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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen
Autoren: Emily van Hill
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Flunder auf dem Asphalt ende.
    Der Boden rückt in greifbare Nähe und obwohl ich das Gefühl habe, dass wie noch immer etliche Stundenkilometer drauf haben, landen wir sanft wie Federn inmitten des Grunewald Parks. Das seltsame Licht, das uns nach unten begleitet hat, ist genauso schnell verschwunden, wie es aufgetaucht ist. Neben uns landet ein schnaufender Bernd, der aussieht, als hätte er einen Zusammenstoß mit einer Laterne gehabt.
    »Pfff, diefe doofen Tauben paffen nie auf, wo fie hinfliegen«, bringt er zusammen mit einem Mund voller Federn hervor. »Um ein Haar hätte das dumme Vieh mich in einen Schornstein befördert. Nächstes Mal bestelle ich mir auch eine Sternschnuppe, das ist deutlich sicherer.«
    Eine Sternschnuppe hat mich also zurück zur Erde geleitet. Hätte man sich auch denken können. Bungee Jumping kann ich dann wohl von meiner To-Do Liste abhaken. Wer braucht das noch, wenn er schon mal mit einer Sternschnuppe aus dem Himmel gesprungen ist.
    »Ist bei Ihnen alles heil geblieben, Monique?«, erkundigt sich Petrus höflich. »Menschen reagieren mitunter etwas seltsam auf diese Art des Reisens. Übel ist Ihnen nicht?«
    »Äh, nein. Alles in bester Ordnung«, gebe ich zurück, auch wenn mein flatternder Magen mich Lügen straft.
    »Dann wollen wir uns mal auf den Weg machen. Monique, Sie übernehmen die Führung. Ich kenne mich hier leider nicht so gut aus.«
    »Hat zufällig jemand einen Spiegel dabei?«, erkundige ich mich. Bevor ich mich auf den Weg nach Hause mache, würde ich mich gerne davon vergewissern, dass diesmal wirklich alles glatt gegangen ist.
    »Selbstverständlich, meine Liebe. Weise wie ich bin, habe ich diesen Fall eingeplant und extra für Sie einen Kristallspiegel eingepackt.« Endlich mal ein Mann, der mitdenkt!
    Petrus reicht mir einen wunderschön gearbeiteten Handspiegel und einen Moment zögere ich hineinzusehen. Wenn mich nun wieder eine böse Überraschung erwartet?
    »Keine Sorge, Moni. Du siehst wirklich genau so aus, wie ich dich kennengelernt haben«, ermuntert mich Bernd.
    Okay, es hilft nichts. Tapfer richte ich meinen Blick auf den Spiegel und zu meiner völligen Begeisterung sehe ich tatsächlich mich! Genau das bin ich! Ein ausgesprochen attraktives Gesicht schaut mir entgegen. Volle Lippen, geschwungene Augenbrauen, samtene Haut und erst diese Augen! Ich habe keine Ahnung, wie lange ich verliebt in den Spiegel starre. Erst als Petrus sich demonstrativ räuspert, löse mich von dem geliebten Anblick.
    »Es wäre dann langsam an der Zeit aufzubrechen, Monique. Sind Sie soweit?«
    Glücklich und vor Freude strahlend, stapfe ich los und versuche erst einmal mich zu orientieren. Zwar ist mir klar, dass wir uns im Grunewald Park befinden, aber wo genau wir sind, kann ich nicht sagen. Erst als wir nach einigen Minuten auf meinen üblichen Joggingweg stoßen, finde ich mich zurecht. Ich führe meine beiden Begleiter aus dem Park heraus und schlage vor, ein Taxi zu rufen, da Petrus Sandalen nicht so aussehen, als ließe sich damit auf Erden besonders gut laufen
    »Äh, halten Sie das für eine gute Idee? Wir sehen nicht aus wie typische Erdenbewohner«, wirft Petrus ein und deutet dabei aussagekräftig auf Bernd. Wie immer trägt er seine Windelhose. Was aber für normale Menschen noch ungewöhnlicher sein dürfte als sein Beinkleid, sind zweifellos seine Flügel.
    »Ja, daran habe ich gar nicht gedacht«, räume ich ein. »Aber halt, ich habe eine Idee! Wir behaupten einfach, wir wären vom Laientheater und kämen gerade von der Probe. Das wird schon irgendwie gehen.«
    Trotzdem hänge ich Bernd vorsichtshalber meine Strickjacke über die Schultern. So täuschend echt aussehende Flügel, die sich auch noch bewegen, sind dann doch eine verdächtig kostspielige Requisite für einen Laienschauspielverein.
    An der nächsten Ecke findet sich auch gleich ein Taxistand und wir steigen in den ersten Wagen. Wie Petrus es vorausgesagt hat, mustert uns der Taxifahrer amüsiert.
    »Wat seid ihr denn für n‘ lustijes Trüppsch‘n?«, begrüßt er uns.
    »Wir kommen gerade vom Schauspielkurs,« erwidere ich lässig und lasse mich auf den Beifahrersitz plumpsen, während Petrus und Bernd hinten Platz nehmen. »Wir proben gerade Die verrückte Geschichte der Welt von Mel Brooks. Die Aufführung ist am 8. August, falls Sie kommen möchten. Die Karten kosten nur 10 Euro und kommen einer sozialen Einrichtung zugute.«
    »Ne, ne. Lass’ ma‘ jut sin. So n‘ etiläres Zeujch
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