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Scarred Heart (German Edition)

Scarred Heart (German Edition)

Titel: Scarred Heart (German Edition)
Autoren: Celine Blue
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Emotionen und unterdrückten Gefühlen, „ich will dich! Gott, ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr! Ich war so dämlich, so unglaublich dämlich!“, und mit einem Aufschluchzen drückte er sich an Rafael und versuchte, in ihn hineinzukriechen, sich dort wärmen zu lassen, wollte unter Rafaels Haut kriechen und nie wieder herauskommen.
    Rafael schlang seine Arme noch fester um Marius, streichelte ihn, hob dann mit einer Hand das Kinn seines Kleinen und küsste ihn mit all der Liebe, die er empfand. Marius ließ sich in den Kuss fallen, saugte jedes bisschen Liebe und Wärme in sich auf.
    Die Dämme waren gebrochen und die Flut hatte alles zu Tage gefördert, ließ zwei Verliebte, aber auch schwer verwundete Männer zurück, die sich leidenschaftlich küssend in den Armen lagen.
    Beide wussten, dass noch ein langer Weg vor ihnen lag, dass sie erst am Anfang einer langen Reise standen.

16
    Der Arzt kam noch einmal vorbei und stellte fest, Marius über dem Berg war. Er würde vielleicht noch einen dicken Schnupfen bekommen, aber mit mehr sei nicht zu rechnen, was alle aufatmend zur Kenntnis nahmen.
    Marius wagte sich nach einer langen und sehr heißen Dusche in die Küche, wo Marek und Marcus am Tisch saßen und Kaffee tranken. Beide taten so, als wäre weiter nichts geschehen, denn auch den beiden war nur zu gut bewusst, dass sie Marius nicht drängen durften.
    Rafael war die ganze Zeit wie ein Schatten in Marius Nähe geblieben, versuchte wortlos, ihm den Rücken zu stärken. Immer wieder berührte er den Kleinen, zeigte ihm, dass er da war.
    Marius schnappte sich eine Tasse Kaffee, setzte sich an den Tisch, Rafael an seiner Seite. Es kostete Marius Überwindung, seinen Bruder anzuschauen. Er hatte ihm so viel zu verdanken und trotzdem machte er ihm immer wieder Kummer. Es war ihm ein Rätsel, wie Marek es mit ihm die letzten Jahre ausgehalten hatte. Rafael nahm unter dem Tisch Marius verkrampfte Hand in seine und gab ihm so die Kraft, das Gespräch durchzuziehen.
    Marius legte schonungslos offen, was ihm durch den Kopf gegangen war, warum er sich an diesen Chirurgen gewandt hatte, wie er sich gefühlt hatte. Was seine Motive waren.
    Mit offenem Mund lauschte Marek. Wie hatte er übersehen können, dass es seinem kleinen Bruder so schlecht ging? Er gab sich die Antwort selbst. Er hatte gedacht, dass die Liebe von Rafael genug wäre, um das wunde Herz zu heilen, das in Marius Brust schlug. Er hatte sich von seiner eigenen Hoffnung blenden lassen, dass jetzt alles gut wäre, dass die Liebe der beiden genug wäre, um alles ungeschehen zu machen. Beschämt musste er sich eingestehen, dass er dabei völlig übersehen hatte, wie verletzt und einsam Marius vor Rafael gewesen war. Das damit alles gut werden würde. Er hatte die tiefsitzenden Selbstzweifel verdrängt, die Marius seit dem Unfall geplagt hatten.
    Arme schlangen sich um Marek und verwundert hob er den Kopf. Marius stand hinter ihm und gab ihm stumm die Absolution.
    Marcus saß erschüttert am Tisch. Auch er hatte, obwohl er etwas mehr Abstand zu den Dingen besaß, die Situation unterschätzt.
    Stunden später hatten sie sich ausgesprochen, sich gegenseitig in die Arme genommen. Rafael und Marius zogen sich in ihr Zimmer zurück, wollten für eine Weile die Welt dort draußen aussperren. Kuschelnd und küssend lagen sie auf dem Bett, ließen sich dabei nicht aus den Augen. Tiefe Zufriedenheit erfüllte Marius. Der Seelenstriptease war heftig gewesen, aber reinigend.
    In dieser Nacht kam es zu nicht mehr als Küssen und streicheln und beide waren zufrieden damit, den anderen im Arm zu halten. Arm in Arm schliefen sie ein, eng an den anderen geschmiegt.
    Am Morgen kuschelten sie noch ein wenig miteinander, dann standen sie auf und begannen den Tag. Marek und Rafael hatten sich kurzfristig Urlaub genommen, denn beide wollten Marius im Moment nicht allzu lange allein lassen. Noch saß der Schock, dass Marius verschwunden gewesen war, zu tief. Marius entschied sich, eine Therapie zu beginnen. Er wollte es schaffen, ein relativ normales Leben zu führen, wollte endlich raus aus seinem selbsterwählten Gefängnis. Er wollte endlich Leben! Und mit Rafael an seiner Seite würde er es schaffen.
    Rafael liebte ihn, wie er war, mit all seinen Macken und Fehlern. Endlich war ihm klar geworden, was er fast weggeworfen hätte. Gut, seine Narben würden ihm für immer erhalten bleiben, doch das war auch schon die letzten Jahre so gewesen.
    Nun lag es an ihm, was die Zukunft
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