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schmieden neue Plaene

schmieden neue Plaene

Titel: schmieden neue Plaene
Autoren: Enid Blyton
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blieb manchmal sehr lange auf, las oder bereitete sich auf den Unterricht vor. Erika lächelte böse vor sich hin. Sie hatte einen Plan!
    Ich klopfe an Mamsells Tür, sagte Erika zu sich selber. Dann lauf ich zurück in den Schlafsaal. Mamsell wird die Tür öffnen, und wenn sie niemanden sieht, wird sie sich überall umschauen. Dann kann es ja nicht lange dauern, bis sie die Würstchen riecht.
    Sie lief zu Mamsells Arbeitszimmer und klopfte dreimal kräftig an die Tür!
    „Tiens!“, erklang Mamsells überraschte Stimme. „Wer ist draußen?“
    Natürlich kam keine Antwort, denn Erika war mucksmäuschenstill in ihren Schlafsaal zurückgeschlichen. Sie wusste, dass es bald Ärger geben würde, und damit wollte sie nichts zu tun haben.
    Mamsell schob ihren Stuhl zurück und stand auf. Sie riss die Tür auf, aber es war niemand da. Einen Moment blieb sie stehen und überlegte, ob sie sich vielleicht geirrt hatte. Dann aber hörte sie ein unterdrücktes Kichern und durch den Flur zog der durchdringende Geruch gebratener Würstchen.

Mamsell macht eine Entdeckung
     
    Mamsell traute ihren Sinnen nicht. Bratwürste zu dieser Nachtstunde! Das gab es doch nicht. Sie musste träumen. Mamsell zwickte sich in den Arm, aber sie träumte nicht. Sie war hellwach! Morgen würde dort, wo sie sich gezwickt hatte, ein blauer Fleck sein.
    Mamsell beschloss, der Sache nachzugehen. In ihren Pantoffeln schlurfte sie den Flur entlang und sah in einen Schlafsaal. Fünf Betten waren leer. Mamsell war in letzter Zeit nicht in bester Stimmung. Sie schlief nachts schlecht und hatte Schwierigkeiten im Unterricht. Jetzt war sie müde, nachdem sie stundenlang über Heften und Büchern gesessen hatte. Wut stieg in ihr hoch.
    Das ist zu viel!, dachte sie, als sie das Licht wieder auslöschte. Diese ungezogenen Mädchen! Wie können sie im Unterricht aufpassen, wenn sie um diese Nachtzeit herumbummeln? Ich werde sie Frau Theobald melden!
    Mamsell stand auf dem Flur und schnüffelte. Sie konnte sich nicht erklären, wo der Geruch von Bratwürsten herkam. Dann hörte sie gedämpftes Kichern. Es kam aus dem nahen Musikzimmer.
    Mamsell ging auf die Tür zu. Sie riss sie auf und blickte in den kleinen Raum.
    Plötzlich herrschte tiefes Schweigen. Die Mädchen starrten erschrocken auf die riesige Gestalt im Türrahmen.
    „Oh ..., bitte, Mamsell ... Mamsell!“, stammelte Tessie schließlich.
    „Ja, ich bin‘s!“, sagte die Französischlehrerin und ihre Augen blitzten vor Zorn. „Was habt ihr zu eurer Entschuldigung vorzubringen?“
    Tessie wusste nicht, was sie sagen sollte, schließlich hielt sie Mamsell vor lauter Verzweiflung auf einer Gabel eine Bratwurst entgegen. „Möchten Sie nicht ... möchten Sie nicht auch eine Wurst?“, fragte sie schüchtern.
    Das war zu viel! Mamsell merkte nicht, wie verängstigt Tessie war, sie dachte, das Mädchen wolle sie noch auf den Arm nehmen.
    Sie fegte die Wurst von der Gabel und einen Augenblick lang glaubte Tessie, dass Mamsell ihr eine Ohrfeige geben würde. Sie duckte sich und hörte Mamsells dröhnende Stimme über sich.
    „So behandelt ihr also eure Französischlehrerin! Sofort geht ihr mit mir zu Frau Theobald!“
    Einen Moment herrschte äußerste Bestürzung. Jetzt zu Frau Theobald, mitten in der Nacht, wenn sie schon im Bett lag! Das konnte doch nicht Mamsells Ernst sein.
    „Bitte Mamsell!“, flehte Jenny, die sich schneller als die anderen von ihrem Schock erholt hatte. „Bitte nicht jetzt! Morgen früh reicht es doch auch noch! Wir möchten Frau Theobald nicht stören. Es tut uns so leid, dass wir Sie gestört haben, wir dachten, alles schläft.“
    „Aber eine von euch hat doch an meine Tür geklopft“, sagte Mamsell erstaunt.
    „Von uns?“ Fassungslos sah Jenny die Französischlehrerin an. „Ausgeschlossen. Aber an unsere Tür hat auch jemand geklopft. Wer kann das denn gewesen sein?“
    Mamsell war das ziemlich egal. Ihr Zorn ebbte langsam ab, als sie die blassen, verängstigten Gesichter der acht Mädchen vor sich sah. Nun meinte sie auch, dass es besser sei, die Bestrafung bis morgen aufzuschieben.
    „Also gut, wir wollen Frau Theobald heute Nacht nicht mehr stören“, sagte sie. „Ihr geht jetzt in eure Betten. Und morgen früh könnt ihr versuchen, dieses ungeheuerliche Benehmen zu erklären.“
    „Könnten ... könnten wir nicht noch die Würstchen schnell aufessen?“, fragte Nanni. Aber diese Bemerkung ließ Mamsells Zorn noch einmal aufflackern.
    Sie packte Nanni fest am
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