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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Bodenfeuchtigkeit über die Jahre sehr unterschiedlich sind. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt je nach Region bei bis zu 0,4 m 3 pro Quadratmeter. Große Bedeutung für den Wasserhaushalt hat die winterliche Schneedecke. Sie kann am Nordrand der Steppe bis zu 40 cm Höhe erreichen, am Südrand ca. 10 cm. Bei der Schneeschmelze im Frühjahr wird der Steppenboden mit so viel Wasser durchtränkt, dass Pflanzen gedeihen können. Im Laufe des Jahres jedoch gehen die Niederschläge immer weiter zurück, so dass der Boden bis zum Sommer schließlich austrocknet. Der Wachstumszeitraum für die Pflanzen ist also auf zwei bis vier Monate im Jahr beschränkt.
    Steigender Anteil der Gräser
    Die Vegetation der eurasischen Steppe verändert sich entlang einer Linie von Nordnordwest nach Südsüdost. Entlang dieser Linie nehmen die Niederschläge ab, die Verdunstung, die Vegetationszeit und die mittlere Jahrestemperatur dagegen zu. In der Region, in der die Niederschlagsmenge die Verdunstungsmenge noch ausgleicht, liegt die Grenze zwischen geschlossenem Wald und der Waldsteppenzone. Der Wald ist hier von größeren Wiesenstreifen und Grasinseln unterbrochen, wobei die Gräser bevorzugt an den trockeneren Standorten wie Südhängen und auf feinkörnigem Boden zu finden sind. Mit zunehmender Trockenheit verschwinden auch die letzten Baumbestände und die eigentliche Grassteppenzone beginnt.
    Diese erste Form der Grassteppe wird als Feuchtsteppe oder Langgrassteppe bezeichnet. Sie weist einen hohen Anteil krautiger Pflanzen und Gräser auf, die eine Höhe von 40 cm bis 1 m erreichen. Mit steigender Trockenheit geht die Langgrassteppe allmählich in die Kurzgrassteppe über. Hier findet man nur noch wenige krautige Pflanzen, die mit der kurzen Vegetationsperiode zurechtkommen. Sie beginnen im Frühjahr zu wachsen und fruchten schnell, denn in der Sommerhitze vertrocknen ihre oberirdischen Teile. Der starke Wind weht sie dann zuweilen, fest ineinander verhakt, als sog. Steppenhexen über den ausgedörrten Boden; dabei verlieren sie nach und nach ihre reifen Samen und erschließen sich so neue Lebensräume. Die Gräser erreichen in der Kurzgrassteppe höchstens 40 cm Höhe. Im äußersten Südsüdosten, wo jährlich maximal während zweier Monate Niederschläge zu erwarten sind, geht die Kurzgrassteppe dann in die Wüstensteppe bzw. Halbwüste über.
    Der typische Boden in der eurasischen Steppe ist die fruchtbare Schwarzerde, die bis in eine Tiefe von 2 m reichen kann. Aufgrund des trockenen Klimas werden die Mineralien im Boden nicht ausgewaschen und die Erde ist deshalb sehr feinkörnig.
    Pflanzen in der Steppe – Eile tut Not!
    Krautige Blütenpflanzen müssen in der Steppe ihren Fortpflanzungszyklus rechtzeitig vor der Sommertrockenheit vollenden. Da ihnen nach der Schneeschmelze im Frühjahr dafür nur wenige Monate zur Verfügung stehen, bilden die meisten Arten erst einmal Blüten statt Blätter aus. Die Energie dazu entnehmen sie den im Vorjahr angelegten unterirdischen Nahrungsspeichern wie Zwiebeln oder Knollen. In trockenen Regionen haben viele Blütenpflanzen tief reichende Pfahlwurzeln entwickelt, mit denen sie die Feuchtigkeit im Boden erreichen können.
    Die unverzichtbaren Humusbildner
    Die Schwarzerdeböden sind auf feinkörnigem, kalkreichem Lößgestein entstanden. Da in der Grassteppe kaum verholzte Pflanzen gedeihen, fällt jährlich viel abgestorbenes Pflanzenmaterial an, das schnell in nutzbaren Humus umgewandelt wird. Aber auch eine große Menge an frischem Grün gelangt, dank zahlreicher tierischer Helfer, in den Untergrund, wo es sich zersetzt und so wesentlich zur Humusbildung beiträgt.
    Die unauffälligsten Förderer der Bodenfruchtbarkeit sind Regenwürmer und Ameisen. Regenwürmer verwerten nicht nur abgestorbene Pflanzenteile, sondern durchlüften mit ihren Gängen den Boden, was die Zersetzung fördert. Die Ameisen benötigen eine große Menge an Nahrung, die sie in Form von frischen Pflanzenteilen unter die Erde schaffen. Da sie meist mehr Vorräte anlegen, als sie brauchen, endet ein großer Teil des Futters als Humus. Zu den aktivsten Grabern gehören jedoch die Nagetiere wie etwa Ziesel und Steppenmurmeltier.
    Beim Bau ihrer unterirdischen Wohnhöhlen und ausgedehnten Gangsysteme durchmischen die Tiere die verschiedenen Erdschichten, bringen Mineralstoffe an die Oberfläche und durchlüften den Boden. Aber sie fördern auch die Zersetzung von Pflanzenmaterial, indem sie
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