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Schatten ueber Hollywood

Schatten ueber Hollywood

Titel: Schatten ueber Hollywood
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Geistesblitze? Das andere habt ihr doch auch herausgekriegt!«
    »Da hatten wir aber auch Computer und Bücher für die Recherche«, sagte Justus. »Alle anderen Hinweise bezogen sich auf Casey Wyes Vergangenheit, also wird es dieser vermutlich auch tun. Es muss entweder der Pool oder das Spiel sein … oder vielleicht die Kopfschmerzen.«
    »Ich könnte besser nachdenken, wenn Sie die Pistole aus meinen Rippen nehmen würden«, wagte Peter zu sagen. Crowle knurrte wieder, zog die Pistole aber ein Stück zurück.
    »Ich kann beim Fahren nicht denken«, sagte Bob.
    »Also gut – fahr da rechts ran.«
    Der Wagen hielt. Auf engstem Raum mit dem skrupellosen Entführer saßen die drei ??? und dachten fieberhaft nach – nicht nur über die Lösung des Rätsels, sondern auch darüber, wie sie sich aus dieser Lage befreien konnten.
    »Was mir auffällt«, sagte Bob endlich, »ist, dass es noch immer nicht der letzte Zettel ist. Der Anfang und das Ende fehlen. Wie viele Stücke kommen denn da noch?«
    »Nur noch die beiden«, sagte Justus bestimmt. »Das Papier ist gewöhnliches Briefpapier und unsere Schnipsel ergeben zusammengelegt schon mehr als zwei Drittel des Bogens. Noch mehr Zettel kann es nicht geben. Mr Crowle – was suchen Sie eigentlich? Was ist so viel wert, dass Sie dafür Verletzungen und Schlimmeres riskieren? Sie waren bei der Testamentseröffnung dabei, stimmt’s? Und dort haben Sie erfahren, dass dieser zerschnittene Brief eine Spur aus Hinweisen legt, der man folgen sollte. Warum haben Sie diese Jagd nicht Stephen Packleham oder seiner Schwester überlassen?«
    »Die Schwester war nicht da. Und Stephen ist ein fantasieloser Büromensch – der wollte ein sauberes Bündel Geldscheine, sonst gar nichts. Und als er das nicht kriegte, war er nicht mehr interessiert. Nicht zu fassen, dass das Caseys Sohn sein soll.«
    »Was stand denn in dem Testament? Vielleicht gibt uns das einen Hinweis, wie –«
    Crowle schnaubte. »Es gab kein Testament. Es gab nur den zerschnittenen Brief an Harold. Aber Harold war schon tot, die Familie hatte kein Interesse – da habe ich die Sache selbst in die Hände genommen.«
    »Also haben Sie den ersten Teil des Briefs?«
    »Ja. Hier.« Er zog einen zweiten Zettel aus der Tasche. »Dasselbe verrückte Gefasel wie in dem ganzen Rest.«
    Harold,
es ist nun an der Zeit, dir diesen letzten Brief zu schreiben. Ich habe lange überlegt, was ich tun soll.
Ich bin noch immer sehr zornig und verbittert, aber ich habe dich schließlich einmal geliebt. Und du wolltest doch immer wissen, was aus meinen Juwelen geworden ist, nicht wahr? Du sollst es erfahren.
Ich möchte Frieden haben. Ich möchte vergessen, was gewesen
    »Juwelen?«, fragte Bob.
    »Richtig. Perlen, Diamanten, das ganze Zeug, mit dem sich Schauspielerinnen in den 50er Jahren behängt haben. Eine schöne Summe Geld gibt das, wenn man’s verkauft.«
    »Und Sie brauchen Geld, stimmt’s?«, fragte Peter. »Was war es – keine Aufträge mehr? Hausbau? Schulden?«
    »Wetten«, knurrte Crowle. »McSnail hat jeden Cent seines Geldes für idiotische Wetten aus dem Fenster geworfen, und ich sollte die Rechnungen bezahlen! Wovon? Ich konnte ja nicht mal neue Sessel kaufen, damit sich die Kunden hinsetzen konnten. Aber mit dem Geld, das ich für die Juwelen kriege, setze ich mich ab, und zwar sofort. Zum Teufel mit McSnail, soll er doch sehen, wie er zurechtkommt! Der Flieger ist schon gebucht.«
    »Erst einmal müssen Sie die Juwelen haben«, sagte Justus.
    »Stimmt. Hast du schon eine Idee?«
    »Nein.«
    »Aber ich«, sagte Bob plötzlich. »Der Pool hat mich darauf gebracht. Casey besaß ein Haus in Penny Springs. Das war früher einmal ein beliebter Wohnort für die Reichen und Schönen von Hollywood. Wer es sich leisten konnte, zog dorthin und baute sich für eine, zwei oder drei Millionen Dollar eine Villa. Und jede Villa hatte ihren Swimmingpool.«
    »Hatte?«, fragte Peter.
    »Hatte. Ein Erdbeben legte den halben Ort in Trümmer und die Wasserversorgung brach zusammen. Die Leute zogen weg und die wenigen noch stehenden Häuser verfielen. Penny Springs ist eine Geisterstadt.«
    Einen Augenblick lang sagte niemand etwas. Justus blickte starr geradeaus auf die Straße. Dann lachte Crowle hässlich auf. »Wenn das keine Ironie ist. Ich glaube, den Ort kenne ich schon. Fahr los, Robby – so heißt du doch?«
    Bei Tag war Penny Springs noch trostloser als in der Nacht. Die Spuren der Zerstörung waren viel deutlicher zu sehen:
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