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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers
Autoren: Susan Schwartz
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man's wieder, dass Aussehen nicht entscheidend ist!«
    »Nun, nun.« Norbert hob bescheiden die Hände. »Wir haben lediglich ein wenig unseres großen Erfahrungsschatzes weitergegeben, gegen ein gutes Bier und etwas Essen. Man hilft doch seinen Mitmenschen, wo man kann!«
    »Und das so uneigennützig!«, erklang eine weitere Stimme aus der Menge, und alle ließen die beiden Helden hochleben.
    »Ich bin ohnehin am Ende meines Vortrags«, erklärte Norbert. »Ihr seid gerade im rechten Moment gekommen. Greift zu! Und ihr anderen, wenn ihr Fragen habt, jetzt ist die beste Gelegenheit dazu!«
    »Ich will ein Autogramm!«, schrie ein dünner Mann mit Schnauzbart und drängelte sich nach vorn.
    »Hach, so ein Pech, ich habe leider meine Karten nicht mehr bei mir«, seufzte Norbert. »Aber ein Stück Serviette wird's wohl auch tun. Herr Wirt, hast du so etwas?«
    »Ser... was?«
    »Das dachte ich mir. Setz es auf die Liste, Mann, auch das brauchst du für ein florierendes Gasthaus! Mann mit Bart braucht Serviette und die Dame ebenfalls.«
    »Dame?«, fragte Mammy Trautmannda.
    »Nun, eine Geschäftsfrau wie du, meine Liebe, wenn sie zum Arbeitsessen einlädt. Das kurbelt den Verkauf an!«
    »Oh! Ja, natürlich.«
    Laura schüttelte leicht den Kopf, weil sie den Eindruck hatte, ein Hörgerät in den Ohren zu haben, das eine völlig andere Geschichte erzählte. Nach all dem, was auf dem Schiff geschehen war, war dies grotesk. Erfreulich, aber wirklich grotesk. Sie widmete sich lieber dem Bier, das in einem fast sauberen Krug serviert worden war, und untersuchte, was auf dem Teller für sie genießbar war.
    »Andreas ...«, setzte Jack mit flehender Miene an, in seiner Ratlosigkeit fiel ihm nichts weiter ein.
    Der ehemalige Kopilot setzte sich lachend. »Es ist alles in Ordnung, wirklich!«, beteuerte er. »Norbert und Maurice sind völlig in ihrem Element, und ihr könnt sagen, was ihr wollt, sie sind Profis. Es war einfach unglaublich, wie schnell sie die Leute hier um den Finger gewickelt haben! Die sind aber im Grunde auch alle in Ordnung, sie sind nur nicht in der Lage, ihr Leben richtig zu organisieren.«
    »Andreas!«, wiederholte Milt deutlich.
    »Ich habe mich derweil um eine schnelle Transportgelegenheit bemüht«, fuhr Andreas fort. »Wir kommen durch den Durchgang ziemlich schnell nach unten zu einem offiziellen Händlerausgang - der, durch den wir reingekommen sind, ist wohl ein Notausgang -, dort warten Reittiere auf uns, die uns schnell weitertransportieren können.«
    »Einfach so?«
    »Nee, es war natürlich ein Handel - ein Dankeschön für die Bemühungen der beiden. Und außerdem sind hier einige immer noch Königstreue, die unsere Mission für gut halten.«
    »Mission«, sagte Laura.
    »Klar, was sonst?« Andreas hob die Schultern. »Jedenfalls haben sie mir den Namen einer Stadt genannt, wo wir an Informationen herankommen können.«
    Lauras Herz schlug auf einmal schneller. »Wie heißt die Stadt?«
    »Dar Anuin.«
    »Laura, was ist?«, fragte Milt erschrocken. »Du bist leichenblass geworden!«
    »Dorthin wird Zoe gebracht«, stieß sie heiser hervor. »Oder zumindest nehme ich das an.«
    »Warum hast du mit mir nicht ...«
    »Es war keine Zeit, Milt, wirklich nicht. Und ... wir hatten Prioritäten. Ich hätte jetzt darüber gesprochen.« Sie wandte sich Andreas zu. »Was hast du über die Stadt erfahren?«
    »Es klingt irgendwie nach 1001 Nacht, also dem mythischen Bagdad«, antwortete er. »Sie sollen dort die größte Bibliothek besitzen und so weiter. Ich denke, das dürfte sich in jedem Fall lohnen - und umso besser, wenn wir Zoe dort finden können!«
    »Klingt fast zu gut, um wahr zu sein«, murmelte Jack. »Aber wir greifen nach jedem Strohhalm.«
    Andreas wandte sich den Geschwistern zu. »Ihr seht ganz schön blass und mager aus, aber es scheint euch gut zu gehen.«
    »Es war ja nicht lang«, erwiderte Luca lässig.
    Dann deutete Andreas auf Lauras Begleiter, der die ganze Zeit still auf ihrer Schulter saß.
    »Und wer ist das?«
    »Ich bin Nidi, der Schrazel«, antwortete das Löwenäffchen.
    »Er ist ein Elf«, erklärte Laura.
    »Ich bin ein Zwerg!«, korrigierte Nidi empört. »Ich stamme von dem gleichnamigen Zwerg aus der Völuspa, und meine Mutter war eine Schrazel!«
    »Ein Zwerg.« Auch Andreas musste lachen. »Also kein Elf?«
    »Na ja, schon, in gewisser Weise. Irgendwie sind wir ja alle verwandt. Aber die nordischen Zwerge sind älter! Wir sind fast die Ältesten
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