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Schürzenjäger

Schürzenjäger

Titel: Schürzenjäger
Autoren: Alison Kent
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hatte. Der aufflackernde Schmerz in ihren Augen war ihm Antwort genug gewesen.
    Jetzt konnte er es nicht erwarten, zu erfahren, ob sie es leugnen oder die Wahrheit gestehen würde, die er bereits erraten hatte. Was Claire am nächsten Tag dazu sagen würde, gab den Ausschlag für sein weiteres Vorgehen. Erst danach wollte er entscheiden, wie er diese Verführung angehen, wie er sie davon überzeugen würde, dass er ihr mehr als eine aufregende Zeit im Bett bieten konnte.
    Ihre Frage machte ihm jedoch zu schaffen, hatte ihn verstört und seine Erregung spürbar gedämpft. Claire hatte wissen wollen, was sein teurer Sportwagen und die Designeranzüge verbergen sollten.
    Wie, um alles in der Welt, konnte er ihr darauf antworten, wenn die Antwort gleichbedeutend war mit dem Eingeständnis einer Wahrheit, die er seit Jahren leugnete?

3. KAPITEL
    H ätte Claire nicht befürchten müssen, einen Hitzschlag zu bekommen, hätte sie am nächsten Tag zu Hause gearbeitet.
    Sie besaß ein kleines Büro im ersten Stock eines umgebauten Lagerhauses am Jackson Square, wo sie ihre Klienten traf – zumindest diejenigen, die es nicht vorzogen, dass sie zu ihnen kam.
    Es hatte etwas für sich, die erste Begegnung mit einem potenziellen Kunden auf eigenem Territorium stattfinden zu lassen. Dadurch bekam sie einen anderen Eindruck, als wenn sie ihn in seiner gewohnten Umgebung traf – so wie Randy sich nicht an Vertrautem hatte festhalten können, als er zu ihr kam.
    Nicht, dass er sich an irgendetwas festhalten musste. Mühelos hatte er den Weg auf ihren Balkon gefunden, sich wie zu Hause gefühlt und ihre Regeln für eine Affäre einfach umgeändert. Am heutigen Abend würde sie auf der Hut sein. Das musste sie, denn sonst würde er noch die Oberhand über ihre Weihnachtsaffäre gewinnen.
    Jetzt sollte sie sich aber besser zunächst mal auf ihre Arbeit konzentrieren. Das erste Beratungsgespräch bei der Flatbacker-Foundation sollte am Donnerstag in deren Büros stattfinden, deshalb verbrachte sie den Vormittag damit, im Internet nähere Details über die Stiftung zu recherchieren.
    Die drei Gründer waren in den Siebzigern und hatten die Stiftung vor mehr als fünfzig Jahren ins Leben gerufen. Die Liste derer, die von ihrer Großzügigkeit in Form von finanzieller Unterstützung und Stipendien profitiert hatten, war beeindruckend.
    Dass diese konservative Institution in einem der modernsten Gebäude in der Innenstadt von New Orleans untergebracht war, überraschte sie. Sie hatte ein Gebäude mit einer ähnlich langen Geschichte wie die der Organisation erwartet. Die Wahl des Standortes machte sie neugierig.
    Die Sekretärin, mit der sie den Termin vereinbarte, verriet ihr lediglich, dass der neue Finanzdirektor fand, dass das Firmenimage nicht die Firmenphilosophie widerspiegelte.
    Claire las gerade etwas darüber, als das Telefon klingelte. Sie wandte den Blick nicht einmal vom Bildschirm ab, um auf das Display zu schauen, sondern meldete sich einfach. “First Impressions.”
    “Ich habe gestern meine Post durchgesehen. Es war nichts von dir dabei. Von Windy und Alex habe ich eine Karte bekommen. Was ist passiert?”
    Claire lachte über Tess Autreys Empörung. “Ich bin eine schlechte Freundin.”
    “Das kann man wohl sagen. Das nächste Mal, wenn du in einen anderen Bundesstaat ziehst, werde ich dir vorher klarmachen, welchen emotionalen Schaden du bei denen anrichtest, die du zurücklässt.”
    Tess, die Psychologin. “Es ist nur eine Weihnachtskarte. Du wirst drüber hinwegkommen.”
    “Oh, und knatschig bist du auch noch. Das klingt, als sei jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden.”
    Claire war allein aufgewacht, darin lag das Problem. “Ja, ich bin ein Griesgram. Es ist heiß hier drin, und meine Klimaanlage zu Hause funktioniert nicht. Erwarte also keine Weihnachtsstimmung bei mir.”
    “Das macht eher einen Grinch aus dir, keinen Griesgram.”
    “Ob du es glaubst oder nicht, ich werde die Karten noch heute losschicken.” Sie hatte die Grüße an ihre Freundinnen noch am Vorabend geschrieben, nachdem Randy sie aufgewühlt und schlaflos zurückgelassen hatte. “Sie liegen hier auf meinem Schreibtisch. Siehst du?”
    “Leider habe ich hier keinen Telefonbildschirm. Bleib mal einen Moment dran.” Im Hintergrund bestätigte Tess ihrer Sekretärin einen Termin, ehe sie sich wieder meldete. “Ich rufe zwischen zwei Patiententerminen an. Gibt es irgendwelche Neuigkeiten bei dir?”
    Claires Gedanken waren noch bei
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