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Schicksal in zarter Hand

Schicksal in zarter Hand

Titel: Schicksal in zarter Hand
Autoren: Michelle Reid
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beschert hast“, sagte Lexi zynisch.
    „Ich war verliebt in dich.“
    „Ach, hör doch auf damit! Du wolltest die Wette gewinnen“, warf sie ihm vor. „Das hast du ja auch – auf meine Kosten.“
    „Stimmt, so hat es angefangen“, gab Franco reuig zu. „Aber alles war anders, sobald ich dich besser kannte.“
    „Sobald du mit mir im Bett warst, meinst du wohl!“ Sie lief an ihm vorbei und nach unten in die Kombüse.
    Dort holte sie eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank, aber bevor sie den Verschluss öffnen konnte, stand Franco schon da.
    Oh, wie ich ihn hasse! dachte Lexi außer sich vor Zorn.
    „Wie hast du damit leben können?“, fragte sie ätzend.
    „Das konnte ich ja nicht.“ Er klang ganz ruhig, und für diese Gelassenheit hasste sie ihn fast noch mehr.
    „Wieso wurde nur ich bestraft, und Marco blieb dein bester Kumpel? Immerhin braucht es zwei zu einem Seitensprung. Das solltest du am besten wissen.“
    „Er war danach nicht mehr mein Freund, wie ich dir schon gesagt habe.“
    „Ja, klar! Deshalb hat er dich in der Nacht, als ich die Fehlgeburt hatte, nach Hause und ins Bett gebracht. Lügner!“, zischte sie.
    „Nein, ehrlich: Er kam rein zufällig in die Bar, in der ich meinen Kummer ertränkt habe.“ Franco hatte nun nichts mehr zu verlieren, da konnte er gleich alle Einzelheiten erzählen. „Ich torkelte zu Marco und wollte ihm einen Kinnhaken verpassen, aber ich habe ihn natürlich verfehlt. Und bin platt aufs Gesicht gefallen. Da hat er mich aufgelesen und nach Hause gebracht. An mehr kann ich mich nicht erinnern.“
    „Und die liebe Claudia konnte sich ihren Herzenswunsch erfüllen und sich mit dir vergnügen, obwohl du im Koma lagst?“ Lexi klang äußerst skeptisch.
    „Nicht obwohl, sondern weil ich nicht bei Sinnen war“, erwiderte er kühl. „Sonst hätte sie doch keine Chance bei mir gehabt. Ich war an ihr nie interessiert. Sag mal, Lexi, auf dem Video – war ich da nackt?“
    Sie verweigerte die Antwort.
    „Ich erinnere mich nämlich, dass ich, als ich am nächsten Morgen mit einem fürchterlichen Kater aufwachte, meine Jeans anhatte.“
    „Aber kein T-Shirt“, flüsterte sie. „Und Claudia trug nur BH und Slip.“
    „Dann benutz doch mal dein hübsches Köpfchen und denk nach, cara .“
    „Bleib mir vom Leib!“, rief sie, als er einen Schritt auf sie zu machte.
    Er achtete nicht darauf. „Sie haben es geplant, Lexi! Claudias Video von der Preisvergabe war reine Bosheit. Aber das andere war eine abgekartete Sache zwischen Marco und ihr. Sie wollten, dass du mich verlässt. Was glaubst du, wer das Video gedreht hat?“
    „Marco.“ Sie seufzte tief. „Aber er war doch dein bester Freund. Und ich dachte, er mag mich.“
    „Mir ist inzwischen klar geworden, dass er nur einen Menschen mochte: sich selbst. Jahrelang habe ich seine Charakterschwächen übersehen. Bewusst. Weil ich ihn gern hatte. Jedenfalls, bis er behauptete, er hätte mit dir geschlafen. Welcher Freund tut denn so was?“
    „Und welcher Liebste verrät dich, indem er glaubt, du hättest ihn betrogen?“, fragte sie traurig.
    „Gute Frage! Ich kann sie nicht wirklich beantworten.“ Er hielt ihr die Hand hin. „Ich konnte mir nicht vorstellen, warum er mich anlügen sollte. Und er hat geschickt darauf angespielt, dass du ja ständig mit anderen Männern geflirtet hast. Ihr Begehren geweckt, anscheinend ohne zu wissen, was du anrichtest.“
    Lexi wurde rot. Damals hatte sie nicht viel überlegt, was sie den Männern antat, mit denen sie so unbeschwert und fröhlich flirtete.
    „Hast du jemals gesehen, dass ich mich um eine andere Frau bemüht habe?“, fragte Franco streng.
    „Nein.“ Sie ließ den Kopf hängen. „Ich habe dich immer weggezogen, wenn sie dir zu nahe kamen.“
    „Für mich war es einfach zu glauben, du wärst mit Marco einen Schritt weiter gegangen bei deinem Flirt.“
    Habe ich denn auch mit Marco geflirtet? überlegte Lexi betroffen. Ja, das hatte sie! Sie hatten sich geneckt, zusammen gelacht, und er hatte ihr, im Scherz, vorgeworfen, sie würde ihre neu entdeckten weiblichen Reize an ihm ausprobieren.
    „Er war natürlich auch in dich verliebt“, behauptete Franco bedrückt.
    „Wie bitte? Marco?“
    „Ja, sicher! Wenn zwei Freunde sich wegen einer Frau in die Haare geraten, bedeutet das fast immer, dass beide in sie verliebt sind.“ Er seufzte. „Das alles ist natürlich keine Rechtfertigung für die gemeine Art, wie ich dich in unserer kurzen Ehe behandelt
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