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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner
Autoren: PERRY RHODAN
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einigermaßen heil entronnen. Scoutie hatte Aychartaner gesehen, Faddon nicht. Beide waren überzeugt gewesen, dass sie ihre Situation nur Mallagan zu verdanken hatten und dass sie erst dann Rettung finden konnten, wenn es ihnen gelang, Surfo auszuschalten. Scoutie hatte zugesehen, wie Faddon versuchte, den Freund zu überwältigen. Nachdem das schiefgegangen war, hatte sie wirklich die Absicht gehabt, Surfo zu erschießen.
    »Denk nicht länger darüber nach, Scoutie«, riet Mallagan. »Unsere Empfindungen waren ebenso wenig wirklich wie alles andere.«
    »Was hast du vor?«, fragte sie. »Willst du noch den Komplex im Norden untersuchen?«
    »Uns bleibt gar nichts anderes übrig, wenn wir uns nicht geschlagen geben wollen. Diesen Triumph gönne ich den Piraten nicht.«
     
    Am liebsten wäre Mallagan nur mit einer Schüssel weitergeflogen. Aber die Fahrzeuge waren zu klein für drei Personen.
    Während die drei in geringer Distanz zueinander über den Dschungel hinwegflogen, beschäftigte Mallagan sich mit einigen Ungereimtheiten. Sie ließen ihn daran zweifeln, dass er wirklich verstand, was auf dieser Welt vorging.
    Die Sitze an der hufeisenförmigen Konsole in dem Gebäude am Fluss waren winzig gewesen, eben für die kleinwüchsigen Aychartaner gemacht. Warum aber waren die Kontrollflächen und Schaltelemente normal groß?
    Und die Schar der Aychartan-Piraten, die er während seines Drachenritts gesehen hatte? Sie waren ihm verwirrt vorgekommen, aber vor allem: Was hatten sie inmitten der Halluzination zu suchen gehabt? Wenn tatsächlich Aychartaner psychotechnische Sicherheitsvorkehrungen installiert hatten, würden sie dann selbst in Erscheinung treten? Und vor allem: Kannten die Piraten die Mentalität ihrer Feinde genau genug, um Halluzinationen von dieser Wirksamkeit zu erzeugen?
    Mallagan wusste, dass er so rasch keine Antworten finden würde. Aber sein Misstrauen war geweckt.
    Eine Stunde verging. Die Berge reckten sich immer höher. Wie ein riesiger Wall, der das Tiefland längs des Äquatorialozeans vom Rest des Kontinents trennte, wuchsen sie aus der Ebene auf.
    Endlich wurde eine kleine Lichtung sichtbar. Ein unscheinbares würfelförmiges Bauwerk erhob sich dort, nicht mehr als fünf oder sechs Meter hoch.
    »Du hast mehr erwartet, wie?«, fragte Scoutie zögernd.
    Auch Faddon glitt mit seinem Fahrzeug näher heran. »Das soll es sein?«, fragte er ungläubig.
    »Das ist es«, bestätigte Mallagan. »Das Zentrum des Stützpunkts.«
    Kullmytzer verstand sofort, dass etwas schiefgegangen war. Die Anzeigen, die er aus der letzten Station der Prüfstrecke erhielt, entsprachen nicht den Nennwerten. In diesem Moment hätten Surfo Mallagan und seine Gefährten vor dem großen Holoschirm stehen und die Nachricht lesen sollen, dass sie ihre Eignung für den Dienst in der Flotte der Herzöge von Krandhor unter Beweis gestellt hatten. Kullmytzer kannte den Wortlaut noch aus der Zeit, als täglich neue Kandidatentrupps auf Prüfpunkt 1 eingetroffen waren.
    Wohl euch, ihr habt die sechste Stufe des Verstehens errungen: Die Tür steht euch offen für den Dienst am Reich und den mächtigen Herzögen.
    An diesem Punkt hätten die drei Betschiden die absolvierte Prüfung erkennen und sich unverzüglich auf den Rückweg machen müssen. Was geschah stattdessen?
    Die drei Betschiden hatten sich wie erwartet nur kurze Zeit in dem kleinen Gebäude aufgehalten. Als sie aufbrachen, wandten sie sich jedoch nicht nach Südwesten, um zu ihrem Beiboot zurückzukehren, sondern sie flogen weiterhin nach Norden, in die Berge hinein.
    Kullmytzer hatte bislang Funkstille gewahrt, nun blieb ihm nichts anderes übrig, als mit den Rekruten Verbindung aufzunehmen. Seine Ahnung drohender Gefahr wuchs weiter, als er feststellte, dass die drei auf den Funkkontakt nicht reagierten.
    Kullmytzer ließ ein Einsatzkommando mit drei Beibooten zusammenstellen. Die Besatzungen sollten den Betschiden folgen und alle drei Bord nehmen, notfalls mit Gewalt. Außerdem sollten sie den Testkomplex prüfen und ermitteln, auf welche Ursachen die Unregelmäßigkeiten zurückzuführen waren.
    Die eigenartige Störung in der Pseudolandschaft war weiterhin ungeklärt, Techniker und Wissenschaftler rätselten an den Daten herum.
    Inzwischen liefen weitere Informationen ein, die von den Sensoren der Prüfstrecke geliefert wurden. Darin enthalten war der Text, der den Betschiden übermittelt worden war.
    Kullmytzer las mehrmals: Wohl euch, vor euch liegt die
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