Taggars Nase
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