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Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Titel: Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)
Autoren: Lexy Sky
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ihre Beweggründe waren. Selten dass sie auf einen Mann so intensiv reagierte, eigentlich war das sogar noch nie vorgekommen. Unwillkürlich atmete sie tiefer ein, er roch so gut, so anziehend männlich… Beinahe hätte die Blondine ihn gefragt, welchen unwiderstehlichen Duft er da trug, aber dann schaute sie in sein Gesicht und wurde einfach nur wieder rot, weil er sie beim Schnuppern erwischt hatte. Doch er lachte sie nicht aus, sondern begann ein Gespräch, als hätte er es gar nicht bemerkt: „Ich war schon eine Weile nicht mehr hier, ich mache ein Auslandssemester in Prag. Dort studiere ich Musik, mein Lieblingsinstrument ist die Geige. Scary Gary kenne ich schon gefühlte Ewigkeiten. Er war immer schon hier. Sein Herrchen hat mir meine erste Geige gebaut und ihn wirklich gut erzogen. Vor ihm musst du dich wirklich nicht fürchten!“ „Leichter gesagt als getan!“ gab Sabrìanna seufzend zurück, „ich habe schon immer Panik vor Hunden, auch wenn ich sicher weiß, dass sie harmlos sind, brav und zahm. Mir ist klar, dass das dumm ist, aber ich komme einfach nicht dagegen an, besonders wenn sie so riesig sind!“ „Das ist ganz und gar nicht dumm. Man kann nichts für seine Ängste, und manche sind eben so groß, dass man mit ihnen leben muss, weil man sie nicht besiegen kann!“ beruhigte Ethan sie und lächelte ihr zu, „ich finde das sogar bewundernswert. Ich meine, wie kann man mutig sein, wenn man die Angst nicht kennt?“ In ihrem Bauch brach ein ganzer Schmetterlingsschwarm aus und flatterte Überschläge und Schrauben, und ein angenehm warmes Gefühl erfüllte sie von der Nasenspitze bis zu den Zehen. Sogar ihre Freunde zogen sie manchmal wegen ihrer Hundephobie auf, sie war es nicht anders gewohnt, als sich deswegen zu verteidigen und dumm zu fühlen, weil sie nicht aus ihrer Haut konnte. Aber dieser Fremde schmunzelte nicht über sie, er verstand sie sogar. Dankbar lächelte sie zu ihm hoch und bemerkte mit leiser Freude, dass diesmal er rot wurde und den Blick rasch wieder nach vorne richtete.
     
    Eine Weile gingen die beiden schweigend nebeneinander her, dann setzte er das Gespräch fort: „Jetzt habe ich Semesterferien und bin daher auf Besuch. Ich dachte nicht, dass mir Irland so fehlen würde, auch wenn Prag eine wunderschöne Stadt ist!“ „Golden, wo Irland grün ist!“ grinste Sabrìanna, und er nickte erstaunt. „Genau. Es ist einfach anders. Warst du schon einmal dort?“ „Ja, wir haben unsere Abschlussfahrt von der Schule nach Prag gemacht. Die Moldau, die Karlsbrücke, der Hradschin… wunderschön. Auch geschichtlich sehr interessant!“ setzte sie lehrerinnenhaft hinzu und lachte, „unsere Lehrer waren einfach super, wir haben viel gelernt dort. Aber vor allem mochte ich die vielen kleinen Läden und Stände. Ich gehe einfach furchtbar gern einkaufen.“ Sie schielte zu ihm hoch, die meisten Männer nervte das ja, aber er grinste frech: „Vielleicht besuchst du mich ja mal dort, und wir gehen zusammen bummeln!“ Das ließ ihr Herz für einen Moment aussetzen, und sie nickte wie hypnotisiert. Sie würde ihn gern wiedersehen, und wenn das bedeutete, dafür nach Tschechien zu fliegen, würde sie dies mit Vergnügen tun. Ihre Antwort freute ihn sichtlich, und als sie weitergingen, griff er wie zufällig nach ihrer Hand. Ohne zu zögern überließ sie ihm diese und bekam wieder einmal kein Wort mehr heraus, obwohl sie sonst doch nicht auf den Mund gefallen war, eher zu viel plapperte. Doch nun schien es ihm genauso zu gehen, denn sie überbrückten eine recht große Strecke in kameradschaftlichem Schweigen, es fühlte sich einfach gut an. Richtig. Schließlich aber seufzte Sabrìanna: „Ich muss leider zurück, ich habe meiner Freundin Danika versprochen, sie spätestens um neun von einer Familienfeier abzuholen.“ Sie würde hinter der Mauer warten und eine Räuberleiter machen, damit Danika abhauen könnte, so war es zumindest geplant. Die traf sich zwar gern mit ihrer Familie, doch nervte es sie, dass die nie ein Ende fanden und keine Ausrede gelten ließen, um schon vor dem Morgengrauen nach Hause aufzubrechen. Bedauernd erwiderte Ethan ihren entschuldigenden Blick. „Darf ich dich noch zurück begleiten?“ fragte er fast schüchtern, und wieder nickte die junge Frau nur, doch diesmal mit einem Lächeln. Es schien ihr fast, als wolle auch er die gemeinsame Zeit noch nicht enden lassen. Aber vielleicht interpretierte sie auch wieder viel zu viel in Nichts hinein, das
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