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Schatten über dem Paradies (German Edition)

Schatten über dem Paradies (German Edition)

Titel: Schatten über dem Paradies (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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persönliche Aufmerksamkeit zu widmen.“
    Ihre Nerven waren plötzlich angespannt. Maggie wich nicht zurück, weil sie fast sicher war, dass er das wollte. Stattdessen begegnete sie seinem Blick. Wenn ihre Augen nicht ruhig blickten, wenn sie sich mit den ersten Anzeichen von Verlangen verdunkelten, konnte sie das nicht verhindern. „Dem kann ich nicht widersprechen.“
    „Nein.“ Er lächelte ein wenig. Wenn er auch nur ein paar Momente länger blieb, würde er herausfinden, wie ihre Lippen schmeckten. Das konnte der größte Fehler sein, den er jemals begangen hatte. Er wandte sich ab und ging zur Hintertür. „Rufen Sie Bog an.“ Er warf die Worte über seine Schulter, wäh-rend er die Fliegengittertür aufstieß. „Ihre Finger gehören auf die Tasten eines Klaviers, nicht um ein Spachtelmesser.“
    Maggie stieß den angehaltenen Atem aus, als die Fliegengittertür zuschlug. Ob er das absichtlich machte? Sie presste ihre Hand auf ihr rasendes Herz. Oder war es sein natürliches Talent, Frauen in schlaffe Stoffpuppen zu verwandeln? Kopfschüttelnd befahl sie sich, das Ganze zu vergessen. Sie war eindeutig nicht interessiert.
    Mit finsterer Miene ließ sie sich wieder auf die Knie sinken und griff nach dem Spachtelmesser. Heftig hackte sie an dem Bodenbelag herum. Maggie Fitzgerald konnte sich um sich selbst kümmern.

3. KAPITEL
    E s war der dritte Morgen, an dem Maggie von dem Lärm von Männern und Maschinen vor ihren Fenstern geweckt wurde. Ihr fiel ein, dass sie kaum Gelegenheit gehabt hatte, sich an die Stille zu gewöhnen, als schon das Chaos begonnen hatte.
    Der Bulldozer war von Kettensägen, Heckslern und Lastwagen ersetzt worden. Auch wenn Maggie sich absolut nicht an das zeitige Aufstehen gewöhnt hatte – sie ergab sich in ihr Schicksal. Um Viertel nach sieben schleppte sie sich aus der Dusche und betrachtete ihr Gesicht im Badezimmerspiegel.
    Nicht so gut, entschied sie, während sie in ihre eigenen schläfrigen Augen sah. Missmutig strich sie sich über die Wangen. Sie hatte Hautpflege nie für Luxus oder Zeitverschwendung gehalten. Das war schlicht etwas, das sie routinemäßig tat, genau wie jeden Morgen in Kalifornien zwanzig Längen zu schwimmen.
    Sie hatte in der letzten Zeit die grundsätzlichsten Dinge vernachlässigt, fand sie und zupfte an den Stirnfransen. Es zeigte sich, und es wurde Zeit, etwas dagegen zu unternehmen.
    Nachdem sie ein Handtuch um ihre feuchten Haare geschlungen hatte, öffnete sie den Medizinschrank. Der nächste Kosmetiksalon war siebzig Meilen entfernt. Doch es gab Zeiten, da musste man die Dinge eben selbst in die Hand nehmen, sagte Maggie sich, während sie eine Kleiemaske auflegte.
    Sie spülte gerade ihre Hände ab, als sie schnelles, hohes Bellen hörte. C.J.’s Geschenk will sein Frühstück, dachte Maggie trocken. In ihrem kurzen Frotteebademantel mit dem zerschlissenen Saum, ein kariertes Handtuch um ihre Haare geschlungen und mit der hart werdenden Kleiemaske im Gesicht, ging sie nach unten, um sich um das anspruchsvolle Geschenk zu kümmern, das ihr Agent hatte einfliegen lassen. Sie erreichte den untersten Treppenabsatz, als ein Klopfen an der Tür den putzigen Bulldoggenwelpen in Hektik ausbrechen ließ.
    „Reg dich ab“, befahl sie und klemmte ihn sich unter einen Arm. „Diese ganze Aufregung, und ich habe noch nicht einmal meinen Kaffee gehabt.“ Der Welpe senkte den Kopf und knurrte, als sie die Haustür öffnen wollte. Die Tür klemmte. Fluchend setzte Maggie den Hund ab und zerrte mit beiden Händen.
    Die Tür flog auf, der Schwung ließ sie ein paar Schritte zurücktaumeln, Der Welpe jagte durch die nächste Tür, schob seinen Kopf um den Türrahmen herum und knurrte, als meine er es todernst. Cliff starrte auf Maggie, die keuchend in der Diele stand. Sie stieß den Atem aus und fragte sich, was als Nächstes passieren konnte.
    „Ich dachte immer, das Landleben wäre friedlich.“
    Cliff hakte grinsend seine Daumen in die Taschen seiner Jeans. „Nicht unbedingt. Habe ich Sie geweckt?“
    „Ich bin schon eine ganze Weile auf“, antwortete sie leichthin.
    „Mhm.“ Sein Blick wanderte über ihre Beine, die sich hübsch unter dem kurzen Bademantel zeigten, bevor er sich auf den in der Tür kauernden Welpen richtete. „Ein Freund von Ihnen?“
    Maggie blickte auf die Bulldogge, der drohende Laute aus der Kehle rollten, die aber trotzdem sorgfältig auf Abstand achtete. „Ein Geschenk von meinem Agenten.“
    „Wie heißt er?“
    Maggie
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