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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Schaf- und Viehzucht in großem Stil. Aber auch für die Viehwirtschaft stellte sich der Wassermangel als großes Problem heraus. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde Australien von einer dramatisch anhaltenden Dürre heimgesucht – möglicherweise eine Folge des globalen Klimawandels.
    Im gesamten Inland Australiens ist bestenfalls eine extensive Weidewirtschaft möglich, d. h., im Vergleich zu europäischen Viehbetrieben weiden auf den riesigen Flächen in Australien nur sehr wenige Tiere: Auf 100 ha kommen in den semiariden Gebieten nur zwei bis maximal drei Rinder. Die Rinder- und Schaffarmen müssen deshalb riesig sein; ihre Betriebsgrößen liegen bei 100000 – 250000 ha.
    Trotz der für unsere Verhältnisse recht geringen Bestandsdichte ist das eingeführte Vieh eine gefährliche Konkurrenz für die heimischen Weidetiere. Werden zudem künstliche Brunnen als Viehtränken errichtet, wird der fragile Wasserkreislauf bedroht. Die größten Schäden am labilen Ökosystem der Savannen und Buschländer verursachen aber nicht die Weidetiere der Farmer, sondern Herden von verwilderten Nachkommen eingeführter Nutztiere, etwa Kamele, Esel, Pferde und Wasserbüffel. Die Kaninchenplage ist legendär geworden.
    Und die zu ihrer Bekämpfung ausgesetzten Kleinräuber wie Füchse oder Marder haben nicht die Kaninchen, sondern zusammen mit entlaufenen Hauskatzen, viele einheimische Kleinbeutler und Vogelarten ausgerottet. Die Hälfte aller in den letzten 200 Jahren weltweit ausgestorbenen Säugetiere waren früher in Australien heimisch.
    Auch eingeführte Pflanzen verdrängen die heimische Flora und führen stellenweise zur Bildung neuer Vegetationstypen. Eine für ihre unmittelbare Umgebung verhängnisvolle Pflanze ist die als Wind- und Erosionsschutz eingeführte Tamariske (
Tamarix
). Sie kann auch salzhaltiges Wasser aufnehmen, wobei sie das Salz über die Blätter wieder ausscheidet. Dadurch schafft sie um sich herum eine für fast alle anderen Pflanzen lebensfeindliche Umgebung.
    Koalas: Bewohner der Eukalyptuswälder
    Neben den Kängurus und den Beutelratten ist der Koala das bei uns bekannteste Beuteltier. 1798 wurde er erstmals von einem Europäer beschrieben. die heute noch gültige Wissenschaftliche Bezeichnung
Phascolarctus cinereus
stammt aus dem Jahr 1816. Wörtlich übersetzt bedeutet sie »aschgrauer Beutelbär«. Koalas sind jedoch Beuteltiere (
Marsupialia
), während Bären der Familie der Plazentatiere (
Placentalia
) zugeordnet werden.
    © MEV Verlag
    Der Koala, das australische Nationalsymbol
    Perfekt an den Eukalyptuswald angepasst
    In freier Natur ist es schwierig, Koalas zu entdecken, denn die Fellfarbe verschmilzt förmlich mit der Rindenfarbe der Eukalyptusbäume. Ihr plumpes Erscheinungsbild lässt zunächst nicht vermuten, dass sie kräftige und muskulöse Tiere sind. Ihr Körper ist perfekt an ein Leben in Eukalyptusbäumen angepasst, schließlich verbringen sie dort den überwiegenden Teil ihres Daseins. Koalas sind gute Kletterer und Springer. Der Körper ist kurz und gedrungen, die Vorderarme verhältnismäßig lang, die Hinterbeine vergleichsweise kurz – optimale Voraussetzungen, um an dicken, hohen Baumstämmen hinauf- und herunterklettern zu können. Die Anatomie der Hände, Füße und Krallen sorgen für große Sicherheit beim Klettern. Von den fünf bekrallten Fingern können zwei gegenständig wie Daumen benutzt werden. Das ermöglicht einen festen Griff. Wenn ihnen Gefahr droht, können sich Koalas schnell bewegen, selbst auf dem Boden. Falls nötig, sind sie auch in der Lage, zu schwimmen.
    Koalas sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere, deshalb spielt der Gehörsinn eine wichtige Rolle. Ihre Ohren sind entsprechend groß. Koalas besitzen eine senkrechte Schlitziris, um auch im Dunkeln das noch vorhandene Licht optimal auszunutzen.
    Die Augen sind jedoch nur von untergeordneter Bedeutung. Weit wichtiger ist der Geruchssinn. Die Nase ist von weicher, schwarzer und ledriger Haut bedeckt und ein hochsensibles Sinnesorgan, das dem Tier vielfältige Informationen aus seinem Lebensraum liefert. Sie befähigt den Koala, die richtige Nahrung auszuwählen, Gefahren wahrzunehmen und andere Koalas zu registrieren. Anhand des Geruchs erkennt er das Territorium der Gruppe sowie einzelne Reviergrenzen. Männchen nehmen so auch die Hitze und Paarungsbereitschaft der Weibchen wahr.
    Koala
Phascolarctus cinereus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Diprotodontia
    Familie Koalas
    Verbreitung in den
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