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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner
Autoren: PERRY RHODAN
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Flammenwerfer und zwölf Raketenwerfer verkauft.
    Die Besucher zögern, ihre Pokale zu ergreifen.
    »Wir haben den begründeten Verdacht, dass Sie auch an die Gegenseite liefern«, sagt einer von ihnen.
    J. Walkers Gesicht verliert seinen verbindlichen Ausdruck. »Ich pflege nicht über meine Geschäftspartner zu sprechen«, erwidert er kühl. »Die Regierungen der mit Ihrer Gruppe sympathisierenden Staaten liefern keine Waffen in Spannungsgebiete. Sie sollten also froh sein, dass ich in diese Lücke springe.«
    »Sie wissen, dass wir für eine gerechte Sache kämpfen«, sagt der zweite Besucher.
    Walker gestattet sich ein Lächeln. »Alle meine Kunden kämpfen für eine gerechte Sache.« Der Spott in seiner Stimme ist schwer zu überhören.
    »Denken Sie manchmal daran, wofür die Waffen eingesetzt werden, die Sie verkaufen?«, fragt der erste Besucher.
    »Wenn Sie so ein verdammter Moralist sind, warum kommen Sie dann zu mir?« J. Walker gibt sich gelangweilt. Er kennt diese Diskussionen, er ist ihrer müde.
    Er hofft, bald genug verdient zu haben, um sich zur Ruhe setzen zu können.
    J. Walker ist ein Terraner.
     
     
    Das Fenster zum Kosmos
     
    Die Welt der Kinder ist eine Welt der Phantasie, der Wunder und der Abenteuer. In dieser Welt ist alles möglich. Sollten die Erwachsenen eines Tages aufhören, ihre Kinder für das Leben in einer Welt kausaler Vorgänge zu erziehen, würde die Phantasie der Kinder vielleicht ausreichen, etwas von diesen Wundern und Abenteuern in das Erwachsenenleben hinüberzuretten, und die Welt wäre eine andere, voller Buntheit und Abwechslung.
    Die Welt der Kinder ist für dich fremd, denn du bist gefangen in einem Alltag, der dir keine Zeit lässt, dich zu erinnern. Überprüfe, was du tust, zwinge dich, ernsthaft darüber nachzudenken, und erkläre dann den Unterschied zwischen dir und einem Mechanismus. Ist dein Geist noch beflügelt, dass er dich in jene Fernen entführen kann, die du als Kind erlebt hast? Kannst du den Notwendigkeiten des Augenblicks entrinnen und dein Bewusstsein öffnen für die Stimmen deiner unsichtbaren Umgebung?
    »Ich konnte nicht ahnen, dass es Kinder sind«, sagte Carfesch.
    Die Welt der Kinder lässt es zu, dass Dinge geschehen, die einem Erwachsenen unlogisch erscheinen. Kinder können dir zwei Geschenke machen, die, wenn in dir noch nicht alles gestorben ist, unglaublich kostbar sind:
    Zuneigung und Vertrauen. Erst durch das Eingreifen der Erwachsenen verändert sich die Welt der Kinder und wird farblos und traurig. Die Kinder wüssten gern, auf welche Weise eine Pflanze oder ein Tier zu ihnen sprechen kann, aber die Erwachsenen halten das für unmöglich und zwingen ihre Kinder, etwas anderes zu erlernen. Die Kinder spüren das Universum in sich pulsieren, aber die Erwachsenen halten das nicht für möglich und zwingen ihre Kinder, dieses Gefühl zu verdrängen.
    »Was für eine Tragik, dass die Kinder weiser sind als die Erwachsenen«, bestätigte ES.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Carfesch. »Wir können diesem Kind keinen Aktivator übergeben.«
    »Ich werde dieses kleine Wesen für einen kurzen Augenblick zu mir holen«, antwortete ES. »Ich werde es durch das Fenster zum Kosmos blicken lassen und dafür sorgen, dass das Feuer niemals in ihm erlischt.«
    Die Welt der Kinder ist auf ihre Art genauso wirklich wie die Welt der Erwachsenen. In seiner Phantasie und in seinen Träumen kann ein Kind die Welt der Erwachsenen verlassen. Es kann einen Blick tun in die unbekannten Tiefen des Universums ...
    ES berührte den Jungen mit so großer Behutsamkeit, dass er die mentale Berührung kaum spürte. Das Geisteswesen wunderte sich, dass der so plötzlich aus seiner Umgebung herausgerissene kleine Mensch keine Furcht zeigte; in der Kuppelhalle schien es ihm lediglich ein bisschen kalt zu sein. Mit seinen tropfnassen Hosen und Schuhen hinterließ der Ankömmling eine Spur am Boden, die jedoch schnell trocknete.
    »Bist du sehr erschrocken?«, erkundigte sich ES.
    Der Junge schaute sich mit großen Augen um. »Nein«, antwortete er. »Wo bin ich hier, und was bedeuten all diese Maschinen?«
    »Ich muss gestehen, dass du uns in eine schwierige Lage gebracht hast«, sagte ES. »Wir hatten uns schon damit abgefunden, dass wir den zweiten Träger niemals finden würden. Nun haben wir ein Kind entdeckt. Es macht uns Sorgen, wie deine Artgenossen sich verhalten. Wenn du eines Tages erwachsen sein wirst, müssen wir dir eine Reihe von Prüfungen auferlegen,
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