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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition)
Autoren: Robin Mayerle
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etwas sagen, mein Sohn...
    Schon bei deiner Geburt war dir ein Schicksal vorbestimmt: das Schicksal eines großen Herrschers.
    Doch dir wurden Prüfungen auferlegt und so wuchst du fern jedes Königshofes auf, in der freien Natur.
    Du hast viele Kämpfe gewonnen, viele Schlachten geschlagen, dir ist Erfreuliches und Trauriges widerfahren. Du hast Freunde verloren, aber auch Neue gewonnen.
    Du bist zum Anführer vieler Lebewesen geworden, sie vertrauen dir.
    Und nun stehst du hier vor mir als Krieger, Todbringer und Eroberer, doch auch als Hoffnungsschimmer und Freund aller Völker.
     

    Aber dies alles tut jetzt nichts mehr zur Sache. Denn die Frage ist nun einzig und allein, wie du dich entscheidest.
    Trittst du in die Fußstapfen deines Vaters oder schlägst du einen anderen Weg ein?
    Deine Entscheidung steht kurz bevor.“
    Mit diesen Worten zog er sein Schwert, das er eigenhändig führte.
    Den Panzerhandschuh auf der anderen Seite spickten dicke Stacheln.
    Sprachlos griff Broxx mit der verbliebenen Linken Reißer fester und brachte sich in auffordernde Gefechtsposition, so wie er als Kind tausende Male geübt hatte.
    Margha machte Anstalten, sich für das Wirken von Magie zu konzentrieren, aber er unterbrach sie.
    "Mann gegen Mann. Und keine Zauber. Nur Muskel- und Wächterkraft", verlangte der Sturmbringer laut.
    "Einverstanden", erwiderte sein Vater, marschierte auf ihn zu und nahm ebenfalls Kampfhaltung an. "Lasst die Spiele beginnen."
    Blitzschnell ließ Garthrak die Waffe niederfahren, doch Broxx parierte den Schlag, einfach so. Die Kraft des Auserwählten floss in diesem Moment durch seine Adern wie heiße Lava.
     

    Er deckte seinen Feind mit einem solchen Schlaghagel ein, dass der klobige Krähenschnabel vor Marghas Augen verschwamm, aber der Schattenkönig hielt mit dem Tempo mit, ja, ging sogar zur Gegenoffensive über.
    Das folgende Gefecht konnte die Halbork in selbst mit magisch verschärfter Sicht kaum verfolgen. Wie Lichtblitze zuckten die Kontrahenten immer wieder über den Himmel. Hin und wieder erhaschte sie einen Blick auf ein scheinbar in die Luft gemeißeltes Bild, dass nach einigen Sekunden wieder verblasste.
    Mal überkam Broxx den Schattenkönig, mal andersherum, sie konnte es nicht genau erkennen.
    Im Laufe des Kampfes zertrümmerten die beiden die Zacken am Rand des Turmes, schlugen Löcher in den Boden und schwebten sogar.
    Nach einer Weile des atemlosen Beobachtens zog ein Gewitter über der Festung auf. Pechschwarze Wolken verdunkelten den Himmel und Donner grollte gegen die Berghänge.
    Ein Omen der Götter.
    Plötzlich schoss etwas durch die Luft, zog einen Schweif hinter sich her wie ein Meteor. Der Boden erzitterte, als das Objekt mit einem mächtigen Knall einen Kratzer in das Metall der Turmspitze riss.
    Marghas Herz blieb für einen Moment stehen, ihr ganzes Leben mit ihrem Ehemann schoss ihr noch einmal durch den Kopf, eine viel zu kurze Zeit.
    Sie durfte noch nicht jetzt enden.
    Doch als es dann Broxx war, der aus dem Rauch trat und sich vor seinem besiegten Gegner aufbaute, kullerten vor Freude dicke Tränen über ihre Wangen.
    "Broxx, Liebling!", schrie sie und rannte zu ihm, um ihn zu umarmen.
    Zwar ließ er es sich gefallen, doch er starrte weiterhin reglos auf seinen Vater.
    "Letztendlich… ist es also vorbei", stammelte er und konnte es kaum fassen. "Die Welt ist frei...“
    Da lächelte der Schattenkönig. Er lag blutüberströmt und nur als Schatten der Figur, die er einmal war, da.
    "Du hast es nicht verstanden. Nichts ist vorbei. Es war schon immer so geplant. Das alles war erst der Anfang. Der Auftakt zur Erfüllung deines Schicksals." Müde bewegte er ein letztes Mal seine gebrochene Hand. Ein schwarzer Blitz schoss auf Margha zu.
    "Erfahre dasselbe Leid, dass ich erfahren musste, mein Sohn…"
    Dann Schloss die Geißel von Korrha ihre Augen…
     

    ***
     

    … und Margha fiel schwer getroffen in sich zusammen.
    Mit diesem Angriff hatte keiner der Beiden gerechnet.
    Reflexartig fing Broxx die Mor'grosh auf und hielt ihren schlaffen Körper.
    "Ich liebe dich", flüsterte sie noch und dann ließ auch sie los.
    Zitternd hob der Sturmbringer den Kopf und blickte mit weit aufgerissenen Augen umher. In seinen Gedanken herrschte völlige Leere.
    "Du bist nicht tot", schrie er und schüttete sie, um sie zur Besinnung zu bringen. Sie gab kein Lebenszeichen von sich.
    Kalte Tränen rannen noch immer über sein Gesicht, als er nach einer Unendlichkeit aufstand. Der
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