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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller
Autoren: Tami Hoag
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würde, und das machte ihn furchtbar wütend. Er würde alles, was er sich so hart erarbeitet hatte, verlieren. Wenn doch nur alles nach Plan gelaufen wäre. Die Polizei konnte ihm in den anderen Fällen nichts anhängen. Nichts. Dessen war er sich sicher, weil er dafür gesorgt hatte. Er hatte seine Werke zwar mit einer Signatur versehen, aber es gab keine handfesten Beweise, die ihn in Zusammenhang mit einer dieser Taten gebracht hätten.
    Die Mondsichel warf ein mattes Licht auf die baumbestandenen Hügel. Er nahm dasselbe Tor, das er schon einmal benutzt hatte, um von der Schotterstraße auf den Schrottplatz
zu fahren. Niemand würde es bewachen. Niemand käme auf den Gedanken, dass er sich noch einmal hierherwagte.
    Nachdem die Suche nach der letzten Frau beendet worden war, hatte man die Zelte abgebrochen, die als Schutz für die freiwilligen Helfer und als Hintergrundbild für die Fernsehreporter gedient hatten. In ein, zwei Tagen wären sie alle wieder da, aber heute Nacht lag der Schrottplatz von Gordon Sells verlassen da.
    Er stellte den Jaguar am Ende der letzten Reihe ab. Er würde ihn mit den Leichen darin hier zurücklassen, dann würde er ein Auto knacken und damit nach Mexiko fahren.
     
    Tommy hatte aufgehört zu weinen. Der Motor lief im Leerlauf, Auspuffgase sickerten in den Kofferraum.
    Anne war schwindlig und schlecht von den Abgasen, von der Angst und von ihrem verzweifelten Kampf, sich von ihren Fesseln zu befreien, während das Auto offenbar eine mit Schlaglöchern übersäte Straße entlangfuhr.
    Irgendwann hatte sie es geschafft, ihre Hände aus dem Gürtel zu ziehen, mit dem Crane sie gefesselt hatte. Sie tastete das Innere des Kofferraums ab, bis sie zwei potentielle Waffen gefunden hatte. Sie musste entscheiden, wie und wann sie versuchen sollte, sie zu benutzen. Wahrscheinlich bekam sie nur eine Gelegenheit dazu. Wenn es ihr misslang …
    Warum tat er nichts? Warum hatte er den Motor nicht abgestellt?
    Vielleicht waren sie in einem geschlossenen Gebäude, und er hatte vor, sie mit den Abgasen umzubringen.
    Vielleicht stand sie aber auch nicht an erster Stelle auf seiner Liste.
    Tommy .

    Sofort fing Anne an, um sich zu treten und zu schreien. Wenn er nur den verdammten Kofferraum endlich öffnen würde …
     
    Tommy tat so, als würde er schlafen. Darin war er geübt, schließlich musste er das seinen Eltern dauernd vorspielen. Jetzt musste er den Schattenmann damit hereinlegen, der die Tür geöffnet hatte und auf ihn herunterstarrte. Tommy spürte die Augen des Ungeheuers auf sich. Wahrscheinlich leuchteten sie in der schwarzen Nacht rot, aber er traute sich nicht zu schauen.
    Er lag still da, während der Schattenmann sich in die offene Tür beugte und seinen Hinterkopf berührte, seinen Hinterkopf streichelte und dann die Hand auf seinen Rücken legte - genau wie es sein Vater manchmal machte, wenn er mitten in der Nacht in sein Zimmer kam, um nach ihm zu sehen.
    Beinahe hätte er laut aufgeschluchzt.
    Ich will zu meinem Dad. Ich will zu meinem Dad. Ich will zu meinem Dad.
     
    Einen Moment lang sah er den Jungen an, dann streckte er die Hand aus und berührte seine Haare. In dem Mondlicht, das auf das Gesicht des Jungen fiel, sah er wie ein schlafender Engel aus.
    Er streichelte ihm über den Rücken und bereitete sich auf das Unvermeidliche vor, errichtete eine undurchdringliche Mauer aus Stahl in seinem Inneren, trennte die Bereiche seines Lebens wieder fein säuberlich auf.
    Dann fing das Auto an zu wackeln, und die Lehrerin schrie.

    In dem Moment, in dem der Kofferraumdeckel aufsprang, griff Anne an, sie sprühte Crane aus einer Dose irgendetwas ins Gesicht, das wie Öl stank, und hoffte, ihn damit blind zu machen.
    Er schrie auf - vor Schreck oder Schmerz? Sie wusste es nicht und konnte auch nicht warten, sondern nutzte die Gelegenheit, als er einen Schritt zurückwich, und kletterte aus dem Kofferraum.
    Sie musste weg hier. Sie brauchte Deckung.
    Ihre Rippen taten weh. Sie bekam keine Luft.
    Autos, Reihe um Reihe Autos.
    Wenn sie sich verstecken könnte … Wenn sie unter eines der Autos kriechen könnte … Wenn sie es schaffte, ihm mehr als drei Schritte voraus zu sein…
    Er warf sich auf sie, erwischte sie mit der Faust zwischen den Schulterblättern. Anne fiel zu Boden, rollte sich ab, eine Chance hatte sie noch, eine letzte.
    Er trat mit aller Kraft nach ihr.
    Anne rollte sich zu einem Ball zusammen wie ein kleines Tier, versuchte, sich zu schützen. Sie zog die Knie
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