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Schillernd

Schillernd

Titel: Schillernd
Autoren: Emma Green
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nicht willkommen bin? Meine Eltern und meine Schwester sind gern gesehene Gäste, sie werden wie Familienmitglieder behandelt. Sogar deine Mutter zeigt sich ihnen gegenüber herzlich, aber ich bin scheinbar nicht gut genug für euch! Habe ich etwa ‚ausgeschlossen‘ oder ‚Paria‘ auf meiner Stirn stehen?“
    „Du weißt genau, warum meine Mutter und mein Sohn so reagieren. Weil sie wissen, wie wichtig du mir bist, sie sind eben besitzergreifend und misstrauisch …“
    „Und deine Schwester? Und dein Bruder?“
    Madame Lästerschwester und Herr Ex-Rabe …
    „Niemand ist perfekt, Amandine. Meine Familie hat ihre Fehler und ich muss sie so akzeptieren, wie sie sind, denn sie tun das Gleiche für mich.“
    Sein Ton ist hart und unwiderruflich. Ich verstehe nicht, warum er nicht auch nur eine Sekunde daran denkt, sich auf meine Seite zu schlagen, vor allem, wenn wir alleine sind. Tränen steigen mir in die Augen. Schon wieder …
    „Und ich? Ist es dir egal, dass mich niemand akzeptiert? Willst du dich nicht für mich einsetzen? Was willst du eigentlich? Mich ausnutzen und mich wieder abservieren, wenn ich zu viel verlange?“
    „Du täuscht dich, Amandine, ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe und dass ich das auch wirklich denke. Du bist ein fester Teil meines Lebens, also versuch nicht, mich dazu zu bringen, das Gegenteil zu sagen.“
    „Denkst du daran, mich eines Tages zu heiraten? Kinder zu haben?“
    „…“
    „Antworte mir, Gabriel!“
    „Amandine …“
    „Antworte mir oder ich verschwinde, und du siehst mich nie wieder!“
    Sein stattlicher Körper kommt auf mich zu, und noch bevor ich überhaupt die Gelegenheit habe, ein Ausweichmanöver zu starten, presst er mich gegen die Wand, blockiert mich mit seinen Händen und zwingt mich dazu, den Kopf zu heben, um ihm in die Augen zu sehen. Seine Haut ist heiß und seine raue Stimme durchbohrt jede noch so kleine Faser meines Körpers.
    „Hör auf, mir zu drohen! Du gehst nirgendwo hin, hast du mich verstanden?“
    Ein Feuer entfacht sich in mir, ich habe Lust, mich ihm völlig hinzugeben, und ich will, dass er mich küsst und mich besitzt, aber ich kapituliere nicht. Ich brauche mehr, denn seine wollüstige und delikate Umarmung reicht nicht, um meine Zweifel und meine Wut zu besänftigen. Der Unterton in meiner Stimme ist klagend, als diese Worte aus meiner Kehle dringen.
    „Antworte mir, ich bitte dich …“
    Sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt und ich spüre, wie ihn meine Bitte erschauern lässt.
    „Ich liebe dich Amandine, ich liebe dich von ganzem Herzen und ganzer Seele, was willst du mehr? Hochzeit, Kinder? Das ist zu früh, ich kann mich nicht so schnell entscheiden und ich kann mich auch nicht für den Rest meines Lebens binden. Versteh das doch …“
    „Du bist hier derjenige, der nichts versteht! Ich will dich doch nicht morgen heiraten und ich habe auch nicht vor, in den nächsten Jahren Kinder zu bekommen, aber ich will ein Versprechen, mehr nicht!“
    „Ich kann dir nichts versprechen, Amandine. Ich kann dir die Gegenwart schenken, aber die Zukunft gehört uns nicht …“
    Diese Worte treffen mich wie ein Schlag ins Gesicht, all meine Hoffnung verschwindet und meine Träume lösen sich in Luft auf. Gabriel hat sich nicht geändert, er schreit mir seine Liebe vergeblich ins Gesicht, er weigert sich, sich fallen zu lassen und mir jenen Platz in seinem Leben zu schenken, den ich bereits seit Monaten einzunehmen versuche.
    Aber du bist nicht der Einzige, dessen Worte schmerzhaft sein können, Diamonds …
    „Wenn du nicht bereit bist, dich zu binden, wird es womöglich ein anderer vor dir tun.“
    Seine wunderschönen Gesichtszüge spannen sich an, seine azurblauen Augen blicken mich wütend an, seine Hände umschließen mich fester und ich stoße einen schmerzvollen Schrei aus, der sogleich durch seine gierigen Lippen, die plötzlich von den meinen Besitz ergreifen, erstickt wird. Seine Zunge schiebt sich gewaltsam in meinen Mund und wirbelt verbissen darin umher. Mein quälender Geliebter packt mich mit seiner eisernen Hand an den Haaren, greift sich eine Strähne und zieht sie nach hinten. Er beherrscht mich mit seiner ganzen Brutalität und Wut. Er zeigt nicht das geringste Gefühl von Zärtlichkeit, seine Absichten waren noch nie so gnadenlos und seine Lust noch nie so vorherrschend und wild. Ich versuche, ihm zu widerstehen, mehr der Herausforderung als der Missbilligung wegen, aber er durchschaut
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