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Schon wieder Greta!

Schon wieder Greta!

Titel: Schon wieder Greta!
Autoren: Marya Stones
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»Clutch-Serviette« in der Hand. Jetzt, wo alle auf die Bühne fokussiert waren, war eigentlich ein guter Moment gekommen, sich kurz aus dem Staub zu machen. Niemand würde sie aufhalten. Außer vielleicht Mike.
    Wo war der eigentlich?
    Greta ging in Richtung Küche. Hier wurde eifrig das Mitternachtsbuffet angerichtet - wieder unglaubliche Kreationen. Diesmal hatte Greta aber einen Kloß im Hals. Nichts davon hätte sie essen können. Nachdem sie die Serviette im Abfall entsorgt und den Köchen ein aufmunterndes »Hmm« zugebrummt hatte, machte sie sich auf den Weg zur Toilette. Die im Erdgeschoss war jedoch belegt. Mehrfach sogar. Ein Pärchen war derart miteinander beschäftigt, dass es Greta gar nicht bemerkte. Schnell schloss sie die Tür wieder.
    Dann am besten in den ersten Stock.
    Dort wollte sie sich ein bisschen zurechtmachen, den Lipgloss nachziehen und dann gezielt nach Mike suchen. Oben angekommen, stand die Zimmertür weit offen. Komisch, die hatte sie doch zugemacht?! Sie war doch als Letzte runtergegangen.
    Na ja, vielleicht hat das Personal die Zimmer und Betten für den Abend vorbereitet und vergessen, die Tür zu schließen. Kann ja vorkommen ...
    Völlig ahnungslos trat sie ins Zimmer und fand Mike. Zuerst dachte sie, er sei allein, da sie ihn nur von hinten sah. Aber er war nicht allein. Vor ihm stand eine Frau. Greta kannte sie: das Chopstick–Model.
    Was macht die hier? Und er ...? Oh Gott! Nein.
    Auf dem Bett lagen mindestens zweihundert kleine weiße Päckchen - und zwei davon waren geöffnet. Mike drehte sich um. Sein Hemd stand offen, die Gürtelschnalle war gelöst. Das Chopstick-Model trat einen Schritt zurück. Auch sie hatte Greta sofort erkannt.
    »Ah, hier bist du«, sagte Greta mit eisiger Stimme. »Ich hab dich schon gesucht. Aber du bist ja in altbekannter Gesellschaft. Und Unterhaltung hast du auch gefunden.«
    Sie deutete aufs Bett.
    Mike sah sie an - erschrocken, aber nicht irritiert.
    Wie kann er mich nur so cool anstarren?, dachte Greta. Oder ist er stoned? Vielleicht ist er aber auch eben nur so ein Typ und ich bin mal wieder der Vollchecker.
    »Wenn ihr hier fertig seid, räumt das Zimmer, damit ich packen kann. Dann gehört euch hier alles.«
    Mike starrte sie weiterhin an. »Greta, was redest du? Es ist nicht so wie es aussieht.« Er deutete auf das Chopstik-Model. »Lei-Ming, ich hab dir von ihr erzählt. Sie hilft mir, meinen Bruder aus der Drogengeschichte rauszubekommen. Es ist alles sehr komplex – hat aber nichts mit dir zu tun.«
    »Aha. Das sehe ich anders. Was ich sehe, ist, dass sie ihre Finger nicht von dir lassen kann und dass hier ganz schön viele Drogen rumliegen. Beides ist nichts für mich. Ich teile nichts davon. Weder dich - noch den Drogenkonsum. Ich muss gehen.«
    Greta stiegen die Tränen in die Augen. Der Alkohol hatte zwar ihren Kopf benebelt, war jetzt aber umso hilfreicher, sich ohne große Umschweife sehr direkt auszudrücken.
    »Du Schwein. Denkst wohl, ich nette Stewardess krieg es nicht so genau mit, was du alles am Laufen hast. Ich bin vielleicht ein bisschen naiv, aber nicht dumm. Ich bin sicherlich weit entfernt davon, ein Teil deiner komischen Welt zu sein, aber jetzt bin ich auch froh drum. Und ehrlich gesagt: Ich will auch gar nicht mehr davon mitkriegen. Mir wurde heute ohnehin gesagt, dass du mir nicht gut tust. Ich wollte es wirklich nicht glauben, aber es ist so. Leider. Du tust mir nur weh. Ich muss gehen.«
    Greta drehte sich um, sie konnte den Anblick nicht mehr länger ertragen. Aber Mike griff sie am Arm.
    »Bitte bleib. Ich kann dir wirklich alles erklären. Es ist alles für Steve. Du bist mir wichtig. Wir hatten doch so eine gute Zeit hier.«
    »Selbst wenn es tatsächlich alles für Steve ist - ich kann dir nicht glauben. Du hast mich heute von dir ferngehalten - mehr als ich es je befürchtet hätte – und nicht nur körperlich. Wieder treffe ich dich mit der Frau, die zwischen uns steht und wieder ist es Steve, der dich das alles angeblich machen lässt. Vielleicht hat die Wahrsagerin, der ich heute in die Arme gelaufen bin, ja wirklich recht. Sie hat gesagt, dass die Zeit für uns jetzt noch nicht reif ist und dass wir uns vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt wieder treffen werden. Wenn dem so ist, dann wird die Zeit und die Bestimmung für uns da sein. Lass mich jetzt los. Und lass mich gehen. Ich ertrage dich jetzt nicht mehr.«
    Mike ließ ihren Arm los. Greta wandte sich ab. Tränen liefen in Strömen über ihr
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