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Schluss mit frustig

Schluss mit frustig

Titel: Schluss mit frustig
Autoren: Christoph Emmelmann
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wieder ein Blatt Papier und einen Stift und notieren Sie Ihre fünf wunderbarsten Kraftspender. Wenn Sie sie auf Anhieb nicht benennen können, geben Sie sich Zeit zum Nachdenken. Auch Kraftspender verstecken sich manchmal. Sie tun es meist aus Verlegenheit. Also wann fühlen Sie sich besonders vital, aktiv, fröhlich, stark, beschwingt? Gehen Sie die fünf Lebensbereiche durch und finden Sie jeweils einen Kraftspender. Das könnte zum Beispiel so aussehen:
Gesundheit: Ich merke, dass es mir guttut, mehr Wasser und Kräutertee statt Limonade und Alkohol zu trinken.
Freizeit: Wenn ich mir unter der Woche für mich selbst Zeit nehme und Yoga mache oder male, fühle ich mich wesentlich ausgeglichener.
Wohnen: Ich habe mein Schlafzimmer neu gestrichen und umgestellt, seitdem fühle ich mich viel wohler und lese abends öfter noch im Bett.
Familie/Partnerschaft: Ich habe mit meinem Partner vereinbart, dass in Zukunft jeder einen Abend für sich allein hat, an dem er seinen Interessen nachgehen kann.
Beruf: Ich fahre öfter mit dem Rad zur Arbeit und bin dadurch viel frischer im Job.
    Machen Sie sich bewusst, wie reich Sie sind, und konzentrieren Sie sich auf jene Freuden des Lebens, die Ihnen Energie schenken.

Von der Maske zum wahren Gesicht
    Ist Ihnen schon mal aufgefallen, wie viele Menschen Sie anlächeln, ohne etwas dabei zu fühlen, einfach nur so, um freundlich zu sein? Wahrscheinlich bemerken Sie es gar nicht, wenn Sie freundliche Signale aussenden, hinter denen nichts steckt oder mit denen Sie nur vorgeben, etwas zu empfinden. Aufgesetzte Freundlichkeit wird sogar manchmal von Berufs wegen empfohlen. Bei Stewardessen nennt man das »Pan-Am-Lächeln«. Studien haben jedoch nachgewiesen, dass erzwungenes Lächeln krank macht, wenn es dauerhaft nicht mit der Gefühlslage übereinstimmt.
Die verinnerlichte Maske
    Wahrscheinlich haben Sie sich schon öfters an Gesprächen beteiligt, die Sie im Grunde gelangweilt haben, und ließen sich das nicht anmerken. Aus Höflichkeit sind Sie in der lähmenden Runde geblieben. Sicher kennen Sie auch das Gefühl, anderen Menschen etwas zu erzählen, die nicht richtig zuhören. Auch darüber sind Sie bisher höflich hinweggegangen. Solche Situationen sind ziemlich anstrengend, nicht wahr? Warum verhalten wir uns dennoch so? Weil wir es gewohnt sind, eine Maske zu tragen. Diese besteht aus Gefühlen und Verhaltensweisen, die wir uns übergestülpt haben, weil wir glaubten, damit das Richtige zu tun: »Mama hat gesagt, ich muss immer schön höflich zu Frau Müller sein.« Oder: »Wenn ich nicht lerne, mich anzupassen, werde ich ausgegrenzt.«
Zwischen echt und unecht
    Mama und Papa haben viel gesagt im Laufe unseres Lebens, und das haben wir alles verinnerlicht. So ist unsere Maske entstanden. Wir waren noch sehr klein, als wir die Maske zum ersten Mal aufsetzten. So klein, dass wir selbst glaubten, noch nicht entscheiden zu können, was richtig und falsch ist. Deshalb haben wir den Großen geglaubt. Doch die trugen ebenfalls eine Maske, und so haben wir ihre Maske übernommen. Kinder imitieren Erwachsene, das ist normal. Wir alle lernen das Leben durch Nachahmen kennen. Und stehen dann eines Tages da und wissen nicht mehr, was richtig und echt und was falsch und künstlich ist, weil wir das Echte vergessen und verlernt haben.
    Wenn also der Chef einen Witz macht, lachen wir, weil es sich so gehört, fühlen uns aber nicht wohl dabei, weil wir unterschwellig die Diskrepanz zwischen »authentisch« und »unecht« spüren. Oder wir hören uns das Jammern anderer Menschen an, obwohl wir merken, dass uns das selbst nicht guttut. Dieses ewige Nichtauthentisch-Sein schwächt uns. Somit ist die Maske der gefährlichste Krafträuber überhaupt! Vielleicht denken Sie jetzt: »Aber ohne geht’s doch auch nicht, sonst eckt man ja überall an, ganz besonders im Beruf!« Ja, da haben Sie natürlich grundsätzlich recht. Aber seien Sie sich bitte darüber bewusst, welchen körperlichen und seelischen Preis Sie für Ihre Anpassungsbereitschaft zahlen. Das lohnt sich auf Dauer nicht. Burnout lässt grüßen.
    »Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge.«
    Thomas Mann
Ehrlichkeit wiederentdecken
    Mit der Maske auf unserem Gesicht, die sich vor unsere Persönlichkeit schiebt, sind wir nicht authentisch, wir sind unehrlich. Wir tun Dinge, die wir gar nicht tun wollen, um Liebe, Anerkennung, Geborgenheit und Freude zu spüren. Wir erhoffen uns durch dieses Verhalten einen Kräftezuwachs,
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