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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen
Autoren: R.A. Salvatore
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zu Ohren gekommen, nach denen Ashwarawu sehr viel näher am Rand der Hochebene To-gais gesehen worden war als je zuvor.
    »Ashwarawu ist bereits bis nach Dancala Grysh vorgerückt«, fuhr der Yatol in Anspielung auf eine kleine Vorpostensiedlung unmittelbar oberhalb des To-gai-Bruchs fort, die erst vor kurzem ihm zu Ehren umbenannt worden war.
    Wan Atenn nickte.
    »Die Siedlung darf unter keinen Umständen fallen!«, ereiferte sich Grysh plötzlich und erhob sich aus seinem Sessel, das feiste Gesicht ein Ausdruck finstersten Unmuts. »Ich werde nicht zulassen, dass man mich beleidigt, so wie Chezru-Häuptling Douan mit dem Fall von Douan Cal beleidigt wurde!«
    »Die Soldaten aus Jacintha sind bereits abgerückt, Yatol«, erinnerte ihn Wan Atenn. »Zurzeit stehen mir nur wenige Soldaten zur Verfügung –«
    »Ihr habt die ganze Garnison Dharyans, verstärkt durch die Männer aus Jacintha, die zurückgelassen wurden. Das sollte genügen, um diesen närrischen Ru und seine erbärmlichen Gefolgsleute zu zermalmen.«
    Wan Atenn nahm Haltung an. »Selbst mit diesen zusätzlichen Truppen erscheint mir die Verteidigung Dharyans –«
    »Ich habe Euch nicht gebeten, Dharyan zu verteidigen!«, fuhr Yatol Grysh ihn an, »Yatol?«, fragte der Chezhou-Lei-Krieger scheinbar verdutzt. »Aber das ist doch, vor allem anderen, mein Auftrag. Die Verteidigung Dharyans und der Schutz Eurer Person.«
    »Und um meinen Ruf zu schützen, müsst Ihr Dancala Grysh verteidigen«, erklärte der Yatol.
    Wan Atenn starrte seinen obersten Befehlshaber eine Weile schweigend an, desgleichen der verwirrte Carwan Pestle. Er hatte den sonst so kühl abwägenden Grysh selten so aufgebracht erlebt und konnte kaum glauben, dass Grysh diese unbedeutende Siedlung, die erst seit wenigen Monaten seinen Namen trug, so sehr am Herzen lag.
    »Dancala Grysh ist nur zum Teil ummauert und besitzt keinerlei Geschützstellungen«, erläuterte Wan Atenn. »Für eine sinnvolle Verteidigung wären beinahe ebenso viele Soldaten nötig wie für die Verteidigung Dharyans.«
    »Dann nehmt sie Euch.«
    »Das kann ich nicht, Yatol«, stieß der Chezhou-Lei-Krieger erschrocken hervor.
    »Die Garnison ist mit über dreihundert Mann besetzt«, erwiderte der Yatol. »Also mehr als genug, um die bekannten ein-, zweihundert Mann zu besiegen, die sich diesem Ashwarawu angeschlossen haben. Selbst wenn wir in diesem Kampf hohe Verluste erleiden sollten, wäre eine Befreiung des Landes von diesem Schurken den Preis wert. Falls nötig, werde ich aus Jacintha Ersatz anfordern, sobald die Schlacht gewonnen ist.«
    »Vielleicht solltet Ihr diese Anforderung gleich stellen, Yatol«, riet Wan Atenn. »Verstärkt Dharyan, bevor Ihr die Garnisonstruppen auf die Jagd schickt.«
    »Dharyan ist sicher.«
    »In den Bergen im Norden gibt es Goblins.«
    Die Bemerkung veranlasste Carwan Pestle, den Chezhou-Lei-Krieger fragend anzusehen. In jüngster Zeit waren keine Berichte darüber eingegangen, dass sich in den Bergen Goblins zusammenrotteten – jedenfalls nicht in nennenswerter Zahl.
    »Ihr wolltet die Rebellen vergiften, das haben wir versucht und sind daran gescheitert«, konterte Yatol Grysh. »Wie oft muss ich mich noch von diesem Schurken Ashwarawu in Verlegenheit bringen lassen? Ich sage, es reicht. Dem Vernehmen nach hält er sich in der Nähe von Dancala Grysh auf, also werdet Ihr mit meinen Soldaten dorthin marschieren. Dort wird er sterben, und danach möchte ich nicht länger mit diesem Namen belästigt werden!«
    Wan Atenn versteifte sich abermals merklich. »Das werde ich nicht tun, Yatol«, entgegnete er ruhig. »Es ist meine Pflicht, nicht von Eurer Seite zu weichen, sobald ich das Gefühl habe, dass Ihr verwundbar seid. Und dazu wird es unweigerlich kommen, falls …« Er hielt inne und sah den Yatol an, bevor er zögernd nickte. »Wenn«, verbesserte er sich, »die Garnison nach Dancala Grysh marschiert. Sie wird Ashwarawu auch ohne mich besiegen, da bin ich vollkommen sicher.«
    Yatol Grysh bedachte den Chezhou-Lei-Krieger mit einem kühlen Blick, bevor er in ein alle Anspannung lösendes Gelächter ausbrach. »Zieht einhundert zusätzliche Männer zum Dienst in der Armee heran, die die Garnisonstruppen begleiten sollen«, sagte er. »So viele werden mindestens nötig sein, um Eure Abwesenheit bei der Schlacht um Dancala Grysh wettzumachen. Und wählt weitere einhundert Zivilisten aus, um unsere Mauerposten zu verstärken. Die Geistlichen werden einige Wochen auf ihre
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