Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scarred Heart (German Edition)

Scarred Heart (German Edition)

Titel: Scarred Heart (German Edition)
Autoren: Celine Blue
Vom Netzwerk:
mehr beschlich Rafael das Gefühl, das es nicht helfen würde. Der Kleine gewöhnte sich einfach nicht an die Zärtlichkeiten.
    Bedrückt fragte er sich, wie er das Thema ansprechen sollte, ohne Marius vor den Kopf zu stoßen oder ihn endgültig in die Flucht zu schlagen. Selbst Marek hatte ihm bei der Frage nicht weiterhelfen können. Sie hatten sich bereits mehrmals darüber unterhalten, doch ohne Ergebnis.
    „Tut mir leid!“ , schluchzte Marius. Rafael seufzte, zog ihn noch näher an sich heran.
    „Kleiner, nimm es mir nicht übel, aber … vielleicht …“, hilflos brach Rafael wieder ab.
    „Was? Willst du gehen?“ , kam es erstickt von dem Kleinen, der sich nun entrollte und Rafaels Arme umklammerte.
    „Oh Gott nein! Marius nein! Ich mach mir Sorgen.“, beschwichtige Rafal.
    „Was dann?“ , fragte Marius dumpf. Seine sorgsam verborgenen Ängste gruben sich wieder an die Oberfläche, nahmen ihm den Atem. Es war zu schön gewesen, um wahr zu sein. Er begann zu zittern.
    Hilflos drückte Rafael den Kleinen enger an sich. „Ich gehe nicht weg. Hörst du? Ich lass dich nicht allein! Sprich mit mir. Ich möchte dich besser verstehen. Was ist damals passiert? Was macht dir solche Angst?“
    Schlagartig versteifte sich Marius in seinen Armen. „NEIN!“, fauchte Marius, und versuchte dann, von Rafael wegzukommen. Doch der ließ sich nicht beirren, hielt ihn weiter fest. Marius kämpfte, fauchte, schlug auf Rafael ein. Der nahm das hin und wartete darauf, dass sich der Kleine müde kämpfte.
    Die Tür öffnete sich, und Marek stand im Raum, mit gerunzelter Stirn sah er auf die beiden im Bett herab. Marius schien das nicht wahrgenommen zu haben.
    Rafael sah zu seinem besten Freund hoch: „Hilf mir. Bitte. Er lässt meine Berührungen kaum zu, und als ich ihn nach dem Unfall fragte und was passiert sei, da drehte er durch!“
    Marek seufzte, ging auf die andere Seite des Bettes, krabbelte an Marius Rücken hinauf und legte ich dazu. Nun lag Marius eingekeilt zwischen Rafael und Marek, wurde von beiden festgehalten, an den Armen gestreichelt.
    Irgendwann gab Marius auf und lag weinend in den Armen der beiden Männer. Beide sagten sie kein Wort, hofften, dass Marius von selber zu sprechen anfing.
    „Ich will doch nur…nur ein normales Leben!“, schluchzte er und vergrub sich an Rafaels Brust. Dessen Duft beruhigte ihn ein wenig. „Ich versteh nicht, wie du mich ansehen oder auch anfassen kannst.“
    Betroffen blickte Rafael übe r den Kleinen hinweg in Mareks Augen. Da lag also das Problem! So was Ähnliches hatte er sich schon gedacht, war sich aber nicht sicher gewesen.
    „Marius, mein Kleiner, beruhige dich. Bitte. Mir machen deine Narben nichts aus, ich sehe sie gar nicht mehr!“ , versuchte er den völlig aufgelösten Marius zu beruhigen. Doch der schluchzte erneut auf und schüttelte den Kopf: „Ich kann mich ja selbst nicht im Spiegel ansehen, wie kannst du das dann?“
    Darauf wusste Rafael nur eine Antwort: „Ich hab mich in dich verliebt! Sie sind ein Teil von dir, sind aber nicht alles!“
    Es wurde still. Marek sah Rafael tief in die Augen, forschte in seinem Gesicht. Dann schloss er die Augen und nickte. Er hatte gefunden, was er gesucht hatte. Endlich hatte jemand erkannt, was hinter den Narben steckte. Er freute sich für seinen Bruder. Allerdings würde es ein langer Weg werden, Marius dies auch begreiflich zu machen.
    Ungläubig hob Marius den Kopf und starrte Rafael an. Ob wohl dieser ihm in den letzten Wochen immer und immer wieder gezeigt hatte, dass ihm die Narben nichts ausmachten, konnte und wollte Marius das nicht glauben. Eine Zurückweisung würde er nicht überleben. Aber eines war ihm klar: Rafael mochte ihn, aber von Liebe wollte er selbst nicht sprechen, wollte das nicht zulassen.
    Konnte er doch das Haus nicht verlassen, mal eben in den Supermarkt oder in eine Bar gehen. Wie lange würde das dieser geile Kerl neben ihm mitmachen? Es waren einfach zu viele Wenn und Aber. Ihm wurde aber auch klar, dass er Rafael eine Erklärung schuldete.
    „Mar, würdest du uns bitte allein lassen?“ , fragte Marius seinen Bruder. Der zögerte kurz, nickte dann und verließ das Zimmer, zog die Tür hinter sich zu. Denn Marek ahnte, was sein kleiner Bruder gleich Rafael erzählen würde und das ihm das nicht leichtfiel.
    Marius rückte von Rafael ab. Abwehrend hob er eine Hand, als der ihn wieder an sich ziehen wollte. „Nicht! Sonst schaff ich es nicht, dir davon zu erzählen!“ , bat
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher