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Schon wieder Greta!

Schon wieder Greta!

Titel: Schon wieder Greta!
Autoren: Marya Stones
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kleine Frachter, Wassertaxis, hier pulsierte das Leben. Geschickt und routiniert bugsierte der Gondoliere sein Gefährt durch das Getümmel, wenn auch der Wellengang die Gondel gewaltig schwanken ließ. Greta kümmerte es nicht mehr. Sie wähnte sich ohnehin nicht mehr auf dieser Welt und der Champagner hatte sein Übriges dazu getan.
    Der Gondoliere schwenkte in eine Art Lücke mit Steg ein, der aussah wie ein offizieller Gondel-Parkplatz. Greta grinste. Mike stieg aus und drehte sich um, um Greta die Hand zu reichen. Sie grinste ihn breit an, erhob sich etwas zu schnell, geriet ins Taumeln, stolperte über ihre eigene Handtasche, stützte sich aber noch rechtzeitig am Bootsrahmen ab.
    »Huch!«, entglitt es ihr und ein gar nicht vornehmer Rülpser folgte. Sie lächelte Mike unschuldig an und grinste erneut. »Hoppala!«, war alles was sie noch sagen konnte, bevor sie versuchte, den Rülpser mit der Hand vor dem Mund zu verbergen. Dabei musste sie jedoch den Bootsrahmen loslassen. Prompt verlor sie ihr Gleichgewicht und flog ins Wasser.
    Platsch!
    »Oh Mike, hilf mir!«
    So schnell wie sie im Wasser war, so schnell war sie auch wieder draußen. Zumindest kam es ihr so vor. Auf einmal waren da vier oder acht Hände zur Stelle, die sie packten und rauszogen. Pitschnass von Kopf bis Fuß stand sie schließlich am Kanalufer. Vorbeischlendernde Passanten konnten ein mitleidiges oder belustigtes Lächeln nicht verbergen und Greta war auf einen Schlag wieder ganz im Hier und Jetzt angekommen. Das Prinzessinnen-Märchen war erledigt. So hatte sie sich das nicht vorgestellt.
    Mein Gott, so was Peinliches kann auch nur mir passieren, oder?
    Der Gondoliere hatte ihr die Decke um die Schultern gelegt.
    »Wie ist das denn passiert?«, versuchte sich Greta noch irgendwie aus der Situation zu retten. Aber zu retten gab es jetzt nichts mehr. Auch eine elegante Frage konnte ihren Anblick nicht schönen. Aus der Gondel ins Wasser zu fallen, noch dazu mit einem Schwips – oh je! – Greta wusste genau, dass sie sich gerade allzu doof angestellt hatte. Vielleicht bin ich ja elegant ins Wasser gefallen, versuchte sie sich irgendwie zu trösten.
    Mike nahm sie in den Arm, schlang ihr die Decke dicht um den Körper und führte sie wie ein kleines Mädchen von der Bühne. Greta war zutiefst beschämt und wagte es kaum, Mike anzusehen. Wahrscheinlich war sie ihm jetzt oberpeinlich. So mit einer Decke und klatschnassen Haaren sah sie doch aus wie ein Mopp.
    Kein Wunder, dass er mich kaum eines Blickes würdigt. Was bin ich bloß für ein absoluter Bewegungsdepp, schalt sie sich.
    Als sie ein, zwei Gassen weiter waren - und außer Hör- und Sichtweite der Passanten - musste Mike plötzlich laut losprusten. Offenbar hatte er das Lachen die ganze Zeit unterdrückt. Greta vor fremden Menschen damit zu beschämen, das wollte er nicht. Aber jetzt konnte er nicht mehr an sich halten. Er lachte herzlich und laut. Einen kurzen Moment stockte Greta. Und dann lachte sie mit.
    »Du bist wirklich eine großartige Nummer, Greta. Das war echt filmreif. So einen Slapstick macht dir so schnell keine nach.«
    Sie lachten beide, bis sie sich vor Schmerzen die Bäuche hielten. Zum Glück war der Weg zum Appartement nicht mehr weit.

Kapitel 16
     
    Im Appartement liefen die Vorbereitungen für die große Party unter Hochdruck. Sigi sollte im Laufe der nächsten Stunde ankommen. Bis dahin - so die Vorgabe - musste alles für die Gäste fix und fertig sein.
    Das, was Greta jetzt zu sehen bekam, schien ihr wie aus einer fremden Welt zu stammen, oder besser - wie die Vorbereitungen zu einer der exquisitesten und mondänsten Partys in Hollywood:
    Ein roter Teppich auf der Treppenflucht, Butler und Servierdamen in schwarz-weißen Uniformen mit Hütchen, ein Buffet, das locker mal zwölf Meter lang war, Champagnerkübel auf etwa zwanzig hohen Bistrotischen, Köche mit Bergen kulinarischer Köstlichkeiten und dann noch ... - eine Band.
    War das nicht der Sänger von Simply Red? Wie hieß der noch mal? Ach ja, Mick Hucknall! Aber die Band hat sich doch aufgelöst, dachte Greta . Ist das der Hammer, der gibt hier ein Privatkonzert. Wahnsinn!
    Völlig erstarrt stand Greta im Wohnzimmer, glotzte Mick Hucknall an und war von dem Treiben der vielen Menschen im Haus geplättet. Dass sie nach wie vor pudelnass und in eine Decke eingehüllt war, hatte sie vergessen. Mike stupste sie von hinten an.
    »Du solltest dich umziehen und fertig machen. So wirst du auf der Party wieder
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