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Schwach vor Sehnsucht

Schwach vor Sehnsucht

Titel: Schwach vor Sehnsucht
Autoren: Carole Mortimer
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will ich meinen! Ein so hoch angesehener Mann - und dann eine Ehefrau, die Kinderbücher schreibt!”
    “Er missbilligt es nicht, Mutter. Wir haben nur nicht sehr oft darüber gesprochen.” Sie redeten über nichts mehr und gingen gerade noch höflich miteinander um!
    Ihre Mutter wollte etwas erwidern und unterließ es, da der Ober die Vorspeise brachte, Avocado mit Garnelen.
    “Was wolltest du sagen?” fragte Joanna nach dem ersten Löffel voll.
    Cora warf ihr einen gereizten Blick zu. “Nicht beim Essen. Wir unterhalten uns später.”
    Schließlich wurde der Kaffee serviert, und Joanna wartete auf einen weiteren Vortrag darüber, dass es nicht ratsam sei, einen Beruf zu haben, wenn der Ehemann ein so bedeutender Mann sei und eine Frau brauche, die ihm Ehre mache. Sie bekam das seit Jahren zu hören und hatte es satt. “Billy Boxer” mochte keine große Leistung sein, aber es war die eine Sache, die sie wirklich ihr Eigen nennen konnte, die nicht Joshua gehörte oder ein Geschenk von ihm war.
    “Und deshalb habe ich mich gefragt, wie es ihm geht.”
    Joanna nahm ihre Mutter und das Stimmengewirr im Restaurant wieder wahr und runzelte die Stirn. “Wem?”
    “Joshua, natürlich. Ich weiß, dass du wegen deines Buches aufgeregt bist, aber bitte hör zu!
    Dein Vater und ich haben Joshua beim Mittagessen am vergangenen Sonntag vermisst. Ich habe mich gefragt, wie es ihm wohl geht.”
    “Er musste in die Klinik, das habe ich dir doch gesagt.”
    “In letzter Zeit arbeitet er ziemlich viel.”
    “Joshua hat schon immer hart gearbeitet.”
    “Aber seit einigen Monaten scheint er besonders viel zu tun zu haben.”
    Ihre Mutter blickte sie erwartungsvoll an, und Joanna seufzte. “Wenn du mir etwas sagen möchtest, dann sag es. Ich habe keine Lust, Spiele zu spielen.”
    “Bist du glücklich mit Joshua?”
    Joanna sah weg. “Natürlich.”
    “Dein Väter und ich waren mit dieser Heirat zuerst nicht einverstanden …”
    “Nicht einverstanden? Du warst ganz entschieden dagegen. Zumindest, bis du genau über ihn Bescheid wusstest.”
    “Das stimmt nicht!” protestierte ihre Mutter empört. “Ich habe niemals daran gezweifelt, dass er eine bedeutende Persönlichkeit ist. Er ist nur so viele Jahre älter als du. Dein Vater und ich waren nicht sicher, ob du reif genug für die Ehe bist, aber unter solchen Umständen …”
    “Sag es mir einfach.” Joanna kannte ihre Mutter zu gut, um sich täuschen zu lassen und die Sorge um ihr Wohl für echt zu halten.
    “Ich habe gehört…”
    “Ja?”
    “Vielleicht ist es nur Klatsch …”
    “Mutter!”
    “Man spricht davon, dass Joshua die Zeit außer Haus nicht nur mit Arbeiten verbringe. So, ich habe es gesagt. Jetzt, da es heraus ist, fühle ich mich viel besser. Es muss ja nicht stimmen.
    Du weißt, wie gern Jackie Sirrims tratscht. Ich habe nicht…”
    Joanna hörte nicht mehr zu. Joshua und sie hatten im Lauf der Jahre Probleme gehabt, ihr war jedoch niemals der Verdacht gekommen, dass es in seinem Leben eine andere Frau geben könnte. Natürlich war Joshua ein sinnlicher Mann, und sie …
    “Ich habe dir immer gesagt, dass Angela Hailey zu schön ist, um nur die Sekretärin und Sprechstundenhilfe eines Mannes zu sein.”
    “Angela Hailey?” Der Name riss Joanna aus ihren Gedanken. “Sie ist die Frau, um die es geht?”
    “Jackie zufolge. Meistens hat sie Recht”, sagte Cora mürrisch. “Und Angela ist eine wunderschöne Frau.”
    Sie hatte schulterlanges rotes Haar, grüne Augen und eine gute Figur. Seit sieben Jahren war sie Joshuas Sekretärin und Sprechstundenhilfe, und Joanna hatte sie schon oft getroffen. Die Abneigung war gegenseitig. Sobald sie allein waren, machte Angela keinen Hehl daraus, dass sie Joanna verachtete, in Joshuas Gegenwart war sie jedoch immer höflich. Joanna hatte es für klüger gehalten, die Feindseligkeit der anderen Frau zu ignorieren, aber das hatte sie anscheinend nur noch mehr aufgebracht. Ja, sie konnte sich vorstellen, dass Angela Hailey seine Geliebte war. Und er hatte eine Schwäche für Rothaarige. Er war mit einer zusammen gewesen, als Joanna ihn zum ersten Mal gesehen hatte.
    “Über einen Mann wie Joshua wird immer geredet”, sagte sie gelassen. “Die Hälfte seiner Patientinnen hätte gern eine Affäre mit ihm, und die andere Hälfte will ihn bemuttern. Wenn ich den ganzen Klatsch über ihn und andere Frauen glauben würde, wäre ich ein Nervenbündel.”
    “Es ist unglaublich, wie kühl und gelassen
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